[Wie AnYa]

Hallo,
ich bin selber von Borreliose nicht betroffen, aber meine Mama. Wir waren mit der Diagnose sehr überrollt, aber dass geht wahrscheinlich jedem so. Also haben wir uns einen Arzt gesucht, der sich mit Borreliose auskennt (ein HNO-Arzt mit Borreliose-Erfahrung stand im Internet) und haben auch schon eine Antibiotikum-Therapie gestartet. Nur hat der Arzt mittlerweile unser Vertrauen verloren. Gestartet haben wir mit Antibiotikum, danach sollte meine Mama eine Tablettenkombination aus drei oder vier Tabletten nehmen, unter anderem Nahrungsergänzungsmitten etc., aber er hat einfach ein paar Tabletten vergessen aufzuschreiben. Eines Morgens liegt meine Mama bewegungsunfähig im Bett - komplett geschwollene Gliedmaßen und alles taub. Erst auf telefonische Nachfrage beim Arzt stellte er und wir fest, das die Hälfte der Tabletten einfach vergessen wurde. Er meinte dann einfach: "naja, dann lassen sie die anderen, die sie jetzt schon genommen haben einfach weg und nehmen nur noch die..." Bitte???? Ich dachte die Kombination der Tabletten ist das A und O????
Wir sind nun sehr verunsichert. Ich dachte nun schon darüber nach mal zu einem Neurologen zu gehen??? Die Hausärztin meiner Mama ist leider damit völlig überfordert und weiß nicht wie sie helfen kann.
Wie ist eure Meinung???

[Waldgeist]

Hallo AnYa,

willkommen im Forum.

Ich bin mir nicht sicher ob Euch ein Neurologe allein helfen kann; Es sei denn er hat eine zusätzliche Ausbildung für Borrelioseinfektionen.

Ich würde zu einem Spezi gehen, der sich gut mit Borreliose und Co.- Infektionen auskennt.


http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-aerzte-1.html

Herzliche Grüße
Waldgeist

[Wie AnYa]

Danke, aber leider gibt es in unserem PLZ-Gebiet nicht viele Ärzte mit zusätzlicher Ausbildung für Borrelioseinfektionen. Und einer dieser "Spezis" hat sich nicht gerade als Vertrauenswürdig rausgestellt :-(

[urmel57]

Hallo AnYa,

darf ich fragen, wie die Diagnose gestellt wurde und welche Anhaltspunkt es dafür gab, Symptome, Laborwerte etc?

Wie geht es deiner Mutter denn jetzt? Gab es schon Vorbehandlungen? Gibt es sonstige Diagnosen, die schon in Betracht gezogen wurden?
Magst du mehr davon berichten? Wie lange hatte deine Mutter die Tabletten denn schon genommen?

Ihr bräuchtet auf alle Fälle auch einen Arzt, der die Therapie mit euch gemeinsam durchzieht, am besten der Hausarzt oder ein Internist. Welche Therapie da die richtige ist, kann nur individuell gemeinsam mit dem Arzt und deiner Mutter abgesprochen werden. Nicht jede Therapie passt zu jedem Patienten.

Ein "Borrelioseausbildung" in dem Sinn gibt es nicht und es macht Sinn, sich mit den unterschiedlichen Therapieansichten vertraut zu machen und kritisch zu hinterfragen, da die Unterschiede zum Teil doch sehr gravierend sind. Die Antworten darauf sollte der Arzt geben können. Sich unkritisch auf einen Arzt aus der Liste zu stürzen, kann leider auch solche Folgen haben, wenn es nicht passt. Leider weiß man das vorher leider nicht immer. Selbsthilfegruppen in deiner näheren Umgebung vor Ort können da manchmal weiterhelfen. Einige SHGs findest du auch hier im Forum beschrieben und Erfahrungsaustausch zu Erfahrungen mit Therapien gibt es hier ja auch. Da wäre dann allerdings wichtig ein wenig konkreter zu werden, ohne Namen zu nennen. Welche PLZ ist denn euer Einzugsgebiet?

Liebe Grüße Urmel

[Wie AnYa]

Hallo urmel57,

bei ihr wurde damals dieser LTT-Borreliose-Test gemacht, der binnen 24h im Labor in Berlin sein muss. Wie genau die Werte waren weiß ich jetzt nicht, aber zum Auswertungsgespräch sagte der Arzt, dass bei Ihr eine chronische Borreliose vorliegt und er mit Ihr diese 3-monatige Antibiotikum-Therapie starten will. Sie fing daraufhin auch gleich mit dem Antibiotikum an. Stellte jedoch nicht die geringste Veränderung fest. Ich meinte da noch, sie soll dem ganzen auch etwas Geduld untermischen. Nach ca. 4 Wochen musste sie wieder zum Arzt und er wollte mit der zweiten Etappe der Therapie fortfahren. Das waren dann so um die 3 oder 4 verschiedene Tabletten. Auf der Beipackzettel stand jedoch Nahrungsergänzungsmittel. Da wir keine Ahnung hatten, sind wir von ausgegangen, dass alles schon seine Richtigkeit hat. Sie nahm die Tablette so ca. 10/12 Tage, ebenfalls ohne jegliche Veränderung. Nur das sie eines Morgens komplett bewegungsunfähig im Bett lag. Sie konnte weder die Bettdecke zurückschlagen, noch einen Fuß aus dem Bett heben - ihre Glieder waren komplett angeschwollen und taub.
Als sie dann beim Arzt anrief, zählte die Schwester ihr am Telefon die Tabletten auf, die sie derzeit nehmen soll und da stellt meine Mutti fest, dass der Dr. vergessen hatte die wichtigsten Tabletten mit aufzuschreiben. Er stellte ein neues Rezept aus und meinte meine Mutti soll die bisher genommen Tablette jetzt absetzen und nur noch die nehmen, die er ihr jetzt noch aufgeschrieben hat. Das klingt für mich alles sehr merkwürdig. Ich dachte, wenn sie mehrere verschiedene Tabletten zu gleichen Zeit nehmen muss, werden diese schon irgendwie eine kombinierte Wirkung haben, aber anscheinen doch nicht. Weil nun soll sie auf einmal nur noch die eine nehme - bis zum nächsten Termin.
In unserem PLZ-Bereich "0" finden sich gerade mal 3 Ärzte mit der Spezialisierung Borreliose. Den einen haben wir jetzt schon mal abgeschrieben - für mich unbegreiflich Tabletten für eine Therapie zu vergessen, die zur Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes führen soll und es dann noch so lapidar abzutun.

Zu dem Thema Borreliose hört man soviel verschiedene Meinungen und Ansichten. Jede für sich ist plausibel und verständlich und wir sind hin und her gerissen, was nun das Beste für uns ist. Und der Arzt hat uns das Thema auch nicht wirklich näher gebracht.
Wir sind nun doch schon recht verzweifelt. Vor allem habe ich nun auch das Gefühl, dass es meine Mutti psychisch gesehen ziemlich zusetzt, dass Ihr Körper anscheinend auf kein einziges Medikament reagiert.

[urmel57]

Das ist natürlich zum Haareraufen, wenn sich auch nach 4 Wochen so gar nichts zum Besseren verändert hat. Ehrlich gesagt würde ich vielleicht jetzt nochmal erst versuchen einen ganz normalen guten Internisten zu suchen, der die Baustellen deiner Mutter nochmal unvoreingenommen unter die Lupe nimmt. Insbesondere wenn noch andere Begleiterkrankungen vorliegen, müssen die gründlich mitberücksichtigt werden. Da kommt es auch sehr auf das Alter an, da gibt es altersbedingt durchaus schonmal auch mehr Wechselwirkungen von Medikamenten oder auch Stoffwechselprobleme. Auch das sollte man im Auge haben. Wenn bereits viele Medikamente genommen werden ohne die Borreliosemedikamente, wäre es ggf. auch mal lohnend, die sich genauer anzuschauen.

Dazu gehören auch Nahrungsergänzungsmittel. Die sind nicht immer so harmlos, wie es klingt. Ohne genauere Angaben kann man dazu aber überhaupt nichts sagen.

Da könntest du auch eine Apotheke vor Ort man dazu befragen, die helfen da auch oft gerne weiter.

Leider ist es manchmal schon wirklich zum Verzweifeln. Da kann man deine Mutter nur allzu gut verstehen.

Liebe Grüße Urmel