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Angst vor Borreliose - Druckversion

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RE: Angst vor Borreliose - StolzerRumäne - 17.05.2015

Ich habe gehört, dass wenn man einen gesunden Körper mit AB behandelt, die Wirkung dann verloren geht. Sprich wenn ich dann eine Erkältung etc. hätte, die AB nicht mehr anschagen würden, stimmt das?

Vielleicht möchte meine Hausarzt deshalb noch nicht mit AB behandelnd? Aber spricht ja vieles dafür, dass ich Borreliose habe.

Liebe Grüße


RE: Angst vor Borreliose - Amy - 17.05.2015

Hallo StolzerRumäne,

ich kann mich Mainz06 und Luddi nur anschließen!

Meine Tochter wurde stationär in der Kinderinfektiologie im Universitätsklinikum Mannheim aufgenommen. Trotz Vorgeschichte mit massiven Flohbissen, schwerwiegenden Krankheitssymptomen, pathologischem EEG und der Verdachtsäußerung meinerseits auf Bartonellen bzw. Borreliose wurden wir nicht ernst genommen, obwohl ich selbst auch etwa gleichzeitig mit ähnlichen Symptomen erkrankt war.

Chronische Verläufe von Borreliose und Bartonellen wurden dort einfach negiert und uns, nachdem ich mit einer Symptomliste aus dem Internet ankam, die genau die Beschwerden meiner Tochter auflistete, eine "Internetborreliose" unterstellt. Bartonellen kannten die Infektiologen dort nur i.V. mit der Katzenkratzkrankheit, die ihrer Meinung nach stets selbstlimitierend verläuft. Borreliose hat man dort nur, wenn man ein Erythema Migrans oder Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) oder eine Facialisparese oder einen positiven Liquorbefund vorweisen kann! Die vorgeschlagene Liquoruntersuchung lehnten wir ab, da diese in den allermeisten Fällen eh negativ ist. Das krankhafte EEG wurde mit Migräne erklärt; komisch, dass meine Tochter vor den Insektenstichen nie Migräne hatte. Merkwürdig auch, dass wir jetzt-3 Jahre später- immer noch krank sind! Wann erfolgt denn endlich die versprochene Selbstlimitierung? Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass die Ärzte einen großen Bogen um uns machten. Der Chefarzt der Station hat sich nie blicken lassen, obwohl meine Tochter Privatpatientin ist!

Im Nachhinein hätten wir uns den Klinikaufenthalt schenken können-abgesehen von dem krankhaften Ergebnis des EEG's.

Wir bekamen zwar Doxycyclin oral, aber leider viel zu niedrig dosiert.

Deshalb unsere Erfahrung und Empfehlung: Lieber gleich einen Borreliose kundigen Arzt konsultieren!

Viel Erfolg
Amy


RE: Angst vor Borreliose - Amy - 17.05.2015

Hallo StolzerRumäne,

Erkältungen sind meist viral bedingt, da macht der Einsatz von Antibiotika keinen Sinn!

Was du meinst, ist die Tatsache, dass viele Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent werden und man deshalb möglichst wenig Antibiotika einnehmen sollte!

Ja, das ist wirklich ein Problem, wenn man an einer chronischen bakteriellen Infektion wie Borreliose oder Bartonellose leidet! Trotzdem hat man dann oft keine Alternative und muss langfristig hochdosiert verschiedene AB einnehmen, um wieder etwas an Lebensqualität zurückzugewinnen.

Geheuer ist mir aber bei diesen Langzeitantibiosen überhaupt nicht und die Angst ist da, dass wenn man wegen einer noch schwerwiegenderen Erkrankung AB benötigt, diese nicht mehr anschlagen!

Aber welche Alternativen haben wir chronisch Kranken? Sad


RE: Angst vor Borreliose - StolzerRumäne - 17.05.2015

Hi Amy,

also ich denke, dass ich mir den Krankenhaus Aufenthalt sparen werde. Besonders nach deiner Geschichte, die du mir geschildert hast. Ich werde mich morgen nochmal mit meinem Hausarzt in Verbindung setzen und mit ihm noch mal alles durchgehen.

Genau das meine ich, dass die Krankheitserreger dann gegen AB resistent werden. Das kann dann natürlich einen schlimmen Verlauf nehmen, bei der nächsten Grippe etc.

Aber das Risiko muss man natürlich als chronisch kranker schon eingehen, würde ich beispielsweise auch. Sonst ist das Leben, nicht mehr so lebenswert. :-(

Aber mal abgesehen, ich hätte keine Borreliose, würde für einen Monat AB verschrieben bekommen. Wie hoch ist die Chance, dass sich eine Resistenz entwickelt?

Liebe Grüße


RE: Angst vor Borreliose - urmel57 - 17.05.2015

Hallo Stolzer Rumäne. Was die Frage der Resistenzen angeht. Keime, die du noch nicht in dir hast, können in dir auch erstmal nicht reistent werden. Dazu kommt, wie schon gesagt, dass bei Erkältungen- und Grippeviren Anitbiotika sowieso nichts bringen.

Wenn du dir ein Bakterium einfängst, weiß dieses auch nicht von deinem zuvor eingenommenen Antibiotikum, es sei denn es ist schon resistent, wie es bei vielen Krankenhauskeimen vorkommt.

Das Hauptproblem ist es, wenn man sich solche resistenten Bakterien neu einfängt. Gezüchtet werden die auch durch unkontrollierte Tieranwendung im Mastbetrieb und durch unhygienische Verhältnisse in den Krankenhäusern........

Liebe Grüße Urmel


RE: Angst vor Borreliose - StolzerRumäne - 17.05.2015

Danke für deinen hilfreichen Beitrag urmel57.

Ich hätte da noch eine Frage:

Und zwar hatte ich vor 2 Monaten eine Bronchitis, war auch im KH deswegen, weil ich Schmerzen am Herzen verspürt habe, jedoch haben die Bronchien diesen Schmerz verursacht, laut Arzt. Hab dagegen dann AB bekommen.

Aber was ist, wenn ich vor 2 Monaten auch schon eine Borreliose hatte?

Gegen was kämpft das AB an, gegen beides? Musste immer morgens und abends eine Tablette nehmen, aufgeteilt auf 7 Tage.

Liebe Grüße


RE: Angst vor Borreliose - Luddi - 17.05.2015

Hallo,

also wenn Du vor zwei Monaten auch schon AB bekommen hast, dann würde das AB auch gegen Borreliose arbeiten, vorausgesetzt es ist das richtige AB und die richtige Dosierung. Zum Thema Resistenzen mach dir bitte keine Sorgen, denn wie Urmel schon sagte: wenn Du dir Bakterien einfängst, dann spielt das überhaupt keine Rollen, wie oft Du schon AB genommen hast, sondern wie oft diese Bakterien woanders schon Kontakt mit AB hatten und dann ggf. Strategien gegen AB entwickelt haben, also resistent sind. Aus diesem Grund ist es nicht gut, wenn zu viele Menschen unnötig AB nehmen.

Mein Rat also nochmal: ERSTENS, morgen zum Hausarzt! Versuche, dass er dir AB gegen die Borreliose verschreibt! (Begründung: der Test ist positiv.Worauf will er denn nun warten!) ZWEITENS, Termin bei einem Borreliosespezialisten. DRITTENS, keine Sorgen machen.

Was mich interessiert: welches AB hattest Du vor zwei Monaten bekommen und in welcher Dosierung? Wie ging es dir unter der Behandlung.


RE: Angst vor Borreliose - StolzerRumäne - 17.05.2015

Hi Luddi,

ja werde morgen früh gleich anrufen und es mit ihm abklären. Sorgen versuche ich mir möglichst wenige zu machen aber es ist immer leichter gesagt als getan.

Zum Antibiotikum kann ich dir leider nichts sagen, weder über die Dosierung, noch über den Namen. Aber geholfen hat es ziemlich gut. Die Bronchitis hat dadurch schnell nachgelassen.

Liebe Grüße


RE: Angst vor Borreliose - Valtuille - 18.05.2015

Zitat: Zum Thema Resistenzen mach dir bitte keine Sorgen, denn wie Urmel schon sagte: wenn Du dir Bakterien einfängst, dann spielt das überhaupt keine Rollen, wie oft Du schon AB genommen hast, sondern wie oft diese Bakterien woanders schon Kontakt mit AB hatten und dann ggf. Strategien gegen AB entwickelt haben, also resistent sind. Aus diesem Grund ist es nicht gut, wenn zu viele Menschen unnötig AB nehmen.

Das stimmt aber nicht so ganz.
Zum einen gibt es Bakterien, die fast jeder Mensch im Körper trägt, ohne deswegen krank zu werden, die sich aber bei geschwächtem Immunsystem (z.B. ein viraler Infekt) dann rapide vermehren und Beschwerden machen können. Wenn vorher entsprechend therapiert wurde, können so durchaus Resistenzen entstehen.
Zum anderen gibt es Erreger, die von im Körper bereits anwesenden Bakterien die Resistenzen übernehmen können, die lernen dann z.B. von anderen Bakterienarten, wie man ein bestimmtes Antibiotikum für sie unschädlich machen kann. Das können z.B. Mycoplasmen.
Daher sollte man generell Antibiotika möglichst gezielt und sparsam einsetzen: so kurz wie möglich, so lang wie nötig und entsprechend hoch dosiert.

Bei Borrelien sind aber keine sekundären Resistenzen beschrieben.
Das Risiko Resistenzen bei anderen Bakterien zu generieren, die gravierende Komplikationen nach sich ziehen können, ist durch eine Borreliosebehandlung mit üblichen Antibiotika sehr gering, viel gravierender sind da die Komplikationen durch eine nicht therapierte Infektion.

Daher wegen der Resistenzen nicht den Kopf zerbrechen. Es ist ein wichtiges Thema, aber wie bereits angesprochen, ist die Angst vor Resistenzen kein Grund, auf eine Antibiotikatherapie zu verzichten, wenn diese angebracht ist – was natürlich nur ein Arzt entscheiden kann.

Bei einem Bagatellinfekt, der ein paar Tage andauert, ist ein Antibiotikum bei immunkompetenten Menschen in der Regel überflüssig, bei einer Borreliose, die unbehandelt jahrzehntelang bestehen und starke Einschränkungen verursachen kann, sollte man so früh wie möglich therapieren, weil da die Heilungschancen am besten sind und man sich einiges ersparen kann.
Weitere Tests abzuwarten ist nicht empfehlenswert, zumal die ganze Diagnostik ziemlich unsicher ist, viel schlauer wird man auch in 6 Wochen nicht sein. Wenn du auf die Behandlung ansprichst, hat man zumindest den Hinweis, dass es eine bakterielle Infektion ist.


RE: Angst vor Borreliose - StolzerRumäne - 18.05.2015

Hallo liebe Forum Mitglieder,

hab heute nochmal mit meinem Hausarzt gesprochen. Er hat mir 50 Tabletten Doxycyclin in jeweils 5 Packungen a 100mg verschrieben. Ich soll morgens und abends nach dem Essen eine nehmen, auf 25 Tage aufgeteilt. Danach wird nochmal Blut kontrolliert.

Gibt es irgendwas, auf das ich sonst noch achten sollte? Und wie sieht es mit der Resistenz aus? Was ist, wenn ich doch keine Borreliose habe, entwickelt sich dann sofort eine Resistenz gegen das AB? Hab auch irgendwie Angst, dass ich das AB nicht vertrage. Und was ist, wenn man öfters Sodbrennen hat, wie wirkt sich das AB dann auf den Magen aus?

Ich hoffe, ihr könnt mir möglichst viele Fragen beantworten.

Liebe Grüße