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Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - Druckversion

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Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - Markus - 02.05.2019

Keine Ahnung, ob das authentisch ist, aber wundern würde es micht nicht.

https://www.openpr.de/news/1046773/Bremen-Niedersachsen-Landesbeamter-gesteht-Behinderte-Menschen-werden-mit-falschen-Gutachten-geprellt.html schrieb:[...]

Politik und Verwaltung decken die im folgenden beschriebenen Methoden. Sie wollen um jeden Preis Kosten sparen: ein Vergleich von hunderten von Gutachten ergab: es sind quasi ausschließlich die gleichen Ärzte welche vom Land oder dem Sozialgericht in Niedersachsen bei besonders kostspieligen Rentenfällen angefordert werden. Kostspielig bedeutet: den Antragstellern stehen zu erwarten sehr hohe Ansprüche zu. Es wird zu Anfang geprüft: Alter der Antragsteller (wegen noch zu erwartender Lebensdauer und damit Bezugsdauer einer Rente), eingereichte Diagnosen der Ärzte des Antragstellers, abgeschlossener Beruf (hieraus errechnet sich die monatliche Höhe eines Berufsschadensausgleichs). Es erfolgt eine ersten Einschätzung nach dem Worst Case Szenario. Anträge bei denen bei Bewilligung für das Land besonders hohe Kosten entstehen würden bekommen einen speziellen Vermerk. Nach Eingang der Anträge sortieren die Mediziner der Behörde diese Anträge sofort aus und legen sie mit einer besonderen Notiz beiseite. Eine solche Akte landet niemals zufällig bei irgendeinem noch unbekannten Arzt außerhalb eines sehr engen Kreises. Für diese Anträge werden nur besondere externe Gutachter bestimmt. Diese haben sich immer über viele Jahre im Sinne der Behörde bewährt. Die Aufgabe lautet: Die besonders teuren Fälle abweisen, abweisen um jeden Preis!

[...]

Hier gibt es noch auf eine Petition zu dem Thema.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - mari - 03.05.2019

Der Schocker...


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten gep... - FreeNine - 03.05.2019

Ich denke schon, dass da was daran ist.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - Old-Borri - 03.05.2019

Meine Erfahrung:
Ich musste aufgrund der chron. Borreliose frühzeitig (mit 55 Jahren) aufhören zu arbeiten, kam an den Punkt, wo gar nichts mehr ging.
Der Medezinische Dienst erklärte mich nach 4-5 Monaten Krankengeld für "voll arbeitsfähig". Meine Beschwerden (furchtbare Schmerzen an vielen Stellen, Herzbeschwerden, Neuro-Borr., totale Kraftlosigkeit usw.) waren natürlich nur psychisch lt. seinem Gutachten.
Als ich dann die Rente beantragte, musste ich zu mehreren Gutachtern. Ich hab mir alle Gutachten besorgt. Wenn man die liest, könnte einem schlecht werden. Nur eine Gutachterin schrieb darin die von mir genannten Beschwerden, alle anderen berichteten von meinen Hobbies und schrieben so harmloses Zeug, dass natürlich dann 2 Jahre lang immer wieder die Rente abgelehnt wurde.
Erst als ich dann einen Arzt fand, der sich mit Borr. auskannte, nach einer Rückenmark-Punktion auch die Neuro-Borr. feststellte, klappte es endlich mit der Rente.
Es ist eigentlich zum Heulen, wenn einem nicht nur die normalen Ärzte, sondern auch die Gutachter nichts glauben.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten gep... - Markus - 03.05.2019

(03.05.2019, 09:42)FreeNine schrieb:  Ich denke schon, dass da was daran ist.
Das Schreiben des Whistleblowers ist jedenfalls stimmig und darauf aufbauend dann eine Petition zu starten wird ja niemand machen, wenn nicht wirklich konkrete Beweise vorliegen, die es ja laut dem Schreiben geben soll. Also abwarten und beobachten.

Edit:
Zitat:konkrete Namen der Tatpersonen sind aus rechtlichen Gründen nicht angegeben. Diese liegen den Ermittlungsbehörden in Bremen und Niedersachsen vor und können zudem bei den Petitionsausschüssen des Landtages Niedersachsen und der Bremer Bürgerschaft angefordert werden
Also nee, das denkt sich niemand aus.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - mari - 03.05.2019

@ Old-Borri:

Liest sich bei dir fast (!) wie bei mir - nur dass ich eben einfach keinen Arzt habe, der konsequent behandeln und die vorhandenen (!) Beweise (!) für die noch immer bestehede Erkrankung benennen würde.

Zwei Mediziner taten das zwar zwischendurch - doch beider Schreiben/Befunde werden konsequent ignoriert von anderen Ärzten, Gutachtenden usw....

Paradox: Untersuchungen jeder (!) anderen (!) Art auf jede mögliche andere Krankheit boten Dutzende Ärzte an...

Daher verdient von dieser Sorte gar keiner mehr an mir.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - Old-Borri - 04.05.2019

@ mari:

Das war damals echt Glück und ein Geschenk, dass ich nach 6 Jahren schlimmer Borreliose, wo es keinen Arzt interessierte, endlich diesen Borr.-Spezialisten fand, der mir 30 Ceftriaxon-Infusionen gab, die immerhin einen Teil der Beschwerden heilte. Dieser Arzt hat aber leider bald danach aufgehört mit Sprechstunden, weil alle Borris sich auf ihn stürzten und er Probleme mit den Krankenkassen hatte. Leider. Immerhin hab ich ihm auch zu verdanken, dass ich dann die Erwerbs-Unfähigkeits-Rente bekam.
Dann hat es noch mal 8 Jahre gedauert, bis ich wieder einen Arzt fand, der sich mit Borr. auskannte, wo wieder sich viele Borris einfanden, der dann aus Altersgründen aufhören musste.
Er hat mir 2 mal längere Zeit Antibiotika verschrieben, das hat wieder einige Beschwerden beseitigt.
Aber jetzt hab ich wieder keinen Arzt mehr, der sich auskennt.

Ich kann dir nur von Herzen einen Arzt wünschen, der dir weiter hilft.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten gep... - Markus - 04.05.2019

(04.05.2019, 11:05)Old-Borri schrieb:  Immerhin hab ich ihm auch zu verdanken, dass ich dann die Erwerbs-Unfähigkeits-Rente bekam.
Wie hast du das angestellt?


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten gep... - Ehemaliges Mitglied 2 - 04.05.2019

(04.05.2019, 11:52)Markus schrieb:  
(04.05.2019, 11:05)Old-Borri schrieb:  Immerhin hab ich ihm auch zu verdanken, dass ich dann die Erwerbs-Unfähigkeits-Rente bekam.
Wie hast du das angestellt?

Ja, es ist leider Tatsache, dass man selber erst Mal einen Arzt zur Seite haben muss, der die Krankheit die man hat versteht und einen unterstützt. Anders geht es nicht! Weil der Gegner (Versicherungen) ansonsten mit einem macht, was sie wollen.
Auch wenn es mühsam ist, sucht euch einen Arzt!!! Vielleicht dauert es ein paar Monate aber ohne geht es einfach nicht. Und sammelt alle Berichte und schreibt Protokoll bezüglich Gesundheitszustand.

Übrigens gilt das auch alles für Borreliosekranke in der Schweiz. Wir haben die gleichen Probleme, nur dass in DE die Ärzte noch mehr unter Druck sind.


RE: Landesbeamter gesteht: "Behinderte Menschen werden mit falschen Gutachten geprellt!“ - mari - 04.05.2019

Amandin,

für dich (!) spricht, dass du den "... Druck..." der Ärzte siehst.

Aber bei allem Verständnis meinerseits für diesen Druck: Sehen diese "o8/15-Ärzte" unseren Druck? Wir kämpfen oft allein um jedes Quäntchen Erhalt unserer sog. "Rest-Gesundheit" oder eben um Genesung. Was ist mit dem hippokratischen Eid, den diese Ärzteschaft leistete? Nur noch "Makulatur"? Dann sollen sie ihren Beruf aufgeben! Wer den Mut nicht hat, vor dem eigenen Geldbeutel das Leid der Menschen zu sehen, sollte besser eben für diese Menschen nicht "Schicksal spielen" dürfen und Verantwortung für sie tragen.