Gesetzlich versichert und nicht gut situiert -trotzdem Anspruch gesund zu werden? -
tini - 16.11.2013
Hallo Ihr Lieben,
dieses Forum sagt mir zu.
Ich verstehe erst recht, nachdem es hierzu eine nicht so glückliche Vorgeschichte gibt, dass es keine unnötige Angriffsfläche bieten sollte.
Also entscheidet man je nachdem, ob etwas öffentlich gestellt wird oder wenigstens als PN mitgeteilt wird.
Nun habe ich zum Tinidazol eher Schweigen im Walde erfahren, wenn ich den hier sonst so anregenden Kommunikationsverkehr betrachte.
Geht es denn nur mir so:
Gesetzlich versichert - also verschreibt Hausarzt nur das ihm bekannte und vorgegebene Doxycyclin
Ärzte, die Kombitherapien von Anfang an anbieten um mit einem Erstschlag Resistenzbildung und Chronizität von Borreliose best möglich zu begegnen, arbeiten nicht im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung.
Dann findest Du einen, der die Nöte versteht, und moderat privatärztlich abrechnet, aber naheliegenderweise keine therapiebegleitende Blutbilder macht. Dir kein Tinidazol, aus welchen Gründen auch immer verschreiben kann, darf oder will.
Wenn ich der Meinung bin für diesen Therapieansatz ist die beste Kombi: Minocyclin + Tinidazol + Quensyl (Hydroxychloroquin) so soll ich nun Kombi wählen mit Metronidazol + Clarithromycin + Minocyclin.
Meiner Meinung nach -auch wenn hier Einige anderer Meinung sind (allerdings als schon langjährig Betroffene)- ist diese "Alternative" mit Metro + Clari vom Nutzen-Risiko-Verhältnis nicht gedeckt.
Clari scheint nicht wirksam und Metro ist im Gegensatz zu Tini (auch wenn aus der gleichen Medi-gruppe) eindeutiger karzinogen.
Da ich schon immer Borreliose-Achtsamkeit an den Tag gelegt hatte, wusste ich, dass mein Muskelkater, trotz ständigen erfolglosen Einreiben mit Voltaren, eine Borreliose sein konnte. Ließ darauf testen und zwei Tests im Abstand von vier Wochen bestätigten meine Vermutung.
Jedesmal mit der Bemerkung aus dem Labor: es handele sich um Frühstadium.
Wann der Umbruch zum Folgestadium stattfindet ist ja in der Literatur strittig. Daher war mein Therapieanssatz auf prophylaktisch auf Letzteres angesetzt.
Nun aber wandert infolge der Verzögerung durch Einlesen und den realen Problemen der best möglich therapeutischen Umsetzung die Erregerlast offenbar. Zwar noch dominant im Ellebogen aber mittlerweile über den ganzen Arm und gelegentlich im Knie.
Kann also nicht mehr allzu lange warten.
Gruß Tini
RE: Gesetzlich versichert und nicht gut situiert -trotzdem Anspruch gesund zu werden? -
leonie tomate - 16.11.2013
Hallo Tini,
ich bin ein wenig ratlos, wenn ich deinen Beitrag lese.

Ich versuche mal aus meiner Sicht, ein wenig zur Aufklärung beizutragen.
Zunächst mal kurz off topic:
Zitat:dieses Forum sagt mir zu.
Ich verstehe erst recht, nachdem es hierzu eine nicht so glückliche Vorgeschichte gibt, dass es keine unnötige Angriffsfläche bieten sollte.
Ich freue mich, dass dir dieses Forum zusagt, aber es hat definitiv keine unglückliche Vorgeschichte.
Auf diese Feststellung lege ich schon Wert.
Der BFBD hat sein sehr gut besuchtes und überaus etabliertes Forum vom Netz genommen.
Über die Gründe lässt sich trefflich und auch sehr kontrovers diskutieren, aber nicht hier. Denn das ist schlicht eine Angelegenheit des BFBD und hat nichts mit der Geschichte und Entstehung von OnLyme-Aktion zu tun.
Ein gibt ein direktes "Nachfolge-Forum", dass auf Med1 angeboten wird:
http://www.med1.de/Forum/Borreliose/
Dieses Forum hier, wird von OnLyme-Aktion getragen und betrieben. Wir sind ein anderer Verein.
Es gibt nur insoweit Verknüpfungen, als dass viele User die früher im dem alten BFBD-Forum aktiv waren, hier eine neue virtuelle Heimat gefunden haben.
Darüber freuen wir uns von OnLyme sehr.

Wir hätten auch gerne Inhalte des alten BFBD-Forums übernommen und gerettet. Es war aus rechtlichen Gründen nicht möglich.
Der User Inkognito hat dir dazu bereits in einem anderen Thread, ausführlich geschrieben:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=3497&pid=36905#pid36905
Zitat:Also entscheidet man je nachdem, ob etwas öffentlich gestellt wird oder wenigstens als PN mitgeteilt wird.
Ne, hier wird nix "je nachdem" entschieden.
Es gibt Forumsregel in denen definiert ist, was geht und was nicht.
Guckst du hier:
http://forum.onlyme-aktion.org/Die_Forumsregeln.php
Zitat:Nun habe ich zum Tinidazol eher Schweigen im Walde erfahren, wenn ich den hier sonst so anregenden Kommunikationsverkehr betrachte
Hm, das magst du subjektiv so erleben...Aber haste mal Tinidazol oben in die Suchfunktion eingegeben?
Da gibt es nach meiner Wahrnehmung einige Threads und Beiträge.
Jedenfalls wird hier nichts zum Thema Tinidazol unterdrückt.
So, sorry...jetzt zum Inhaltlichen.
Zitat:Clari scheint nicht wirksam und Metro ist im Gegensatz zu Tini (auch wenn aus der gleichen Medi-gruppe) eindeutiger karzinogen.
Tini, ich weiß nicht, wie du zu diesen Einschätzungen kommst.
Clarithromycin aus der Makrolidguppe, hilft gerade in Kombination mit anderen AB, sehr vielen Leuten weiter.
Es ist aber grundsätzlich vorher nur schwer einschätzbar, wem welche Therapie letztendlich weiterbringt.
Zu sagen, dass die eine Medikamentenkombination prinzipiell besser und überlegen sei, halte ich nicht für zielführend.
Da gibt es oft erhebliche Überraschungen und leider gilt in der Praxis oft das Prinzip: "Versuch macht kluch".
Ich nehme auch gerade Tinidazol und bin sehr zufrieden. Es scheint mir "magen-darmtechnisch" tatsächlich etwas vertäglicher zu sein.
Es ist mir aber keine einzige Studie bekannt die belegen würde, dass Tinidazol im Gegensatz zu Metronidazol ein geringeres
mutagenes Potenzial hat.
Es gibt Tierexperimente zum Metronidazol.
Dort erwies es sich nach langfristiger Verabreichung als kanzerogen. Beobachtungen beim Menschen gaben bisher keinen Anhalt für ein entsprechendes Risiko. Es wird aber deshalb vorsorglich empfohlen, die Behandlungsdauer auf maximal zehn Tage zu begrenzen.
Übrigens: Jeder Humanmediziner kann dir Tinidazol verschreiben - allerdings nur auf einem Privatrezept.
Es hat in Deutschland nun mal keine Zulassung mehr und wird von daher sowieso von keiner KK bezahlt.
Einige Mediziner schrecken aber von einer Verschreibung zurück, eben weil das Medikament hier keine Zulassung mehr hat und manchmal auch, weil ihnen (im Gegensatz zu Metro) die Erfahrung mit Tinidazol fehlt.
Liebe Grüße
Leonie
RE: Gesetzlich versichert und nicht gut situiert -trotzdem Anspruch gesund zu werden? -
Rosa45 - 16.11.2013
Hallo Tini,
es gibt leider bei Borreliose nicht "die wirksame Therapie". Das ist eine Binsenweisheit der Mediziner, die der Meinung sind das nach 3 bis 4 Wochen Behandlung mit Doxy alles erledigt wäre.
Es wird ihnen ja überall so vermittelt.
Die wenigen die sich doch mehr Gedanken machen und dann Kombinationen aus Erfahrungswerten oder Therapieansätze von anderen Ärzten übernehmen, werden dann oft von ihren wissenschaftlichen Kollegen in med. Aus gestellt.
Mir ging es bei meinen Ärzten Gott sei Dank etwas anders, da auch mein Orthopäde z.B. nach 6 Monaten etwas nachdenklicher wurde und mir ansah, das ich immer mehr Probleme bekam und abbaute.
Er hat mir dann ebenfalls die Therapie mit zwei AB (Mino und Azitrom.) über fast 2 Monate empfohlen und auf Rezept ausgeschrieben.
Was ich jetzt noch habe, das werde ich nicht mehr los. Ich war bereits zur ersten Therapie mit Doxy im Übergang zum Endstadium.
Aber damit kann ich leben, weil ich diese extremen Schmerzen los geworden bin.
LG Rosa
RE: Gesetzlich versichert und nicht gut situiert -trotzdem Anspruch gesund zu werden? -
Regina - 16.11.2013
Hallo Tini,
du hattest mir ja per pn geschrieben, bei welcher Ärztin du bist. Ich denke, du bist bei ihr in wirklich guten und kompetenten Händen. Wenn sie dir jetzt Mino + Chlari + Metro empfiehlt, solltest du - meiner Meinung nach - jetzt schnellstmöglichst damit beginnen. Ich würde auf keinen Fall länger warten, nur weil ich meine "Wunsch-Kombi" nicht bekomme. Keine Antibiose ist ein Zuckerschlecken, auch nicht die mit Tinidazol. Und es ist auch kein Wundermittel. Ich habe es 2012/2013 sieben Monate lang genommen und nehme es jetzt wieder seit September (jeweils in Kombi mit Azi) - bin ich deshalb topfit und kerngesund? Leider nein... (Es geht mir viel, viel besser, das ist bei mir auch so wie Rosa45 oben geschrieben hat, aber du siehst daran, dass Tinidazol auch nicht das "Allheilmittel" ist).
Du kannst das Tinidazol später immer noch ausprobieren, z. B. weil du es über den Arzt bekommst, den ich dir genannt habe, oder über einen Hausarzt, der es dir auf Empfehlung deiner Spezi verordnet - aber gar nichts zu nehmen und weiter zu hadern, ist aus meiner Sicht nicht zu empfehlen. Gib auch mal das Quensyl in die Suchfunktion ein - auch das Quensyl ist nicht unbedingt unproblematisch und es ist auch in seiner Wirkung umstritten (also ob es wirklich in der Lage ist, zystische Formen aufzulösen). Ich finde, dass Mino + Chlari + Metro eine gute Kombi ist. Fang' doch einfach mal an und beobachte dich.
Liebe Grüße, Regina