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wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Druckversion

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wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - mamarie - 25.09.2012

hi ihr alle,

Wollte mal fragen, wem diese Viecher psychisch auch so Probleme bescheren. Ich hatte border Borreliose immer wieder mit Depressionen zu kämpfen, aber so wie es mir in den letuten paar Wochen geht, gings mir nie. :-(
Ich habe oft das Gefühl so... neben mir zu stehen, nicht wirklich zu leben, ich habe nie Kraft eetwas zu machen und bin IMMER müde. Ich stehe morgends auf und bin 1 Stunde später müde als hätte ich die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich fühl mich als würde meine Seele "sterben".
Das Schlimmste für mich ist die Angst, Angst vor so vielen Dingen über die ich mit niemand,zumindest Ärzten sprechen kann. Ich hab Angst in der Psychatrie zu landen, als jemand, der nicht mehr weiss wo unten und oben ist. Ich habe von solchen Fällen gehört, die mit einer Psychose dort sind und einfach nicht mit AB behandelt werden, weil es irgendwelche Super Neurologen besser zu wissen meinen. :'(
Ich kann weder meinen Spezi drauf ansprechen noch sonst wen, da die Angst gross ist, SO KURZ VOR DEM ZIEL doch noch als Psycho abgestempelt zu werden. Mir ist es JEDEN bwschissenen Tag zum heulen, echt. Einfach aus Verzweiflung. Dann überlege ich mir auch, wenn ich jetzt dann AB bekomme, genügt es dann oral wenn die Birrelien in mwinem Kopf rumgeistern? Manchmal denk ich, ich werd wahnsinnig.
Wenn ich in die Stadt fahre, ist mir der ganze Trubel zu viel, mir wird übel, komisch im Kopf und ich denk echt ich dreh jetzt gleich am Rad. :-(
Ich hatte ja lang lang keine Schmerzen, doch nun mittlerweile kommwn sie langsam. Meistens abends, aber wie. Gelenke... überall
Auch wenn man mir vill keine Antwort geben kann, tut es grad gut hier zu schreiben, denn verstanden wird man von den NICHTborrelianern ja doch nicht... :-(

Ich möchte doch einfach nur wieder gesund werden und für meine Familie da sein können...
ich weiss nicht, ob das Gefühl jemand kennt aber, oft frage ich mich, HERR IM HIMMEL für WAS bestrafst du mich so? WAS habe ich getan? :'(
Ich weiss nicht, an was ich mich festhalten soll, wie ich denken soll, denn die Borrelien sind unberechenbar, also wird mir wahrscheinlich niemand sagen können, was da von der Psyche her noch so passieren kann und DAS macht mir Angst

liebe traurige Grüsse

Mamarie ♡


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - mamarie - 25.09.2012

SORRY für die Schreibfehler. Habe das auf dem Handy geschrieben.
:-)


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - leonie tomate - 25.09.2012

Liebe Mamarie,

schön wieder von dir zu hören, auch wenn der Anlass nicht freudig ist.
Fühl dich mal feste gedrückt! Icon_kolobok
Du bist mit dieser Symptomatik nicht alleine.
Bitte gib die Hoffnung nicht auf - es wird besser werden. Du hattest doch noch überhaupt keine adäquate Therapie.

Wir haben ja schon, das ein oder andere mal mit einander telefoniert und du weißt, dass ich nicht unter diesen psychiatrischen Symptomen gelitten habe.
Aber sehr wohl unter neurologischen. Und das Gefühl der abgrundtiefen Erschöpfung und Müdigkeit, kenne ich leider auch nur zu gut.

Mir haben meine (oralen) Antibiosen da wirklich grundlegend geholfen. Meine erste Antibiose, hat die neurologischen Probleme beseitigt. Die aktuelle verscheucht gerade die Müdigkeit. Icon_smilenew

Das kriegst du auch hin, meine Liebe. Lass den Kopf nicht hängen!


Liebe Grüße

Leonie


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Margarete - 25.09.2012

ach mamarie,ich kann mit mit dir fühlen,auch ich habe diese schrecklichen Angstzustände und Depresionen,20 Jahre wurde ich nur mit psychopharmaka behandelt,aber besser wurde es nie,leider wusste ich zu der Zeit noch nichts über Borreliose,ich habe den Ärzten geglaubt. erst nach 20Jahren erinnerte ich mich an meine Zecke und die Wanderröte.Kein Arzt glaubte mir,denn bist du einmal in der Psychoschiene, kommst du nicht mehr raus. 2009 habe ich endlich von einen Spezi abs bekommen,darauf hin es mir auch viel besser ging,leider kam nach ein paar wochen wieder alles mit voller wucht zurück.da mein Spezi aber nicht auf Kasse behandelte, konnte ich mir die Medis nicht mehr leisten,dann gab mir jemand einen rat, mich bei meinen jetzigen Spezi zu wenden,er arbeitete damals noch auf Kasse,zum ersten mal ging es mir nach all den Jahren wieder richtig gut! Wieder für 3-4 Monaten, jetzt geht es mir wieder so miserabel wie am Anfang,also werde ich wieder um meine ab Therapie kämpfen, fühl dich gedrückt,du siehst du bist nicht alleine ! alles gute für dich lg Margarete


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Phönix - 25.09.2012

@mamarie: Ich hatte auch Depressionen und Ängste aufgrund der Borreliose. Ich war auch viel gereizter als sonst, manchmal richtiggehend aggressiv. Diese Symptome sind mit den Behandlungen genauso abgeklungen wie die körperlichen auch.

Ich habe bei der letzten Antibiose extra Minocyclin mit ins Boot genommen, weil es die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Allerdings hatten die anderen AB mir auch geholfen!


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - wuf-wuf - 26.09.2012

"Richtige" Depressionen und Ängste habe ich nicht, aber depressive Phasen,vor allem vor einem Schub,und kurze Anflüge von Panik kenne ich zu gut.
Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind bei mir aber ein großes Thema.Das nimmt im Moment wieder zu,ich denke ich muss bald mal wieder AB nehmen.
Nach der allersten Antibiose ging es mir übrigens fabelhaft!!
(Nach einem halben Jahr ging es wieder los)


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Sommerluft - 26.09.2012

Hallo in die Runde,

ich bin auch seit einigen Monaten so richtig schön sch... drauf.
Ich schlafe mindestens 8 Stunden, stehe auf und fühle mich wie gerädert, bin niemals wirklich erholt (auch nach wochenlangem Urlaub nicht), fühle mich immer müde und bin irgendwie depri.
Heule wegen jedem Mist, bin unausgeglichen, irgendwie leicht reizbar, ungeduldig und latent aggressiv - alles Verhaltensweisen, die ich SO von MIR nicht kenne.

Bin derzeit unter Doxy (400mg/täglich, heute Tag 10) und hoffe, dass ich irgendwann mal wieder ICH SELBER bin.

Liebe Grüße!


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Maurizia - 27.09.2012

Liebe Mamarie,

oh ja und wie ich Dich verstehen kann. Ich weiss von meiner Borreliose
ja noch nicht allzulange, ca. 2 Jahre....habe sie aber wahrscheinlich
schon seit 10 Jahren (erinnerlicher Zeckenstich).

Ich veränderte mich psychisch auch. Anfangs nur, wenn ich z.b.
chemische Hormone nahm, da bekam ich extreme Depressionen, habs
am Anfang auch gar nicht gecheckt, dass es von der Pille kam, war ja
auch absurd, da ich diese vor der Schwangerschaft meiner Kinder ja 10
Jahre lang ohne Probleme genommen hatte. Als ich sie dann absetzte
(weiss gar nicht mehr warum) gings mir auf einen Schlag wunderbar!!!
Was war ich erleichert!

Leider mit den Jahren, hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich
nicht so belastbar war, niedergeschlagener....aber dann waren sie
aufeinmal wieder vorbei....bis zum nächsten Mal.

Vor ca. 3 Jahren fings dann aber richtig an. Diese unendliche Müdigkeit,
Antriebslosigkeit, Vergesslichkeit, Unfähigkeit irgendetwas zu tun. Damit
verbunden das Unverständnis, ich wusste ja nicht was los war, und die
Unzufriedenheit, dass ich aufeinmal nicht mehr der Mensch war, der ich
früher war..ich war echt verzweifelt.
Dann kamen auch massive Ängste dazu, vor allem panische Ängste,
sobald etwas mit meinen Kindern war, aber auch einfach so, Ängste was
die Arbeit betraf, Mitmenschen....abgefahren, ich war nicht mehr ich.
Auch das mit dem Einkaufen, wie Du es beschreibst, war bei mir
genauso, große Menschenmengen, grelles Licht, laute Orte waren für
mich der Horror.

Und meine Stimmung rutschte damit auch immer mehr in den Keller.
Dann kamen die vielen Symtome dazu wie Schwindel, Migräne,
Taubheitserscheinungen......und kein Arzt wusste Rat, nach mehreren
Besuchen kamen Fragen wie: Sind sie sehr im Stress, leben sie in einer
glücklichen Beziehung, 3 Kinder sind schon eine sehr große Belastung,
finden Sie nicht...... ich kam mir vor als wenn ich langsam druchdehen
würde.....

Ich kann Dir nur eines sagen. Seit meinen Antibiosen hat sich das enorm
gebessert!!! Ich will ehrlich sein, ab und zu habe ich wieder ein/zwei
Tage, wo ich denke, hey so warst Du früher immer drauf, aber es
werden immer weniger.

DU BIST NICHT VERRÜCKT! DU KANNST REIN GAR NICHTS DAFÜR!
DAS SIND DIESE SCH.... BORRELIEN, NICHT DU!!!!!!!

Du must Dir einen guten Spezi suchen, der genau weiss, mit welcher
hinterlistigen Krankheit Du kämpfst, der Dich versteht und Dich gut
therapiert, dann wird das wieder...da bin ich ganz fest davon überzeugt.
An Tagen, an denen es Dir besser geht, beweg Deinen Hintern, und such
Dir genau diesen, an Tagen an denen es Dir schlecht geht, denke an
mich und an die vielen anderen, denen es jetzt besser geht.
Du darfst Dich nur nicht unterkriegen lassen, und Du musst kämpfen.
Leider....aber das schaffst Du!!!!!!

So und jetzt drück ich Dich gaaaaaanz fest.

Maurizia


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Morbus Bahlsen - 27.09.2012

ach ja das kenn ich auch zu gut
natürlich geht es auf die Psyche wenn man eingeschränkt ist
auch wenn die Seelenklempner da was labern von wegen
machen sie doch die Krankheit zu ihrem FreundConfused
da frag ich mich WER hier wirklich nen Psychater brauchtIcon_stumm
also ich kann meine "Mietnomaden" nicht allmorgentlich begrüssen und mich freuen das sie da sind, NEIN GANZ SICHER NICHT!
In vielen Fällen geht einfach alles kaputt, Hobbys, Beziehung, ganze Familien gehen daran kaputt, Freundschaften,Arbeit etc. und da soll mir mal wer erklären wie man das durchsteht ohne psychische Probleme zu bekommen
obwohl.....eins hab ich begriffen, die Menschen die als Freunde eingestuft waren und sich abgewandt haben....waren keine wirklichen Freunde!


RE: wem gehts auch so? Psyche und Borreliose - Amrei - 28.09.2012

Liebe mamarie,

alles, was du und auch die anderen schreiben, kann ich ebenfalls gut nachfühlen.
Es ist tatsächlich so, daß die Borrelien, wenn sie an den entsprechenden Stellen im Nervensystem sitzen, einen großen Einfluß auf die Psyche ausüben können.

Diese Ängste, Panikattacken, Antriebsschwäche, Müdigkeit, depressiven Gefühle ..........sind eben die Folge der Infektion und NICHT die Ursache!!!
Das haben viele Ärzte immer noch nicht kapiert!

Es bringt ja auch viel mehr, Psychopharmaka zu verschreiben als Antibiotika.

Leider verändert man sich im Laufe der Jahre tatsächlich.
Man wird empfindlicher, reizbarer, man schläft meist schlechter als früher vor der Erkrankung. Man ist nicht mehr so belastbar, man schafft seinen Haushalt nicht mehr so wie vorher, viele können ihrem Beruf nicht mehr nachgehen, man muß Freunden oft absagen, weil es einem zu schlecht geht.
Und so könnte ich ja noch vieles mehr aufzählen.
Das Verständnis bei Bekannten oder sogar Verwandten läßt auch viel zu oft zu wünschen übrig.

Auch ich habe das schon erfahren müssen.

Deshalb ist es ja wichtig und auch tröstlich, wenn sich Menschen austauschen können, die Ähnliches erfahren haben.

Hier kannst du alles loswerden und wirst niemals alleine gelassen! Icon_kolobok

Liebe Grüße

Amrei