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Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - Druckversion

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Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - m1ster0 - 05.09.2016

Hallo Leute.

Meine Geschichte.

2013 Schwindelanfall bei heißem Wetter. Ab da immer wieder Probleme mit Schwindel und Übelkeit. Hepatitisverdacht durch sehr hohe Bilirubinwerte. Alles negativ bis auf alte EBV Erreger. Zig Arztbesuche, Helicobacter behandelt, schlussendlich Diagnose Morbus Meulengracht. Ab und zu schwankende Schilddrüsenwerte, nehme schon ewig Schilddrüsentabletten.
Nach 6 Monaten ging es mir wieder gut, ich weiß heute nicht wie...

Ende Juni 2016. Schwindelanfall bei heißem Wetter. Ab da immer wieder Probleme, wie 2013. Nach Wochen dann die Diagnose Helicobacter. Wieder behandelt wie 2013.
Immer wenn ich laufe (zuletzt durchgehend, Ende Juni/Juli nur immer mal wieder) oder stehe, werden meine Füße wärmer und ich habe "Probleme". Nicht wirklich Schwindel, aber irgendwie wacklig. Daraus entsteht natürlich Panik, Herzrasen und Erschöpfung. Gelegentlich schläft mein linkes Bein und meine Hände Kribbeln,jucken. Zig Arztbesuche und Bluttests, alles gut.

Ich werde, obwohl man sich nicht sicher ist, aber nichts anderes findet, seit Donnerstag intravenös 1x täglich gg Neuroborreliose behandelt aufgrund von:

Borrelien igm pos++
Blot igm pos++ im westernblot zeigte sich folgende Bande ospc - somit positiv

Borrelien igg gwp+
Blot igg neg. Im westernblot zeigte sich neben der p41 Bande nur noch die p20 Bande schwach positiv. Das Testergebnis ist somit als negativ zu bewerten.

Einen Zeckenbiss hatte ich tatsächlich 2010 mal. Unbehandelt, ohne Beschwerden oder Wandertöte.

Der Test Elisa und Westernblot zeigt eher eine frische Infektion, an diese kann ich mich nicht erinnern.

Die Infusion bringt bis jetzt nichts (5 Tage). Die Neurologin hier sagt, dass neurologisch alles in Ordnung ist.

Würdet ihr euch jetzt auch wochenlang und danach monatelang mit Tabletten behandeln lassen? Müsste es was bringen? Könnte es doch keine Borreliose sondern etwas anderes sein (weitere Tests??). Ich bin extrem verunsichert, denn die Ärzte und Pfleger machen nicht den besten Eindruck. Kennen keine zusätzlichen Therapien (Wärme,Vitamine,Entgiftung etc.) und Probiotika für den Darm sind auch ein Fremdwort.

Danke fürs Lesen!


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - m1ster0 - 05.09.2016

Ergänzend noch.

Krankenhaus im 3-Bett Zimmer ist eine Katastrophe. Ich schlafe kaum und denke permanent nach, bin extrem erschöpft. Noch schlimmer als Zuhause.


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - anfang - 05.09.2016

Hui...wo bist denn da rein geraten!? 5 Tage infusion,wohl Ceftriaxon-da kann noch nicht viel sich entwickeln.
lass dir mal die Originalbefunde Westernblot u.s.w. geben als Kopie und stell die mal Daten geschwärtzt ein(Name,Geb.Dat u.s.w).
- anfang -


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - m1ster0 - 05.09.2016

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/tmp1863720160y2aodtbcvz.jpg
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/tmp1863720160fo2kiav9wq.jpg


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - Regi - 06.09.2016

Zitat:Würdet ihr euch jetzt auch wochenlang und danach monatelang mit Tabletten behandeln lassen? Müsste es was bringen?
Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Erstmal schauen, wie es dir geht, wenn die iv.-Therapie fertig ist. Danach würde ich bei mangelhaftem Ansprechen auf die Therapie noch ein intrazellulär wirksames AB (z.B. Doxycyclin oder Azithromycin) versuchen wollen. Das, weil die verschiedenen Borrelienstämme unterschiedlich empfindlich auf die zur Verfügung stehenden AB sind. Und auch, weil es sein kann, dass eine andere Infektion (eigenständig oder als Ko-Infektion) dir grössere Probleme bereitet. Chlamydien z.B. werden vorzugsweise mit Doxy oder Azi behandelt.

Es schadet aber bei den miesen diagnostischen Möglichkeiten nicht, auch immer an andere mögliche Krankheiten zu denken. Ich weiss, ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

LG, Regi


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - Mainz06 - 06.09.2016

Auf dem zweiten Befund steht Minocyclin, das ist nach meiner Erfahrung gut. Da ich u.a. eine ähnliche Symptomatik habe wie du sie beschreibst (schwindelähnliche Zustände va bei heissen Temperaturen) und mittlerweile über 1 1/2 Jahre mit u.a. Minocyclin behandelt wurde.

Insofern hast du bisher Glück. Zum einen, das du ein eindeutiges Blutbild hast (was nicht die Regel ist) und zum anderen eine halbwegs adäquate Behandlung bekommst. Aber je nach dem wie "alt" deine Infektion ist - bei mir ist das ganze auch erst nach vielen Jahren ausgebrochen - kann die Gensung lange dauern und erfordert viel Geduld.

Ich bin jetzt nach langer Theraphie immer noch nicht Ansatzweise leistungsfähig.

(Ach und wegen der Überschrift: Ich halte deine Borreliose für ziemlich sicher. Sowohl von der Symptomatik, als auch vom Blutbild, ist das eindeutig)


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - urmel57 - 06.09.2016

Hallo Mister,

mach bitte unbedingt die Infusionstherapie im Krankenhaus zu Ende, auch wenn es dich nervt dort, was ich all zu gut verstehen kann. Viele von uns mit ähnlichem Laborbefund wären froh gewesen, wenn ihnen diese Option als Erstbehandlung geboten worden wäre.

Sicherheit gibt es leider weder bei der Diagnose noch bei der Behandlung, von daher begrüße ich es sehr, dass bei dir jetzt gehandelt wurde. Wie lange sollst du bleiben?

Danach kannst du immer noch weitersehen.

Liebe Grüße Urmel


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - borrärger - 06.09.2016

Hallo mister,
Probiotika kannst Du Dir doch ins Krankenhaus mitbringen lassen. Ich schwöre auf Omni Biotic 10 AAd. Es gibt aber noch andere gute Produkte. Am besten zwei mal täglich, mindestens. Sollten Durchfälle auftreten kannst Du Yomogi oder hefepilze nehmen. Sie fahren den Durchfall deutlich zurück.
Hier in Beitrag 9 von Hanna findest Du noch Infos dazu
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=4648
Ceftriaxon geht sehr auf den Darm, wie viele Ab.

Außerdem geht es auf die Galle, diese kannst Du schützen wenn Du zwei Stunden vor der Infusion Natu Hepa 600 nimmst, ein Artischockenprodukt. So kannst Du Sludge in der Gallenblase vermeiden.
Aber warscheinlich sollst Du sowieso nur ein oder zwei Wochen therapiert werden. So schnell passiert der Galle im Normalfall nichts.
Dass es Dir unter der Therapie nicht gut geht ist normal. Ich habe 4g Ceftriaxon im KKh bekommen und konnte kaum draußen rumlaufen. Es war alles sehr sehr anstrengend. Auch hinterher noch eine Weile.

(06.09.2016, 07:27)Mainz06 schrieb:  Ach und wegen der Überschrift: Ich halte deine Borreliose für ziemlich sicher. Sowohl von der Symptomatik, als auch vom Blutbild,
Das denken die Ärzte auch, sonst würdest Du nicht so behandelt werden. Zumindest glauben sie an eine bakterielle Infektion. Sei froh, dass Du so behandelt wirst.
Die Diagnose der Borreliose ist ein Puzzlespiel das sich aus vielen faktoren zusammensetzt und die Tests sind oft alle nicht die Zuverlässigsten.

Solltest Du nach dem Kh mit Deinen Ergebnissen noch einen Spezie aufsuchen wollen, kommen jetzt noch Tips zur Speziesuche. Aber, bis zu erneuten Tests, musst Du mindestens sechs Wochen warten, nach Absetzen der Ab. Die Wartezeiten beim Spezie sind eh lang. Spezies testen in zuverlässigern Laboren, sowie meist noch, auf Co. Infektionen (andere durch Zecken übertragene Krankheiten) und sind eher zur Therapie bereit als andere Ärzte.
Zitat:Nach einem privaten Tip für einen Spezie kannst Du hier fragen.
http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15

Sollte sich auf Deine Anfrage nach einem privaten Tip niemand melden, was ich nicht hoffe, kannst Du noch auf die Ärzteliste zurückgreifen.
http://www.borreliose-nachrichten.de/bor...zte-liste/

Aber vorsicht, es ist von Neurologen bis Ohrenärzten, über Heilpraktiker bis zu harten Antibiotikaverfechtern alles dabei. Man muss also überlegen, was man möchte. Wie gut die Spezies im Einzelnen sind, weiß man vorher nicht und leider sind die meisten privat zu bezahlen, steht aber dabei. Zu Anfang würde ich mir Einen suchen, der nicht nur alternativmedizinisch, sondern eher schulmedizinisch behandelt. Das ist allerdings nur meine Meinung.
Da die Wartezeiten oft lang sind würde ich bald einen Termin machen.
Sonst kannst Du hier nach einer Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe schauen
http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=33

Hier noch unsere Erstinformation mit Symptomliste
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177



RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - m1ster0 - 06.09.2016

Danke schon mal. Heute ist Tag 6 von 14. Hatte gerade mächtiges Zittern als ich herumgelaufen bin. Danach weiche Beine, Herzrasen (bis jetzt) und ein Ziehen in der Lunge. So schlimm war es bislang noch nicht.
Was am Schlimmsten ist, ich komme hier nullkommanull zur Ruhe. Wie soll mit so einem geschwächten Immunsystem Borreliose bekämpft werden? Es ist zum Heulen...


RE: Borreliose, nicht sicher, wird aber behandelt - borrärger - 06.09.2016

Durchhalten, das ging mir im Kh auch auf den Wecker, zusätzlich hatte ich noch viel Besuch, das war so anstrengend. Die erste zeit nach dem Kh habe ich es kaum zum Einkaufen geschafft, körperlich und psychisch nicht möglich, das war ein Kraftakt. Bei mir ging der Puls ganz runter, was auch nicht schön war. Es wird ja alles regelmäßig kontrolliert in einem Kh, so kann nichts passieren.