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Spät Bartonella henselae - Druckversion

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Spät Bartonella henselae - Klaus Ludwig - 10.06.2019

Guten Tag, hat jemand Erfahrung mit einer Co. Infektion Bartonella henselae im Spätstadium. So ca 20 Jahre. Ich leide sehr. Bitte um Hilfe. Vielen Dank.
mit freundlichen Grüßen
Klaus Ludwig


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RE: Spät Bartonella henselae - Waldgeist - 10.06.2019

Hi Klaus Ludwig,

herzlich willkommen in diesem Forum!

Ich habe keine Erfahrung mit dieser Infektion;
Unter Suche Funktion "Bartonella henselae" habe ich folgende Einträge darüber im Forum gefunden:

https://forum.onlyme-aktion.org/search.php?action=results&sid=0578a3696019973ab1702925ff8e713e&sortby=lastpost&order=desc


RE: Spät Bartonella henselae - Ehemaliges Mitglied 1 - 10.06.2019

Guten Tag Klaus Ludwig,
habe als Begleiter eines Erkrankten Erfahrung mit > 10 Jahren Co-Infektion.
Aber wie kann man da helfen? Jeder Fall verläuft anders.
Man braucht einen Arzt, der einem bestmöglich hilft. Zusammen mit dem, kann man versuchen das Beste daraus zu machen und möglichst viel Gesundheit zurück zu bekommen.
Im Forum gibt es Beschwerdelisten und einige Erzählungen, welche Medikamente (Antiinfektiva) eingenommen wurden. Mir ist nicht bekannt, ob und wer seine Co-Infektion damit endgültig besiegt hat. Wenn es hilft, dann stöbere doch einmal nach anderer Leute Erfahrungen.

Hast Du konkrete Fragen?
LG Niko


RE: Spät Bartonella henselae - Klaus Ludwig - 11.06.2019

Vielen Dank Nico für deine Hilfe


RE: Spät Bartonella henselae - Herbst - 11.06.2019

Hallo Klaus Ludwig

Eigentlich müsste dir doch ein Infektiologe helfen. Aber wie du sicher selbst schon hast feststellen müssen, begnügen sich diese heutzutage mehr oder weniger mit akuten Geschichten. Bei chronischen Verläufen wird man dann gerne an Rheumatologen/Neurologen/Psychiater/etc verwiesen, weil, wie es so schön heisst, es sich möglicherweise um ein "immuniologisches Phänomen" handelt.
Eine gute Zusammenfassung über Bartonella findet man bei Dr. Berghoff (https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-lb/inhalt/kapitel-4/#4anker2). Die Symptome sind mitunter sehr ähnlich wie bei der Borreliose, so dass eine Differenzierung sehr schwierig ist. Im Unterschied zur Borreliose sind die Bartonellen noch recht wenig erfoscht. Behandlungsleitlinien gibts gar keine. Du musst dich also mehr oder weniger selber entscheiden, wie du dich behandelt möchtest: rein Symptome-unterdrückend oder mit antibiotischen Mitteln, weils ja letzlich Bakterien sind. Antibiotika kriegst du am ehesten bei sogenannten Borreliosespezialisten oder einem aufgeschlossenen Hausarzt.


RE: Spät Bartonella henselae - mikky - 12.06.2019

Hallo Klaus Ludwig,

wie die anderen schon geschrieben haben, ist über Bartonellen noch weniger bekannt als über Borrelien. Was mich an deiner Geschichte so wundert, ist, daß du dir so sicher bist, daß du seit 20 Jahren unter Bartonellen leidest. Die meisten anderen hier im Forum vermuten nur eine Bartonellose und das meist in Kombi mit anderen Infektionen, so daß man nie so genau sagen kann, welche Beschwerden von welchen Bakterien verursacht werden. Hast du Laborergebnisse, die auf eine Bartonellose hinweisen? Wenn ja, lad die doch mal hier hoch? Wurdest du auch auf andere Infektionen getestet? Was hast du für Beschwerden? Wenn du da mehr erzählen würdest, wäre es leichter für uns, dir eine Antwort zu schreiben.

Ansonsten würde ich auch dir empfehlen, mal zu einem Borreliose-Spezi zu gehen, denn Bartonellen-Spezis wird es ja wohl nicht geben. Der Borreliose-Spezi sollte sich aber mit Bartonellen auch auskennen. Wenn du möchtest, kann ich dir per PN einen Link zu den 4 mir bekannten Borreliose-Spezis schicken.


RE: Spät Bartonella henselae - Herbst - 12.06.2019

(12.06.2019, 07:38)mikky schrieb:  Ansonsten würde ich auch dir empfehlen, mal zu einem Borreliose-Spezi zu gehen, denn Bartonellen-Spezis wird es ja wohl nicht geben.
Doch, es gibt einige. Der bekannteste ist wohl E. Breitschwerdt aus den Staaten. In Europa ist D. Raoult (Marseille) zu nennen, der darüber forschte und dazu auch einiges veröffentlicht hat. Und letztlich gibt es meines Wissen sogar ein deutsches Konsiliarlaboratorium für Bartonellen. Aber dass sich letzteres für chronische Fälle interessiert oder gar selbst Forschung betreibt, glaube ich eher nicht.

(12.06.2019, 07:38)mikky schrieb:  Der Borreliose-Spezi sollte sich aber mit Bartonellen auch auskennen.
Man kennt sie, aber wie alle anderen Co-Infekte werden sie vernachlässigt. Wird man nach einem Zeckenstich krank, hat man eine Borreliose oder vielleicht noch einen Mischinfekt. Dass die Co-Infektion möglicherweise ganz ohne Borrelien krank macht und das vielleicht noch schlimmer als manch Borreliosen, ist auch unter Borreliose-Spezis nur schwer vorstellbar. Das zumindest mein Eindruck.


RE: Spät Bartonella henselae - urmel57 - 12.06.2019

Da dann für Bartonellen immer noch Fluorchinolone, mit alle ihren verheerenden potentiellen Nebenwirkungen, in Kombi mit anderen Antibiotika eingesetzt werden, wird das ganze "Spiel" mit unnachvollziehbaren Krankheitsverläufen leider noch schwieriger.

Man steckt da m.E. in einem echten Dilemma und ich würde es mir sehr genau überlegen, mit was und ob ich da überhaupt rangehen würde. Undecided


RE: Spät Bartonella henselae - Ehemaliges Mitglied - 12.06.2019

@ Klaus Ludwig
es ist ja alles noch nicht wirklich erforscht, selbst Labore stehen häufig dumm da. Vielleicht ein Baustein auf der Suche nach Hilfe, auch um dem zu entgehen, Fluorchinolonen.

http://www.antibiotikamonitor.at/5_03/5_03_1.htm

Hier kann man nur kurz reinschauen, testen, dann möchten sie Geld.
"AMBOSS - Fachwissen für Mediziner"
https://www.amboss.com/de/wissen/Systematik_der_Bakterien


RE: Spät Bartonella henselae - Ehemaliges Mitglied 1 - 13.06.2019

Ein weiterer Arzt, der sich mit Bartonellen-Infektionen beschäftigt, ist Doktor B. Robert Mozayeni (USA, private Rheumatologenpraxis in Maryland).
Im Forum wurde bereits auf ein lesenswertes Interview mit ihm hingewiesen (wo war das nur?), deshalb noch einmal ein Link Auszüge eines Interviews mit Herrn Mozayeni.html

Dort zitiert er eine Schlußfolgerung einer Veröffentlichung, an der auch Herr D. Raoult
(den "Herbst" schon in # 7 erwähnt hat) mitgearbeitet hat:
"Dieser Fall bestärkt die Hypothese, dass jede Bartonellen-Art eine menschliche Infektion verursachen kann."

Aus diesem Zitat kann man herauslesen, dass die potentielle Gefährlichkeit der Gesamtheit der Bartonellen-Spezies für den Menschen noch nicht geklärt ist und die Möglichkeit zu vermuten ist, dass viele Bartonellen-Infektionen "übersehen" werden, weil sie noch nicht nachgewiesen werden (können).

Ein Bartonellose-Spezialist in den USA war für uns keine Option.Sad
Deshalb nahmen wir den Weg zum Borreliosespezialist. Und eine Behandlung gegen serologisch nachgewiesene Bartonellen hat zumindest schon einmal sehr geholfen.