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Borreliose ja/nein/vielleicht...
#1

Hallo Community,

ich bin neu hier und habe ein paar Fragen zur Diagnostik. Anbei kurz zu den bisher erfolgten Dingen:

- Zecke April 2024, vom Hausarzt damals entfernt. War noch sehr klein, leider hatte ich bis dahin keine Erfahrung damit und somit wurde die Zecke auch nicht untersucht.

- danach etwas eingelesen in die Thematik
- nach dem Stich beim imd recombead test angefordert um Status 0 zu haben, sozusagen. Ergebnis negativ 

- 6 Wochen später wieder Recombead, weiterhin alles negativ 
- habe mich dann noch einmal an eine Ärztin in der Stadt gewandt auf borellien spezialisiert 
- Sie meinte machen wir noch einen LTT zur Sicherheit,  auch negativ( 8 wochen nach Zecke). Also das Thema vergessen

- ab November 2024 hatte ich dann immer mal wieder Probleme, erst Golferellenbogen, jetzt Probleme mit dem Daumensattelgelenk,  leichte Arthrose aber nie Entzündung 
- seit ca. einigen Wochen immer wieder wechselnde leichte Schmerzen in den Muskeln
- Also noch einmal recombead vor ca. 4 Wochen, negativ
- wegen niedrigen ferritin hatte ich noch einmal diesen Wert bestimmen lassen und zusätzlich mal in dem Labor die Antikörper für Borellien bestimmen lassen, wollte das Thema abhaken 

Ergebnis: igg negativ, igm 19 muss < 18 sein, immunblot igm steht noch aus.

Weitere Zecken oder sonstiges hatte ich nicht seit April 24, auch damals keine Wanderröte oder sonstige Dinge.

Da ich die ganze Diagnostik bisher selbst in die Wege geleitet habe, hausarzt wollte nichts davon Wissen ohne Wanderröte. Wie sind diese Dinge zu betrachten? Wenn blot positiv sein sollte, wie schnell muss man handeln? 

Zu den Test's selbst, bin diesbezüglich total verunsichert,  recombead + ltt immer negativ,  im recombead nicht positives und jetzt im AmedesLabor plötzlich igm leicht positiv.

Habe die Probleme mit Muskeln usw eher auf den Kraftsport geschoben aber langsam Zweifel ich daran.

Mache mir ziemliche Sorgen bei dem Thema gerade wegen Antibiotika und Darm. Da ich hier früher schon Probleme hatte und nach Covid auch Probleme mit dem Herz entwickelt hatte.
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Thanks given by:
#2

Hallo Tino, 

es ist sehr verständlich, dass Du dir Sorgen machst. Bezüglich des Zeckenstichs: du bist durchaus bei den Tests vernünftig vorgegangen - wenn allerdings auch acht Wochen nach dem Entfernen der Zecke alles negativ war und keine Symptome auftauchten,  ist eine Borreliose davon eher unwahrscheinlich, wenn dein Immunsystem intakt ist. 

IgM sind nicht sonderlich spezifisch. Auch im Blot bleiben einige Fragen offen, sollte er positiv sein. Die Gefahr eines falsch positiven Ergebnis ist größer als dass Du die Borreliose übersehen hättest. Sprich der Vorhersagewert ohne spezifische Symptome ist sehr gering. 

Da Du vor Antibiotika zurückscheust, würde ich weiterhin mich erstmal auf greifbare Ergebnisse konzentrieren. Eisenwerte, evtl Eisenverwertungsstörungen prüfen, Vitamin- und Mineralstoffversorgung Folgeschäden durch die Covid-Infektion im Auge behalten. Also eine ganzheitliche Betrachtungsweise bevorzugen. 

Ansonsten sähe ich eine Antibiotikabehandlung über 2-4 Wochen nicht allzu kritisch. Es würde sich zeigen, ob Du davon profitierst. Den Darm sollte man tatsächlich dabei nicht unterschätzen, irgendwelche guten Darmbakterien müssen dabei auch dran glauben und die gesunde Darmflora leidet natürlich auch darunter. Wenn Du damit früher schon Probleme hattest, auch die Darmgesundheit mit betrachten. 

Es sind schwierige Entscheidungen. Dass irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte, liegt auf der Hand. 

Viele Grüße einstweilen 

Urmel

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Thanks given by: Valtuille
#3

Hallo Urmel,

vielen Dank für deine Antwort.

Covid hatte ich 2022 und danach leider vorhofflimmern entwickelt, seitdem bin ich eigentlich bezüglich vitamine usw sehr gut eingestellt und auch unter Kontrolle. Da ist jetzt nur erstmalig das mit dem ferritin aufgefallen.

Wie genau meinst du, das der igm nicht besonders spezifisch ist, selbst wenn im blot positiv? Ich hatte gedacht das spricht dann schon > 90% für Infektion?
Ich hatte mal gelesen das gerade bei chronischer borelliose oft nur igm antikörper vorhanden sind.
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#4

Hallo Tino, 

IgM sind "die schnelle Eingreiftruppe" die schießen auch über das Ziel hinaus. Das heißt, sie sind nicht so erregerspezifisch wie die IgG. Beim Blotergebnis kann sich noch mehr zeigen. Allerdings gibt es auch dabei große Unsicherheiten. Kreuzreaktionen gibt es zu verschiedenen Viren oder auch Rheumafaktoren. 

Je nach Quellenlage hat "chronische Borreliose" sehr unterschiedliche Bewertungen. Während die gängigen wissenschaftlichen Fachgesellschaften davon ausgehen, dass eine Chronifizierung der Infektion nur nach  nachweislichen Borrelieninfektion mit entsprechenden Symptomen passieren kann, gehen andere Praktiker davon aus, dass stille Infektionen unterhalb des Radarsystems des Immunsystems stattfinden können. 

Beweisen lässt sich das in beiden Fällen nicht eindeutig. Sprich der Ausschluss einer Borreliose geht mit den derzeit gängigen Analysen nicht. Der sichere Nachweis gelingt auch nur schwer. 

Wesentlich bleibt die Wahl der Waffen. Das Immunsystem ist der Schlüssel für die erfolgreiche Unterdrückung sämtlicher Infektionen. Antibiotika können nur große Lasten von bakteriellen Erregern unterdrücken. Der Rest muss vom Immunsystem erledigt werden. Wie dieses reagiert bleibt offen. Auch überschießende Immunreaktionen können zu Entzündungen mit entsprechenden Problemen in Muskeln und Gelenken führen. 

Daher würde ich tatsächlich zum Rheumatologen gehen, um rheumatische Grunderkrankungen abzuklären. Dieser kann auch das Immunsystem betrachten. Kommt dabei nichts raus, würde ich weiterschauen. 

Kein einfacher Weg, allerdings ist die Ausgangslage auch nicht einfach. Das Anbieten einfacher Lösungen wäre schön, gelingt leider nur in den seltensten Fällen.

In seltenen Fällen passiert es auch, dass sich bei einer unterschwelligen Infektion  nach einer antibiotischen Behandlung IgG Antikörper bilden können. Das sind allerdings narrative Erkenntnisse, wobei nicht klar ist, ob die vorher verwendeten Test entweder noch nicht anzeigen konnten oder versagt hatten. 

Antibiotika sind ein gutes Mittel um große Lasten zu bekämpfen, es reicht bei Neuinfektionen oft aus. Ist das nicht zielführend, sind durchaus andere Methoden und Behandlungsstrategien gefragt. Hier kommen dann oft teure Privatbehandlungen ins Spiel.

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Thanks given by: Valtuille
#5

Urmel hat dir schon richtig geraten.

Ich würde mal das Blot Ergebnis abwarten, der Elisa ist ja auch nur minimal über dem Grenzwert.

Wenn der Blot positiv sein sollte, könnte man mal über eine Standardantibiose von 3-4 Wochen nachdenken und schauen, ob sich was tut. Die Laborergebnisse sind da meist recht kryptisch und solange es keine bessere Erklärung für die Symptome gibt, einen Versuch wert.

Generell ist ein positiver IgM-Wert gemäß der recht strengen Leitlinien tatsächlich nur in der Frühphase einer Borreliose relevant, nach einigen Monaten verliert er an Bedeutung, er dient auch nicht als Aktivitätsmarker im späteren Stadium. Was die Labordiagnostik angeht ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, da sich Borreliose nicht so verhält wie andere Infektionen und z. B. in Tiermodellen Hinweise auf isolierte IgM-Aks gefunden wurden. Aber bei Menschen fehlen da wissenschaftliche Erkenntnisse bislang. Leider sind die Borrelien selbst im Körper sehr schwer dingfest zu machen, also mit direktem Nachweis zu erwischen, selbst wenn man weiß, wo sie stecken müssten.
Einige Ärzte sehen auch isolierte IgM-AKs als Hinweis für länger bestehende Infektionen, das ist jedoch umstritten. Diese Ärzte behandeln inzwischen leider auch fast nur noch Privat, was es nicht einfach macht.

In deinem Fall würde ich auf jeden Fall nochmals Differentialdiagnostik betreiben. Neben rheumatologischer Abklärung (vielleicht kann auch der Hausarzt mal ein kleines Screening machen mit Entzündungswerten und einigen Autoantikörpern, die Wartezeiten sind da gravierend in Deutschland), könnte auch an andere Infektionen gedacht werden. Ggf. sind es auch reaktivierte Herpesviren (EBV) oder andere duch Zecken übertragene Infektionen (z. B. Rickettsien). Letztere sind offiziell sehr selten, kommen aber auch in deutschen Zecken vor. Wenn die zeitliche Korrelation mit Zeckenstich und Beschwerdebeginn besteht, ist das naheliegend.

Einen Zeckenstich muss man auch nicht immer bemerken, die gefährlichsten sind die, die man nicht bemerkt, weil die Zecke dann ungestört saugen kann und sich das Infektionsrisiko mit der zunehmenden Saugdauer erhöht.

Hattest du Fernreisen vor Erkrankungsbeginn?
Geht es dir im Urlaub oder außerhalb deines Wohn- oder Arbeitsumfeldes besser?
Gibt es in deiner Familie Vorerkrankungen bzgl. Autoimunerkrankungen oder sonstige Erkrankungen?

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
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Thanks given by: Filenada
#6

Danke für eure Antworten.

Was mich an den Test's wirklich irritiert. Ein recombead vor ca. 6 Wochen war komplett negativ. Diesen hatte ich noch einmal machen lassen wegen der Probleme im Handgelenk. Die Probleme fingen sozusagen mit einen Tenisarm November 2024 an. Der letzte bekannte Zeckenstich war im April 24. Einen zeitlichen Zusammenhang sehe ich daher nicht wirklich. Bin nur auf die Idee borellien gekommen weil ich bis dato nie wirklich Probleme mit Gelenken usw hatte.

Entzündungsparameter sind keine vorhanden, crp z.b. war 0.4. Ansonsten ist nur das Ferritin mit 25 zu niedrig. So etwas hatte ich auch schon einmal im Zusammenhang mit Borreliose gelesen.

Rheuma ist sicherlich eine Idee um dies abzuklären. Meine Mutter hat dies seit ca. 20 Jahren.
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Thanks given by: urmel57
#7

Das ist sicherlich eine gute Idee, wenn Du zum Rheumatologen zur  weiteren Abklärung gehst.

Es ist sicherlich richtig, dass Du die Möglichkeit einer Borreliose betrachtest. Gelenkbeschwerden können allerdings auch bei anderen Infektionen und Erkrankungen auftreten. 

 Erniedrigtes Ferritin und speziell bei Borreliose ist ein mir unbekannter Zusammenhang
 Hast Du hierfür vielleicht eine Quelle?

Eisenmangel und Gelenkschmerzen sind mir da eher geläufig, da Eisenmangel insgesamt den Körper schwächt und insgesamt für Infektionen aller Art empfindlich macht. 

Wichtig wäre mir zu wissen, woher der Ferritinmangel kommt. Eisenmangel durch Ernährungsgewohnheiten, Eisenverwertungsstörungen oder unbekannter Blutverlust oder eine Kombi aus den drei Parametern?

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by:
#8

Bezüglich Eisen, das hatte ich hier gelesen.

https://www.autoimmunhilfe.de/ratgeber/a...senmangel/

Werde die Themen mal mit Dr XXX besprechen, bei ihm bin ich seid Anfang des Jahres in Behandlung. leider auch ein reiner Privatarzt.



Edit:
Bitte keine namentliche Nennung von behandelnden Ärzten!
Zur Erinnerung hier noch einmal unsere Forumregeln und die besonderen Hinweise zum Austausch zu Ärzten, Kliniken, Therapeuten usw.
Gruß Moderator
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Thanks given by:
#9

Zur Abklärung des Mangels sind schon Magenspiegelung und Darmspiegelung geplant. Damit man weiß ob da eventuell ein Problem vorhanden ist.
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Thanks given by: urmel57


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