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Borreliose? Hat jemand eine Idee? - Druckversion

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Borreliose? Hat jemand eine Idee? - fingra - 09.08.2022

Hallo zusammen,

ich habe seit 5 Jahren chronische Schmerzen und auch Gefühlsstörungen. Irgendwie weiß ich auch nicht mehr weiter. 

Zu den Symptomen: Besonders stört mich das Brennen im Gesäß und den Füßen, welches besonders beim Sitzen auftritt. Wird auch wieder besser wenn ich aufstehe. Morgens habe ich immer einen extrem steifen Rücken und Schulterschmerzen. Wird nach einiger Zeit nach dem Aufstehen auch besser. Ich habe oft Kopfschmerzen, als Kind auch oft Migräne gehabt - mittlerweile nur noch häufig mittel bis starke Kopfschmerzen. Auch kriege ich Gefühlsstörungen in den Armen und Händen, vor allem bei Aktivität (wenn ich z.B. trainiere) oder auch im Bett liege und die Arme anwinkle oder die Arme über meinen Kopf strecke.  Seit etwa zwei Jahren habe ich auch eine Gangstörung und merke einfach, dass sich beim Gehen etwas in der Hüfte falsch anfühlt, aus irgendeinem Grund kann ich nicht normal gehen. Der Gang wird im Laufe des Tages meisten besser, vorallem am Abend / in der Nacht deutlich runder. Habe auch Gelenkschmerzen an der rechten Hüfte, an beiden Knien und an den Füßen. Mal stärker, mal schwächer - aber auch besonders stark nach Belastung. Vor kurzem habe ich es mal wieder im Fitness mit Training probiert, nach Trizepsübungen konnte ich am nächsten Tag meine Ellebogen nicht mehr richtig anwinkeln, da das so sehr geschmerzt hat (und das war kein Muskelkater, das Gefühl kenne ich). Des Weiteren muss vorallem morgens extrem häufig aufs Klo und da kommt dann auch immer nur wenig raus. Auch ist das Gelenkknacken extrem auffällig in den letzten 2/3 Jahren geworden. Komischerweise wird das Knacken im Nacken bei Alkoholkonsum noch stärker, und die Füße brennen auch noch mehr beim Sitzen. Generell habe ich immer einen schlimmen Kater wenn ich mal trinke und auch die Nervenbeschwerden sind dann am nächsten morgen auch auffälliger. Schon in der Schulzeit ist mir aufgefalllen, dass ich Probleme hatte einen Stift lange zu halten, da ich dann Schmerzen in den Händen bekommen habe. Mittlerweile ist das noch stärker geworden, sodass ich wirklich richtig starke Schmerzen bekomme, wenn ich länger und fest greife.

Bis jetzt habe ich mehrere MRT Befunde von der LWS, ISG und der rechten Hüfte. Beim ersten Rücken-MRT hieß es Bandscheibenvorfall, danach nur noch Vorwölbung. Ansonsten wurde nie was wirklich auffälliges gefunden. Zudem gibt es ja zick Studien, die zeigen, dass auch gesunde Menschen Bandscheinbenvorfälle haben ohne Symptomen.
Beim Rheumatologen war auch schon öfters, hier war auch nie etwas besonders auffällig. Meine Mutter hat eine Borreliose vor Jahren per Dunkelfeld diagnostiziert bekommen, und hat (auch wie hier oft beschrieben) ein wahres Wunder erlebt durch eine Antibiotikatherapie. 

Ich frage mich, ob bei Borreliose so haltungs- und aktivitätsabhängige Schmerzen überhaupt sein können? Eigentlich klingt meine Symptomatik ja eher nach Rheuma, aber hier machen für mich diese Gefühlsstörungen auch keinen Sinn und es wird ja auch nichts gefunden. Mittlerweile weiß ich es einfach nicht mehr, die Ärzte sagen einem dann auch es ist psychosomatisch, Fibro oder eine somatoforme Schmerzstörung... Aber ich war immer super glücklich bis es bergab ging mit dem körperlichen Befinden. Wenn die Beschwerden nicht wären, würde ich definitiv ein anderes Leben führen... Es fühlt sich auf jeden Fall so an als würde mit meinem Körper was nicht stimmen.

Ich überlege mal zu einen dieser Borreliose Spezialisten zu gehen, weiß aber auch, dass mich das dann bestimmt direkt 500 € kostet oder mehr. Falls jemand einen Arzt im Raum München empfehlen kann, würde ich mich freuen. Freue mich auch über andere Ratschläge, vllt hat ja irgendwer mal mit ähnlichen Symptomen zu kämpfen gehabt. Danke schon mal!!


RE: Borreliose? Hat jemand eine Idee? - Regi - 09.08.2022

Bei mir sind die Schmerzen auch hauptsächlich abhängig von entsprechender körperlicher Belastung. Die Blasenstörung, wie du sie beschreibst habe ich nun auch. Die ist aber erst später im Verlauf aufgetreten, als ich schon keine Schübe mehr hatte, sodass ich mir nicht sicher bin, ob das nicht eher was mit den Wechseljahren zu tun hat.

Ich möchte dich nicht entmutigen, aber wenn das Borreliose ist, dann ist das schon eine uralte Geschichte. Die Heilungschancen sinken mit der Dauer der Erkrankung. Mit AB konnte ich zwar Besserung erzielen, aber gesund wurde ich trotz 11 Jahren, grösstenteils agressiver Therapie nicht mehr. Ich hatte schon sechs Jahre eine Acrodermatitis chronica atrophicans, als endlich die Diagnose kam. Dubiose Beschwerden hatte ich schon als Kind. Aber ich bin dankbar, dass die Diagnose überhaupt gestellt werden konnte, denn sie ist nicht einfach und oft bleibt einem nur ein Therapieversuch, nachdem andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden. In Diagnoseverfahren würde ich keinen Cent stecken, ausser es bestehen sichtbare Symptome, wo die Chancen auf einen positiven Direktnachweis höher sind.

Bezüglich Spezi kann ich dir keine Empfehlung geben. Wenn du ungenügend Tipps bekommst, dann stelle deine Frage mit aussagekräftigem Titel nochmals in dieser Rubrik des Forums:
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LG, Regi