(26.01.2025, 17:57)Valtuill schrieb: Auf die Risiken wurde auch zu wenig eingegangen, auch beim Intervallfasten scheint es durchaus noch einige ungeklärten Fragen zu geben, bspw. erst im letzten Jahr eine Studie, bei der Intervallfasten mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen einher ging.
Gibt es denn schon aktuelle Daten zur erwähnten Studie? Noch im selben Jahr wurde bereits deren Gültigkeit und möglicher Bias mit Skepsis begegnet, somit Deine Darstellung zu undifferenziert bzw. voreilig ist.
Intervallfasten erhöht laut Studie das Sterberisiko – Experten sehen Ergebnisse aber skeptisch (mdr, 03/2024)
Die Doku soll in ihrer Struktur wohl eher die Motivation zu mehr Eigenverantwortung fördern und keine unnötige Angst vor dem Fasten und seine verschiedenen Anwendungsformen schüren. Da es, wie in der Doku erwähnt,
ein natürliches genetisches Programm darstellt. Ein Programm,
dass die Evolution "geschrieben" hat, als es noch keine Pharmazeutische Industrie, Polypharmazie und damit korrelierende genetisch inkompatible Ernährungs- und Lebensgewohnheiten gab. Das Ur-Vertrauen darauf wieder zu fördern, kann nur als positiver Beitrag für die (kranke übersättigte) Gesellschaft gewertet werden.
Valter Longo:
Zu behaupten, dass Fasten gefährlich ist, um die Forschung in Verruf zu bringen, ist falsch. Das stützt nur den Status Quo und ein sehr teures Gesundheitssystem, das nicht funktioniert. In Frankreich ist das Gesundheitssystem viel besser als in den USA [krudan: wo auch reichlich
Genfood unkritisch konsumiert & beworben wird]
, doch wenn Frankreich weiter auf Medikamente setzt, endet es wie die USA. Das ist teuer und hilft nicht.
Prof. Andreas Michalsen:
Wer sagt, dass Fasten gefährlich ist, oder dass das Fasten nicht medizinisch wirkt, verhält sich unwissenschaftlich.
In den USA gibt es eher einen industriell motivierten Trend, den Menschen einzureden, dass sie unbedingt täglich 3 Mahlzeiten brauchen, um gesund zu bleiben. Wie das in der Praxis aussieht, kann man an der Adipositas- und Diabetesstatistik ablesen. Weil hinzukommt, dass die Lebensmittelqualität dabei auch eher unzureichend ist, siehe Junkfood... Wenn das dann nicht mit Fastenintervallen im Stoffwechsel harmoniert, ok. Genauso sollte man ja auch nicht sofort das extremere
Trockenfasten anwenden, solange man sich regulär ungesund ernährt, weil dann tendenziell auch einfach zu wenig stabilisierende Zelldepots existieren, aus denen der fastende Körper schöpfen und gleichzeitig die Autophagie betreiben kann. Zumal das in Ketose "abschmelzende" Fett bei adipösen Menschen auch eingelagerte Schadstoffe freisetzen kann, die es begleitet von einem stabilen bzw. stabilisierten Herz-Kreislaufsystem auszuleiten gilt. Womit sich der Kreis wieder hin zum
optimal funktionierenden evolutionären Programm schliesst.
Somit ich Dir insofern Recht geben muss, dass die Doku eher eine eingeschränkte französische bzw. europäische Perspektive mit Nähe zur Mediterranen Ernährung einnimmt und auf die USA im Ist-Zustand nur eingeschränkt übertragen werden kann. Das liegt dann aber, wie oben ausgeführt, weniger an dem Fasten selbst, denn mehr an den suboptimalen Lebensstilfaktoren dort...
So kann man die Doku als Inspiration verstehen, in Europa keine US-amerikanischen Verhältnisse einkehren zu lassen ;-)