RE: Fasten -
James - 05.06.2016
Hey, Lauser ! Der Bericht freut mich riesig.
Ja, erst ab dem 4. Tag geschieht so eine Energie-Umstellung auf den Fastenstoffwechsel. Echt stark, dass Du durchgehalten hasst. Zum 2. und 3. Tag wird dem Körper einiges abverlangt. Gut das zu wissen. HPU (kpu pyrrol) Bücher sagen, dass Lyme HPU-ler es schwer haben mit Fasten. Die Unterzuckerung ist noch mehr ein Problem. (und vor dem Fasten - keine Antibiotika. Auch das gut als Erfahrung zu lesen. Die gehen auf die guten Darmbakterien...).
Und insgesamt – sagst Du. Es ist einfach anders. Großartig.
Es ist wichtig, das mal aus der Praxis zu hören. Lg J a m e s
RE: Fasten -
krudan - 08.04.2020
Auch kürzere Fastenintervalle (Bsp. 16:8) wirken schon günstig auf den Stoffwechsel hinsichtlich besserer Fettververbrennung, gesteigerter Insulinsensitivtät (abnehmender Insulinresistenz) und Ketolysefähigkeit. Mit einer Low-Carb-Ernähungsweise (max. 100g KH pro Tag zusammen mit ausreichend Präbiotika) können erfahrungsgemäß auch nach dem Fasten epigenetisch nachhaltige Stoffwechselvorteile erzielt werden...
RE: Fasten -
krudan - 25.01.2025
Fasten - Ein Phänomen wird erforscht (ARTE Doku, FR 2023)
"Ist Fasten nur eine Modeerscheinung oder kann der vollständige Verzicht auf bestimmte Speisen und Getränke tatsächlich Krankheiten lindern? Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich die Forschung verstärkt mit der therapeutischen Wirkung des Fastens. Dabei entdeckt sie ungeahnte Mechanismen des menschlichen Körpers, die bisherige Vorstellungen vom menschlichen Lebensrhythmus auf den Kopf stellen.
Was ist wirklich dran an der Heilkraft des Fastens? Angesichts der Gefahren durch skrupellose „Fasten-Gurus" und skeptische Gesundheitsbehörden haben Sylvie Gilman und Thierry Lestrade, die Macher der erfolgreichen Dokumentation „
Heilen und Fasten" [sic], beschlossen, einen weiteren Film zu drehen, um die Mechanismen, Versprechungen und Grenzen des Fastens auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erforschen. Tatsächlich scheinen die Forschungsergebnisse zahlreicher Studien der letzten Jahre
die positive Wirkung des Fastens auf Diabetes, Rheuma, Autoimmunerkrankungen, das Mikrobiom, Bluthochdruck und Krebs zu bestätigen.
Die Dokumentation begleitet Stéphane, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen zwei Wochen fastet. Parallel dazu werden neueste Erkenntnisse aus den USA, Deutschland und Italien aufgegriffen, um zu erklären, was während des Nahrungsverzichts im Körper geschieht: von der Autophagie – einem natürlichen Reinigungs- und Recyclingprozess der Zellen – bis hin zur Stoffwechselumstellung in die sogenannte Ketose, die zur Bildung von Ketonen führt, einem Superkraftstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
Neben dem mehrtägigen Fasten erlebt das Intervallfasten sowohl in den sozialen Medien als auch in der Wissenschaft einen regelrechten Hype. Die neue Ernährungsweise, bei der statt der Kalorien auf dem Teller die Stunden zwischen zwei Mahlzeiten gezählt werden, könnte die Behandlung vieler chronischer Krankheiten revolutionieren. Ob als Therapie oder Prävention – dass Fasten Teil der Gesundheitspolitik werden könnte, ist die Hoffnung vieler Wissenschaftler."
Quelle:
https://www.arte.tv/de/videos/118244-000-A/fasten-ein-phaenomen-wird-erforscht (in
MediathekViewWeb)
Siehe auch:
site:forum.onlyme-aktion.org+%22Fasten%22
RE: Fasten -
Valtuille - 26.01.2025
Ich hab die Doku auch gestern angeschaut. Ich bin ein großer Fan von Lebensstilanpassungen und habe auch Wasserfasten und Intervallfasten ausprobiert, bzw. mache auch letzteres noch phasenweise.
Mir persönlich war die Doku aber nicht neutral genug und zu einseitig positiv in Richtung Fasten, das ging mir zu sehr in Richtung Werbung.
Dass die erwähnte Klinik für ihre Fastenprogramme, die privat zu bezahlen sind, extrem hohe Preise verlangt, wurde nicht erwähnt. Ebenfalls wurde suggeriert, dass man durch Heilfasten Autoimmunerkrankungen heilen kann, was so nicht zutreffend ist, man kann ggf. den Verlauf positiv beinflussen. Aber gerade bei der prominent beworbenen Rheumatoiden Arthrtitis hat eine neuere randomisierte Studie z. B. keinen signifikanten Unterschied von 7-Tage Scheinfasten mit anschließender veganer Ernährung im Vergleich zu einer antientzündlichen Ernährung gemäß DGE-Empfehlungen ergeben. Letztere ist sicherlich deutlich einfacher durchzuführen und durchzuhalten und weniger riskant.
Auf die Risiken wurde auch zu wenig eingegangen, auch beim Intervallfasten scheint es durchaus noch einige ungeklärten Fragen zu geben, bspw. erst im letzten Jahr eine Studie, bei der Intervallfasten mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen einher ging.
Generell lohnt es sich immer, sich mit Lebensstil und Ernährung zu beschäftigen, insbesondere bei chronischen Erkrankungen, aber so simpel und eindeutig ist die Wissenschaft nicht, wie in der Doku suggeriert.
Einen Teil dessen, was man bei Arte beim Zeckenkrieg zu kritisch war, war man bei der Doku vielleicht zu unkritisch.
RE: Fasten -
krudan - 26.01.2025
(26.01.2025, 17:57)Valtuill schrieb: Auf die Risiken wurde auch zu wenig eingegangen, auch beim Intervallfasten scheint es durchaus noch einige ungeklärten Fragen zu geben, bspw. erst im letzten Jahr eine Studie, bei der Intervallfasten mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen einher ging.
Gibt es denn schon aktuelle Daten zur erwähnten Studie? Noch im selben Jahr wurde bereits deren Gültigkeit und möglicher Bias mit Skepsis begegnet, somit Deine Darstellung zu undifferenziert bzw. voreilig ist.
Intervallfasten erhöht laut Studie das Sterberisiko – Experten sehen Ergebnisse aber skeptisch (mdr, 03/2024)
Die Doku soll in ihrer Struktur wohl eher die Motivation zu mehr Eigenverantwortung fördern und keine unnötige Angst vor dem Fasten und seine verschiedenen Anwendungsformen schüren. Da es, wie in der Doku erwähnt,
ein natürliches genetisches Programm darstellt. Ein Programm,
dass die Evolution "geschrieben" hat, als es noch keine Pharmazeutische Industrie, Polypharmazie und damit korrelierende genetisch inkompatible Ernährungs- und Lebensgewohnheiten gab. Das Ur-Vertrauen darauf wieder zu fördern, kann nur als positiver Beitrag für die (kranke übersättigte) Gesellschaft gewertet werden.
Valter Longo:
Zu behaupten, dass Fasten gefährlich ist, um die Forschung in Verruf zu bringen, ist falsch. Das stützt nur den Status Quo und ein sehr teures Gesundheitssystem, das nicht funktioniert. In Frankreich ist das Gesundheitssystem viel besser als in den USA [krudan: wo auch reichlich
Genfood unkritisch konsumiert & beworben wird]
, doch wenn Frankreich weiter auf Medikamente setzt, endet es wie die USA. Das ist teuer und hilft nicht.
Prof. Andreas Michalsen:
Wer sagt, dass Fasten gefährlich ist, oder dass das Fasten nicht medizinisch wirkt, verhält sich unwissenschaftlich.
In den USA gibt es eher einen industriell motivierten Trend, den Menschen einzureden, dass sie unbedingt täglich 3 Mahlzeiten brauchen, um gesund zu bleiben. Wie das in der Praxis aussieht, kann man an der Adipositas- und Diabetesstatistik ablesen. Weil hinzukommt, dass die Lebensmittelqualität dabei auch eher unzureichend ist, siehe Junkfood... Wenn das dann nicht mit Fastenintervallen im Stoffwechsel harmoniert, ok. Genauso sollte man ja auch nicht sofort das extremere
Trockenfasten anwenden, solange man sich regulär ungesund ernährt, weil dann tendenziell auch einfach zu wenig stabilisierende Zelldepots existieren, aus denen der fastende Körper schöpfen und gleichzeitig die Autophagie betreiben kann. Zumal das in Ketose "abschmelzende" Fett bei adipösen Menschen auch eingelagerte Schadstoffe freisetzen kann, die es begleitet von einem stabilen bzw. stabilisierten Herz-Kreislaufsystem auszuleiten gilt. Womit sich der Kreis wieder hin zum
optimal funktionierenden evolutionären Programm schliesst.
Somit ich Dir insofern Recht geben muss, dass die Doku eher eine eingeschränkte französische bzw. europäische Perspektive mit Nähe zur Mediterranen Ernährung einnimmt und auf die USA im Ist-Zustand nur eingeschränkt übertragen werden kann. Das liegt dann aber, wie oben ausgeführt, weniger an dem Fasten selbst, denn mehr an den suboptimalen Lebensstilfaktoren dort...
So kann man die Doku als Inspiration verstehen, in Europa keine US-amerikanischen Verhältnisse einkehren zu lassen ;-)
RE: Fasten -
Valtuille - 27.01.2025
Ich weiß nicht was an der Aussage, dass zu wenig auf potentielle Risiken eingegangen wurde und es auch beim Intervallfasten noch ungeklärte Fragen gibt, undifferenziert sein soll.
Auch neben dem Zitat habe ich bereits einige Punkte angesprochen, die einfach über das Maß der neutralen Information hinausgehen.
Auch wenn man etwas an sich positiv sieht, wie erwähnt sehe ich auch ich das Fasten positiv, darf das nicht zu einseitiger Betrachtungsweise führen.
Auch die Aussagen zur genetischen Programmierung und sonstigen Erläuterungen sind mir zu zu simpel und stehen auch nicht unbedingt im Einklang mit den doch überwiegend eher geringen Effekten, die Studien zeigen.
Daher bleibe ich bei meinen Aussagen, ich finde die Dokumentation zu einseitig und störe mich an der Werbung für die Klinik.
Positiv sehe ich natürlich, dass es durch den Trend auch vermehrt Finanzierungen für Studien gibt, die sich auf Ernährung und Lebensstil fokussieren.
RE: Fasten -
krudan - 27.01.2025
(27.01.2025, 07:54)Valtuille schrieb: Ich weiß nicht was an der Aussage, dass zu wenig auf potentielle Risiken eingegangen wurde und es auch beim Intervallfasten noch ungeklärte Fragen gibt, undifferenziert sein soll.
Zum Teil hast Du ja Recht, nur eben ist die von Dir gewählte Studie kein gutes Beispiel. Diese war auch Inhalt meiner Zitatantwort an Dich, worauf Du gar nicht direkt eingegangen bist.
Im Zweifel könntest Du Dir auch mal eine Übersicht zur gesamten Studienlage verschaffen (unabhängig von subjektiven einzelnen Erfahrungsberichten), anstatt nur eine fragwürdige Negativstudie aus den USA herauszupicken ;-)
RE: Fasten -
Valtuille - 27.01.2025
Meine Darstellung des vorläufigen Studienergebnis war doch sehr abgeschwächt mit dem Hinweis auf offene Fragen. Undifferenziert und voreilig wäre es gewesen, hatte ich gesagt, dass Intervallfasten das Risiko erhöht, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben.
Methodische Kritik wirst du bei solchen Ergebnissen immer finden, was auch gut ist. Methodische Kritik sollte aber nicht zu einem Ausblenden jeglicher Kritik führen, Stichwort Ergebnisoffenheit.
Die methodische Kritik führt ja explizit an, dass es sich beim IF um ein eher neues Thema handelt, was in weiterem Forschungsbedarf und offenen Fragen resultiert, wie ich es geschrieben habe.
Danke, ich habe einen ziemlich guten Überblick über die Studienlage zu dieser Thematik und fand diese in der Dokumentation unzureichend abgebildet.
Damit ist die Diskussion an der Stelle für mich auch beendet.
RE: Fasten -
krudan - 27.01.2025
Gerade auch beim Thema
Schlaganfall allg. und speziell im Zusammenhang mit Neuro-/Borreliose ist der positive potientielle Impact von IF schon erwähnenswert...
"Eine richtige Ernährung ist wichtig für Gesundheit und Langlebigkeit. Die Kontrolle der aufgenommenen Nahrungsmenge ist von großem Nutzen, da sie zahlreiche zelluläre und molekulare Schutzmechanismen fördert und gleichzeitig toxische Mechanismen verhindert. Intermittierendes Fasten (IF) ist eine flexible und einfach anzuwendende Ernährungsumstellung, die dazu beiträgt, Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Bluthochdruck und damit die verheerenden altersbedingten Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz zu lindern. Die Vorteile von IF scheinen durch eine veränderte epigenetische und transkriptionelle Programmierung vermittelt zu werden, die zu weniger oxidativem Stress, Entzündungen, mitochondrialen Schäden und Zelltod führt." (
JCBFM,
2021)
Gerade auch in Kombination mit individuell angepasstem moderatem Ausdauertraining bei optimaler Elektrolytversorgung zur Stabilisierung des Herz-Kreislaufsystems.
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http://www.hottenrott.info/wp-content/uploads/2015/07/Intervallfasten-ein-voller-Erfolg.pdf (2015)
Und wenn Scheinfasten mindestens genauso gut wirksam ist, wie eine antientzündliche Ernährung, kann man das durchaus als positiv bewerten. Zumal man nach einer Gewöhnung (des Stoffwechsels), dem dadurch sensibilisierten eigenen Bauchgefühl folgend, es auch nach eigenem Gusto so lange und oft wie man mag in Eigenverantwortung fortführen bzw. kuren kann. Denn man weiss ja, dass die sanfte Therapie eher länger braucht (oft länger als so manche Studie läuft), um dafür dann aber auch nachhaltig zu wirken.
RE: Fasten -
krudan - 29.01.2025
(27.01.2025, 23:57)krudan schrieb: - http://www.hottenrott.info/wp-content/uploads/2015/07/Intervallfasten-ein-voller-Erfolg.pdf (2015)
Hier der Archiv-Link, weil der Original-Inhalt aktuell nicht mehr online ist...
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https://web.archive.org/web/20230624060834/http://www.hottenrott.info/wp-content/uploads/2015/07/Intervallfasten-ein-voller-Erfolg.pdf
Und eine Ergänzung aus selbiger Quelle:
http://www.hottenrott.info/wp-content/uploads/2017/09/Intermittierendes-Fasten.pdf (2017,
Archiv)