auf Behandlung bestehen? -
Borri - 12.06.2013
Hi Leute,
mir ging es jetzt ca 3 Wochen ziemlich gut. Plötzlich begann ein Grippegefühl mit heißer Stirn, Migränegq und Schüttelfrost, aber ohne Fieber zu haben. Darauf folgen nun seit ein paar Tagen wieder bekannte Symptome wie Nervenschmerzen, Schwächegefühl, Ohrenschmerzen, Sprachstörungen, Muskelzucken, Übelkeit usw. Sicher kennen die meisten von euch noch meine Borreliosewerte vom alten Hausarzt. Kurzfassung: positiver Elisa IGG, positiver Westernblot IGG mit drei hochspezifischen Banden, u.a. Vlse-Bande.
Gestern war ich beim Borrespezi und er meinte meine Blutwerte vom Hausarzt sprechen auf jeden Fall für eine Reaktion mit Borrelien, laut deutschen Leitlinien hätte ich aber trotzdem keine Borreliose, er möchte einen LTT Test machen. Msöglicherweise wiederholt er auch den Westernblot und außerdem schaut er nach zwei Vitaminen. Auf meine Frage wie es im Falle eines neg Ergebnisses weitergeht meinte er nur: wir schauen mal, MANCHMAL beginnen wir anhand der Sympomte usw trotzdem eine Behandlung oder wir schauen was für Krankheiten noch in Frage kommen.
Nun meine Frage: kann ich auch wenn die Ergebnisse neg sind auf eine Behandlung BESTEHEN?! Hat das jmd von euch schon getan?
Ist es nicht mein Recht?
Ich hatte Zecken, positive Borrewerte,
alle Symptome passen und ich hab schon so viele Ausschlussdiagnosen machen lassen, dass ich nicht mehr weiss wo ich noch suchen sollte.
Des Weiteren ist der jetzige Spezi auch auf Naturheilkunde aus, der der mit AB therapiert folgt erst in ein paar Monaten.
LG Borri
RE: auf Behandlung bestehen? -
Regi - 13.06.2013
Du hast das Recht, eine Behandlung abzulehnen. Leider besteht keine Rechtsgrundlage dafür, eine Behandlung einzufordern, wenn sie der Arzt nicht freiwillig verordnet. Wir werden diesbezüglich also komplett bevormundet. Die Konsequenzen einer Nicht-Behandlung dürfen wir dafür selbst tragen.
LG, Regi
RE: auf Behandlung bestehen? -
Borri - 13.06.2013
Wie ich bemerkt habe kommt es aber nicht selten vor, dass Leute aufgrund eines Verdachts auf Borre behandelt wurden, auch hier im Forum. Oder wie kann es sein, dass einige, die einzig und allein im umstrittenen LTT positiv waren mit AB behandelt wurden?
Da ich was das Thema Borre betrifft schon so oft von Ärzten enttäuscht wurde, möcht ich einfach jetzt schon wissen wie ich im Falle von neg Bluttests, die ja durchaus auch fälschlicherweise vorkommen können, handeln kann. Ich wüsste nicht welche anderen Erkrankungen ich noch ausschließen lassen könnte, auch wenn ich mich trotzdem diewbezüglich weiter auf die Suche mache. Meine Symptome sind wieder voll da und um hier nichts schön zu reden: ich hab einfach Angst als Pflegefall zu enden, obwohl ich mir von überall versuch Hilfe zu holen, aber bisher immer noch keine hab und auch nicht weiss, ob ich sie bei den nächsten Ärzten kriegen werde. Ich hoffe drauf, möcht aber wissen, wie ich im Falle eines Behandlungsstreiks von den Ärzten handeln kann.
RE: auf Behandlung bestehen? -
leonie tomate - 13.06.2013
Zitat:Wie ich bemerkt habe kommt es aber nicht selten vor, dass Leute aufgrund eines Verdachts auf Borre behandelt wurden, auch hier im Forum. Oder wie kann es sein, dass einige, die einzig und allein im umstrittenen LTT positiv waren mit AB behandelt wurden?
Das liegt daran, dass sie einen Arzt haben, der den Mut hat so zu (be-) handeln, Borri.
Es gibt da keinen irgendwie gearteten Rechtsanspruch. Du hast als Patient noch nicht einmal die Wahl.
Es ist einzig und alleine abhängig von der Haltung, dem Mut und dem Wissen des behandelnden Arztes.
Das große Dilema mit Lyme ist doch, dass der Arzt oft "ins Blaue" behandeln soll/muss.
Es gibt keine sichere Nachweismethode, keine handfeste Leitlinie (S3), keine Möglichkeit den Verlauf der Infektion/Therapie zu kontrollieren und die Beschwerden und Symptome sind unspezifisch und können bei zig anderen Krankheiten ebenfalls vorkommen.
"Na, super"...und jetzt sollst "du" als Arzt, wochen-, monatelang, hochdosiert Antibiotika verschreiben...

Wahrscheinlich würden die meisten Ärzte, wären sie oder ein enger Familienangehöriger betroffen, genau das tun: AB schlucken/infundieren bis zum "Abwinken".
Nur, liebe Borri: Verantworte das mal, wenn etwas schief geht! Oder vertrete das nach außen (Ärztliche Kollegen, Krankenkassen etc.), da muss ja noch nicht einmal was schief gegangen sein.
Was meinste denn, warum es sowenig Spezi gibt (und es werden immer weniger

).
Es ist alles zum Heulen.
Leonie
RE: auf Behandlung bestehen? -
-sonnenschein10 - 13.06.2013
mir kommt es auch so vor, dass die älteren Ärzte offener für Langzeit AB sind...und bald sind alle in Rente...was dann?
glaube man muss echt Glück haben mit dem doc oder eben nicht. oder man hat soviel Geld und kann alle privatbehandlungen bezahlen. die Chance ist da ja großer ne antibiose zu bekommen.
wünsche dir echt nen guten Arzt borri. mit einem mit dem man erst diskutieren muss, macht echt kaum Sinn. sich was erstreiten, vor Gericht usw in dem Zustand...ne echt, das dauert viel zu lange.
aber klar versuch erstmal drauf zu bestehen....drücke dir die Daumen!
was für Beschwerden hast du zur Zeit wieder borri?
RE: auf Behandlung bestehen? -
urmel57 - 13.06.2013
Dieses soll unter anderm das neue Patientenrecht eröffnen:
Ein informierter und mit ausreichenden Rechten ausgestatteter Patient kann Arzt, Krankenkasse oder Apotheker auf Augenhöhe gegenübertreten. Er kann Angebote hinterfragen, Leistungen einfordern und so dazu beitragen, dass ein wirkungsvoller Wettbewerb im Gesundheitssystem stattfindet. Unser Gesundheitswesen wird diesem Anspruch nicht immer gerecht. Oftmals fühlen sich Patienten alleine gelassen und verunsichert. http://www.bmg.bund.de/praevention/patientenrechte/patientenrechtegesetz.html
Alleine an der Umsetzung hapert es. Kein Arzt kann gezwungen werden, eine Therapie zu übernehmen, die er nicht verantworten will. Seit Hühnerfeld und Co. ist das eher noch schlimmer geworden, da statt einer sinnvollen Diskussion nur weiter polarisiert und dämonisiert wurde. Wer will sich schon in die filmtechnisch ausgefeilte Schmuddelecke des Filmautors stellen lassen, in die die Patienten gedrängt wurden, die genau diese Rechte in Anspruch nehmen wollen?
Tatsächlich aber ist es so, dass die Laborergebnisse und die Beschwerden nicht immer miteinander was zu tun haben müssen, was die Sache eben nicht einfacher macht und man kann nur hoffen und den Arzt bitten, etwas Mut zu zeigen im Zweifelsfall und dann eben auch asuzuprobieren ob eine antibiotische Therapie was bringt.
Liebe Grüße Urmel
RE: auf Behandlung bestehen? -
Borri - 13.06.2013
ESonnenschein, ich hab Nervenschmerzen, Ohrenschmerzen, ein Kribbeln auf der Kopfhaut, allgemeine Schwäche, der Kiefer tut weh, frieren, brennen in den Augen, Zungenschmerzen usw. Wie gesagt wünsch ich mir, dass der jetzige Spezi tätig wird, aber aufgrund dem was schon war bei den anderen möcht ich da keine riesen Hoffnung reinsetzen, dass das passiert. Sollten also alle Ärzte streiken, bleibt mir nur noch der Glaube an mich selbst und frei verkäufliche Mittel zur Borre-Behandlung... Auf gut Glück... Oder auch Pech.
Inzwischen hab ich einfach Angst, vor allem was das Thema Borre angeht zu sehr auf einen Arzt zu hoffen... Hab ich mehrmals getan und wurde nur enttäuscht..;
RE: auf Behandlung bestehen? -
anfang - 13.06.2013
Borri-entscheidungen sind gfragt,zu großes zaudern erkennt auch ein Arzt und bekommt das Gfühl,das man nicht so recht dahintersteht-was man aber auch sollte und dadurch auch dem beh.Arzt vermittelt,das er nicht alles tragen muß\kann.Nur die Rosinen sich rausholen...mmh-das funktioniert nicht.
Es ist eine sehr traurige angelegenheit,wie oft man da allein gelassen wird-nicht nur..sich so fühlt.Trotz aller enttäuschungen und niedergänge,die nicht nur ich erleben mußte,hatte ich trotz der arztmisere(zuwenige)mir ein weiterkommen ermöglichen können,auch wenn es für mich sich nicht so gut
entwickelt hat-das muß aber auch nicht für jeden so sein.- anfang -
RE: auf Behandlung bestehen? -
Borri - 13.06.2013
Anfang, meine Entscheidung ist klar: ich möchte eine Borre- Behandlung! Weiss nur nicht WIE ich es hinkriegen soll
RE: auf Behandlung bestehen? -
leonie tomate - 13.06.2013
Liebe Borri,
es hilft alles nichts, du bist abhängig von den Entscheidungen des Arztes.
Ich kann dir nur raten, dein Augenmerk auf den Halbsatz:"MANCHMAL beginnen wir anhand der Sympomte", *mit einer Behandlung*, zu legen.
Die entscheidende Frage ist doch: Wann ist denn dieses "MANCHMAL"?
Meine Vermutung: Wenn die "Wahrscheinlichkeiten" (Voruntersuchungen, Symptome, Ausschlussdiagnostik etc.) stimmen
und wenn der Arzt sich traut. Genauer: Dir traut.
Sprech mit dem Arzt. Und zwar so ruhig, zurückhaltend, unemotional und vernünftig, wie es dir nur irgendwie möglich ist.
Ich weiß, du bist verzweifelt und willst endlich Hilfe und eine adäquate Therapie. Das ist auch nur allzu verständlich.
Nur die Ärzte sind auch in einer schwierigen Situation.
Erläutere dem Arzt was bereits alles ausgeschlossen wurde, zeig ihm die Testergebnisse und betone, dass du offen bist für die unterschiedlichsten Ansätze, du aber jetzt sehr gerne den Versuch einer antibiotischen Therapie machen würdest und um seine Unterstützung bittest.
Mehr geht nicht. Wenn er es dann ablehnt dich zu behandeln, musst du weiterziehen und dein Glück beim nächsten Arzt versuchen.
Liebe Grüße
Leonie