Meine gesamte Krankengeschichte würde sehr lang, die Erstinfektion stammt von 1957, kurz nach meinem 8. Geburtstag. Veröffentlicht ist sie im Borreliosejahrbuch 2010 unter "50 Jahre Borreliose als Taktgeber". Die Kurzfassung im alten Forum war leider über den Jordan, bevor ich sie abgespeichert hatte.
Für das, was ich in meinem Leben bis zur Diagnose im Jahr 2000 ertragen habe, müßte ich einen Orden bekommen.
Nach der Diagnose begann sofort die Therapie mit dem gepulsten Heidelberger Schema in einer von meinem Arzt Dr. Krickau, der leider verstorben ist, modifizierten Form. In den folgenden Jahren folgten verschiedene weitere Antibiosen. Auch für diesen Lebensabschnitt habe ich einen Orden verdient, schon wegen der ausgestandenen Herxheimer Reaktionen.
Ich betone aber, daß ich mich im Jahr 2000 in einem Zustand befand, in dem es mir egal war, ob mich nun die Krankheit umbringt oder die Therapie samt Herx.
Ich wurde von verschiedenen Ärzten ebenso verschieden eingestuft, zwischen "Klassische Spätborreliose" und "Narzistisch-histrionischer Typ mit kognitiver Unterforderung" gab es so ziemlich alles, was Ärzte sich ausdenken können.
Inzwischen bin soweit auf den Füßen, daß ich froh bin, nicht auf der Strecke geblieben zu sein und genieße das Leben, so gut es geht.
Auf die chronischen und nicht mehr besserungsfähigen Symptome hin bin ich mit Mitte 50 berentet worden.
Aus meinen Langzeiterfahrungen heraus möchte ich vermitteln, daß man
- nie die Hoffnung ganz verlieren sollte, auch, wenn man sich mehr tot als lebendig fühlt,
- die vom Befinden her guten Phasen nutzen muß, um auf nachfolgende Krankheitsschübe und Niederträchtigkeiten unseres Gesundheitssystems vorbereitet zu sein einschließlich des Einholens von Wissens über die Krankheit,
- Schulmedizin und Naturheilkunde/Volksmedizin parallel eingesetzt werden sollten, also die schulmed. Antibiose vorrangig zur Erregerbekämpfung, die Alternativen vorrangig zur Stabilisierung des Immunsystems, beide Methoden ergänzen sich,
- auch die Steigerung von Lebensqualität ohne vollständige Heilung der Borreliose wertschätzen sollte, dazu zähle ich auch, daß es eigene Stärke ist, sich mit der Krankheit, die wir uns nicht ausgesucht haben, soweit zu arrangieren, daß man sich nicht selbst die Möglichkeit verbaut, überhaupt noch Freude am Leben zu haben.
Liebe Grüße, die Oolong.
Für das, was ich in meinem Leben bis zur Diagnose im Jahr 2000 ertragen habe, müßte ich einen Orden bekommen.
Nach der Diagnose begann sofort die Therapie mit dem gepulsten Heidelberger Schema in einer von meinem Arzt Dr. Krickau, der leider verstorben ist, modifizierten Form. In den folgenden Jahren folgten verschiedene weitere Antibiosen. Auch für diesen Lebensabschnitt habe ich einen Orden verdient, schon wegen der ausgestandenen Herxheimer Reaktionen.
Ich betone aber, daß ich mich im Jahr 2000 in einem Zustand befand, in dem es mir egal war, ob mich nun die Krankheit umbringt oder die Therapie samt Herx.
Ich wurde von verschiedenen Ärzten ebenso verschieden eingestuft, zwischen "Klassische Spätborreliose" und "Narzistisch-histrionischer Typ mit kognitiver Unterforderung" gab es so ziemlich alles, was Ärzte sich ausdenken können.
Inzwischen bin soweit auf den Füßen, daß ich froh bin, nicht auf der Strecke geblieben zu sein und genieße das Leben, so gut es geht.
Auf die chronischen und nicht mehr besserungsfähigen Symptome hin bin ich mit Mitte 50 berentet worden.
Aus meinen Langzeiterfahrungen heraus möchte ich vermitteln, daß man
- nie die Hoffnung ganz verlieren sollte, auch, wenn man sich mehr tot als lebendig fühlt,
- die vom Befinden her guten Phasen nutzen muß, um auf nachfolgende Krankheitsschübe und Niederträchtigkeiten unseres Gesundheitssystems vorbereitet zu sein einschließlich des Einholens von Wissens über die Krankheit,
- Schulmedizin und Naturheilkunde/Volksmedizin parallel eingesetzt werden sollten, also die schulmed. Antibiose vorrangig zur Erregerbekämpfung, die Alternativen vorrangig zur Stabilisierung des Immunsystems, beide Methoden ergänzen sich,
- auch die Steigerung von Lebensqualität ohne vollständige Heilung der Borreliose wertschätzen sollte, dazu zähle ich auch, daß es eigene Stärke ist, sich mit der Krankheit, die wir uns nicht ausgesucht haben, soweit zu arrangieren, daß man sich nicht selbst die Möglichkeit verbaut, überhaupt noch Freude am Leben zu haben.
Liebe Grüße, die Oolong.
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.
Wolfgang Amadeus Mozart