(03.12.2018, 17:20)Markus schrieb: Wie sind eure Erfahrungen mit der Veränderung der Sehstärke?
Ähnlich, nur ein bißchen wirrer.
Seit 1997 hab ich 'ne Brille, anfangs -0,25/-0,5 (ich weiß, ist pillepalle gegen Deine Werte, aber trotzdem doof, wenn das Hirn erstmal weiß, daß man auch schärfer sehen könnte), zwei oder drei Jahre später -0,5/-0,75. Als ich vor Beginn meiner Borreliose-Therapie mit Quensyl zum Augenarzt bin, ging's von dort aus gleich zum Optiker wegen zwischenzeitlicher Veränderung auf -1,0/-1,0.
Nach ca. einem halben Jahr nonstop-AB hatte ich das Gefühl, daß mir meine Brille zu scharf ist (was üble Kopfschmerzen verursachen kann) und setzte wieder die alte mit -0,5/-0,75 auf. Paar Wochen später war mir auch die zu scharf, also die erste Brille wieder rausgekramt, bei der allerdings das eine Auge nicht richtig klarkam. Also Brille mit -0,5/-0,5 basteln lassen. - Ideal!
Irgendwann nach Ende meiner dreijährigen Antibiose ging's los mit den Schwankungen. Ich hab jetzt immer drei Brillen dabei: -0,5/-0,5 und -0,5/-0,75 und -1,0/-1,0. Je nachdem, wie meine Augen "drauf sind", wechsele ich. Übermüdung oder ausreichend Schlaf, viel oder keine Bildschirmarbeit, Streß oder Urlaub, Tag oder Nacht - es gibt
kein Muster. Und das jetzt seit vier Jahren.
Ich muß der Vollständigkeit aber hinzufügen, daß ich eine Brille nur zum Autofahren und im Kino aufsetze, ansonsten geht's ohne. Kommt allerdings auch immer auf die Helligkeit ringsrum an. Grad jetzt in der dusteren Jahreszeit kommt's ab und zu vor, daß ich zwischendurch eine Brille rauskrame - welche auch immer - wenn ich z. B. als Fußgänger Straßennamen von Weitem entziffern aber nicht extra bis ran gehen will.
Was mich richtig doll gefreut hat, ist, daß meine Nachtblindheit und Lichtempfindlichkeit (entgegenkommende Fahrzeuge mit Licht, Sonne, Schnee) nicht mehr sooo schlimm sind wie vor der Antibiose. Von zuviel Helligkeit (z. B. Xenon-Latichten an Autos) bekam ich vorher Schmerzen, als ob man mir Stricknadeln in die Augen sticht...
Inzwischen kam auch noch 'ne (altersbedingte - so Aussage von Augenarzt und Optiker) Weitsichtigkeit dazu, sodaß ich für den berühmten Splitter im Finger nun auch noch 'ne Lesebrille hab.
Lesen geht zum Glück nach wie vor ohne, außer bei mikrobisch kleiner Schrift, wie z. B. bei Inhaltsangaben auf kleinen Lebensmittelverpackungen, womit ich bis vor paar Jahren nie Probleme hatte.
Der Doc wollte auf diese entstehende Weitsichtigkeit meine veränderte Kurzsichtigkeitsstärke schieben, aber als ich ihm das mit den wechselnden Brillen erzählte, schüttelte er sofort mit dem Kopf und verneinte einen Zusammenhang.
Nachtrag: Ich weiß von noch einer Borreliose-Patientin, die ständig wechselnde Sehstärken innerhalb eines Tages hat wie ich, nur isses bei ihr um etliches krasser mit den Schwankungen der dpt-Werte.