RE: Dunkelfeldmikroskopie -
Katie Alba - 31.03.2017
Hallo Markus,
ich fände es schon besser, wenn du mal entsprechende Ärzte befragen würdest, denn ich könnte deine Gedanken und Fragen so gar nicht formulieren, weil ich einfach nicht den entsprechenden Wissenshintergrund für die Fragen wie du habe.
Außerdem habe ich ja, wie ich mehrfach geschrieben habe, auch keine wirklichen Zweifel an der Methode (wenn man ihre Einschränkungen betrachtet), du äußerst diese ja aber häufiger im Forum.
Ich fände es jedenfalls interessant, ob du noch mehr rauskriegen könntest.
Ich weiß, dass diese Ärzte Dunkelfeldmikroskopie anwenden:
http://www.ganzheitliche-heilkunst.de
http://dr-v-koeckritz.de
RE: Dunkelfeldmikroskopie -
Valtuille - 31.03.2017
In einem privaten "Speziallabor", welches die Dunkelfeldmikroskopie nicht kommerziell anbietet, hat man mir bestätigt, dass mittels normaler Mikroskopie nicht zwischen Borrelien und anderen Spirochäten unterschieden werden kann. Das geht nur über Färbemethoden, wie man mir dort berichtet hat.
Eine weitere Unterscheidung geht nur über DNS-Sequenzierung. Wenn das Labor also meint per Mikroskopie sehr genau unterscheiden zu können, ist das ein Grund zur Skepsis. In Norwegen gab es ein entsprechendes Labor, das in der Zwischenzeit geschlossen wurde. Bezahlt hat man da einen mittleren dreistelligen Betrag.
Wenn das Blut länger beobachtet werden soll (über Tage), ist das auch ein Hinweis, dass die Methode nicht wirklich geeignet ist und die Ergebnisse sind dann eher fragwürdig.
In der Regel sind es keine speziell ausgestatteten Labore (und keine speziell ausgebildeten Personen), die sowas bei Borreliose anbieten. Ausnahme wäre die FF-Mikroskopie in Österreich, wobei hier meines Wissens nicht in Blut geschaut wird.
Mikroskopie macht nur dann Sinn, wenn eine hohe Konzentration an Erregern vorhanden ist. Das ist bei einer längerbestehenden Borreliose im Blut nicht zu erwarten und es gibt keinerlei Hinweise dazu.
Vorteil der Methode ist, dass es ziemlich schnell geht, Nachteil ist, dass es eben häufig zu Fehldiagnosen kommt, wenn Artefakte als Borrelien interpretiert werden (das wurde bereits in einem von Burgdorfer herausgegebenen Lehrbuch festgehalten).
Ich stelle mal ein Bild ein, das Burgdorfer bei seiner "Entdeckung" gemacht hat:
http://www.lymeneteurope.org/forum/download/file.php?id=360
Wenn ich ganz böse wäre, hätte ich noch ein X-beliebiges Dunkelfeldbild als verblindeten Test nehmen können. Wie viele der Anbieter es mit Willy Burgdorfer aufnehmen könnten, kann ich nicht beurteilen. Ich denke, es sind nicht besonders viele.
Bei der L/M-Methode war das Ergebnis auch eindeutig. Da ging es nicht mal alleine um Borrelien, sondern auch Babesien, bei denen ja Verwechslungsgefahr mit Plasmodien (Malariaerreger) besteht und die tatsächlich im Blut anzutreffen sind. Hier wird Mikroskopie regelmäßig eingesetzt und entsprechend ausgebildete Menschen konnten im Gegensatz zu L. und M. keine Babesien entdecken...
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8438&pid=99837#pid99837
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8438&pid=102544#pid102544
RE: Dunkelfeldmikroskopie -
Markus - 31.03.2017
Ist diese LM-Methode (in der beschriebenen Studie) vergleichbar oder gar identisch mit der Dunkelfeldmethode? Vermutlich war das Labor in Norwegen dann auch dasselbe, an welches manche deutsche Ärzte Blut geschickt haben, oder?
Lassen wir mal die Aussage der Studie in punkto PCR beiseite (PCR als Goldstandard ist m.E. auch fraglich), dann findet sich mit der LM-Methode bei den gesunden Probanden sogar häufiger Borrelien und Babesien, als bei den Kranken. 85 % der Gesunden (vs. 57 % Kranke) sollen demnach Babesien im Blut gehabt haben und 59 % (vs. 43 %) sogar Borrelien und Babesien zusammen. Ist doch mehr als unglaubwürdig.
RE: Dunkelfeldmikroskopie -
Valtuille - 31.03.2017
Das Labor, das ich meinte (ich glaube, es war Norwegen), war Dualdur und die Methode nach Bózsik, der auf der Norvect referierte, was einige Spezis wohl überzeugte.
L. und M. steht für Laane und Mysterud, die eine kurze Publikation erstellt haben zu Ihrer Methode. Es wurde dazu einfach ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe entnommen. Ein ein bekannter Mikrobiologe aus dem IDSA-Lager hat die Publikation als die bisher schlechteste Borreliose-Publikation bezeichnet. Online finde ich sie nicht mehr, habe sie aber auf dem Rechner.
Ob diese beiden Methoden mit den hiesigen Methoden vergleichbar sind, kann ich nicht beantworten.