RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
Jörg1982 - 19.09.2016
Hallo zusammen,
kurzer Statusbericht: Nach der Verbesserung im August verschlechterte sich mein Zustand leider wieder. Ich nehme das Mino. + Quensyl nun seit 10 Wochen und zudem nun seit September Metronidazol (2 x 400mg; 5T Einnahme + 5 T Pause).
Aktuell kann ich in Summe überhaupt keine Verbesserung, verglichen zum Befinden vor Beginn dieses Therapieversuchs, feststellen. Leider wirklich sehr frustrierend.
Wie würdet Ihr weitermachen? Ich bin am Zweifeln, weil in Summe habe ich dann 6 Monate AB (oral) und 2 Wochen Infusionen eingefahren und vom Gefühl hat es fast nichts gebracht. Zumindest ein bisschen besser müsste es mit dem AB doch werden (wenn es denn wirkt). Laut Borreliose-Sprechstunde soll ich das AB einfach noch deutlich länger einnehmen. Das würde ich auch machen, aber ohne Verbesserung und ohne Hex bin ich mir einfach nicht sicher, ob das was bringt.
Vielen Grüße
Jörg
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
linus - 19.09.2016
Berechtigte Frage.
Hier im Forum ist der überwiegende Tenor, man muss AB ewig, hochdosiert und wechselhaft nehmen.
Ich persönlich denke nicht.
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
Jörg1982 - 19.09.2016
Ja, dann stellt sich nur die Frage der Alternative!
Ich habe ein langes Programm mit einem naturheilkundlichen Arzt hinter mir. Habe da wirklich das volle Programm durchgezogen und da ging gar nix! Ich stehe den naturheilkundlichen Ansätzen der Borreliosebehandlung wirklich ganz kritisch gegenüber (leider meine persönliche Meinung aufgrund meiner Erfahrungen).
Sollte ich mich evtl. auf Co-Infektionen testen lassen? Wie geschrieben, meine Hauptprobleme sind ständige Abgeschlagenheit und Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. Das Thema Co-Infektionen habe ich bislang ausgeklammert, da ich nie Fieber habe und auch nie Nachtschweiß und dies bei fast allen Co-Infektionen als Symptome angegeben wird.
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
linus - 19.09.2016
Die Alternative könnte sein,
Nachdenken und überlegen,
was es noch sein könnte,
das zu Deinen Beschwerden führt.
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
korri - 19.09.2016
Basische Ernährung ist auch gut......bei mir sind die Schmerzen dadurch fast ganz weg gegangen bzw. nur nocch ganz selten
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
Jörg1982 - 19.09.2016
Um durchs Nachdenken und Überlegen auf die Ursache der Beschwerden zu kommen, muss man wahrscheinlich so schlau wie Du sein, lieber linus.
@korri: Danke für den Tipp. Habe ich bereits probiert, bringt aber leider keinen Effekt.
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
Katie Alba - 19.09.2016
Hallo Jörg,
ich stecke nicht so ganz in deiner Krankengeschichte drin, aber folgende Gedanken kommen mir:
1. Metronidazol oral hat ja heftige Nebenwirkungen - mir gehts unter Metro (vor allem oral) immer schlecht. Die positive Wirkung von Metro merke ich immer erst deutlich nach dem Absetzen.
2. Wenn du tatsächlich wegen der Borreliose so krank ist (was ja sein kann, was sich ja aber leider nie sicher beweisen lässt), dann benötigst du nach so langer Krankheitsdauer eventuell noch viel mehr Geduld. Ich war nur ein Jahr schwer krank und hatte mich trotzdem auf 2 Jahre Therapie eingestellt. Kennst du die Studie von Klemann/Huismann? Da lag die Behandlungsdauer zwischen 6 Monaten und 6 Jahren wenn ich mich recht entsinne:
http://www.dr-w-klemann.de/htmldocs/neuigkeiten-erfahrungen-mit-langzeitantibiose-erkenntnisse-ueber-biofilme.php
3. Tabletten vs. Infusionen: Die Erfahrungen und Meinungen sind da unterschiedlich. Ich kenne 2 Spezis, die sagen, dass Infusionen sehr viel (bis zu 8x) effektiver sind als Tabletten (steht auch in dem Link), einer geht sogar so weit zu sagen, dass einer chronische Borreliose eigentlich nur mit Infusionen adäquat begegnet werden kann. Meine Erfahrungen (14 Monate Tabletten, 4 Monate Infusionen) decken sich absolut damit, ich empfinde die Nebenwirkungen bei Infusionen als sehr viel niedriger und die Wirkung als sehr viel höher. Für mich persönlich bin ich absolut sicher, dass ich mit einer Infusionstherapie am Anfang wieder gesund geworden wäre (bin mir aber mit meiner Borreliose-Diagnose auch zu 100% sicher).
4. Co-Infektionen: Wenn es so sein sollte, dass du wegen der Borreliose so schwer krank bist, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass du auch Co-Infektionen hast und da die Behandlung ja teilweise eine andere ist, ist das bedeutsam. Bei mir bestand schon länger der Verdacht auf Bartonellen, aber alle Co-Infektionen waren im Hauslabor meiner Hausärztin immer unauffällig. In einem spezialisierten Borrelioselabor sind die Bartonellen jetzt positiv getestet worden. Nun weiß ich endlich, dass der "Rückfall" unter Rifampicin wohl kein Rückfall war, sondern Herx. Übrigens habe ich bei mir auch nie typische Co-Infektionen-Symptome gefunden, habe Posturales Tachykardiesyndrom und Halswirbelsäulensyndrom, das passt nirgends zu, dennoch finde ich den Bartonellen-Befund sehr plausibel (massive Herx unter Rifampicin, nach nochmaligem Rifampicin deutliche Symptombesserung).
Alles Gute dir und viele Grüße,
Katie
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
Hydrangea - 19.09.2016
Abgeschlagenheit: CFS, wäre möglich, manchmal auch Eisenmangel
BWS Schmerzen: MRT, evtl. hast da was orthopädisches (Spondylarthrose, z.B.)
...so als Ausschlussdiagnosen...zum Suchen.
Wenn es weder besser, noch schlechter wird, meiner Sicht nach, bringt dann das eingesetzte Regime nix. Wechseln, gepulste, Pause...sehen wie es dann ist.
So ist eben meine Meinung.
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
linus - 19.09.2016
(19.09.2016, 19:23)Jörg1982 schrieb: Um durchs Nachdenken und Überlegen auf die Ursache der Beschwerden zu kommen, muss man wahrscheinlich so schlau wie Du sein, lieber linus.
Versuch macht kluch ............
RE: Probleme während meiner bisherigen Antibiotikatherapie -
Vonnschestraum - 19.09.2016
Hallo Jörg,
Ich hatte auch 2 Jahre Lang Probleme im Brustwirbelbereich. Schmerzen in der Brust und auch Rückenschmerzen. Es zog sich einmal ganz rum. Habe alles mògliche gemacht wie Schmerzambulanz, Rückentraining, Massagen, manuelle Therapie, Kortisonspritzen in die Kleinen Brustwirbel und und und.
Jeder Orthopäde sagte es kommt von der Brustwirbelsäule, aber helfen konnte mir keiner wirklich.
Erst nach einiges Wochen AB-Infusionen gingen diese - mich am meisten belastende Symptome - wieder weg. Vielleicht brauchst du mehr Geduld. Und solltest die Co-Infektionen mal testen lassen. Fieber, Nachtschweiss etc hab ich alles nicht und trotzdem hab ich Co-Infektionen.
VG