26.07.2020, 06:11
Zeit habe ich viel, aber kein Power. Die Antwort auf deine Frage nach einem Borreliosetest, musstest du nicht in den Leitlinien nachlesen. Das habe ich dir schon in meinem Text geschrieben. Bitte entschuldige meine Gereiztheit. Aber ich habe den Eindruck, die Leute glauben, man könne das Thema Borreliose mal so schnell, schnell erledigen. Funktioniert tatsächlich bei einem Teil der Patienten. Unter welchen Umständen und für wie lange, steht vollkommen in den Sternen. Wenns dich chronisch erwischt, musst du dir keine Gedanken mehr ums Tagesgeschäft machen, denn an Arbeiten ist dann nicht mehr zu denken. Borreliose ist kein lebensbedrohlicher Notfall. Du kannst dir ruhig ein paar Stunden Zeit lassen, um Antworten in Ruhe durchzulesen. Dann kannst du auch gezielt Fragen stellen.
Borreliosetests können eigentlich so gut wie nichts beantworten. Sie messen eine Immunreaktion, die lange nachweisbar sein soll, ohne sagen zu können, ob die Borrelien noch aktiv sind oder nicht. Sie können Hinweise liefern, ob dein Immunsystem schonmal Kontakt mit Borrelien hatte, was bei dir mit der Wanderröte bereits bewiesen ist. Im Blot kann man unter Umständen anhand der Banden sehen, ob sich dein Immunsystem länger mit Borrelien beschäftigt oder beschäftigt hat. Wenn "späte" Banden nachweisbar sind, ist das aber kein Beweis, dass bereits bestehende Beschwerden darauf zurückzuführen sind. Hier habe ich etwas mehr zu den Tests geschrieben:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Wikipedia Herxheimer Reaktion
LG, Regi
Borreliosetests können eigentlich so gut wie nichts beantworten. Sie messen eine Immunreaktion, die lange nachweisbar sein soll, ohne sagen zu können, ob die Borrelien noch aktiv sind oder nicht. Sie können Hinweise liefern, ob dein Immunsystem schonmal Kontakt mit Borrelien hatte, was bei dir mit der Wanderröte bereits bewiesen ist. Im Blot kann man unter Umständen anhand der Banden sehen, ob sich dein Immunsystem länger mit Borrelien beschäftigt oder beschäftigt hat. Wenn "späte" Banden nachweisbar sind, ist das aber kein Beweis, dass bereits bestehende Beschwerden darauf zurückzuführen sind. Hier habe ich etwas mehr zu den Tests geschrieben:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Zitat:Ich muss jetzt nochmal dazu sagen, die Nebenwirkungen die viele haben sind bei mir Alltag (abdominale Schmerzen, Magen Durchfall ect.) Daher habe ich auch Angst davor noch eins Draufzusetzen.Wurde der Ursache mal nachgegangen? Bei solchen Einwürfen würdest du uns helfen, gezielter zu antworten, wenn du mehr Angaben machen würdest. Z.B. welche Diagnosen bestehen, wenn überhaupt und wie das behandelt wird, wenn überhaupt. Wenn du keine Diagnose und Behandlung hast, dann erwähne das. Ich wäre mit AB auch vorsichtig, wenn der Darm schon krank ist. 80 % unseres Immunsystems sitzt im Darm. Nicht alle AB wirken bakterizid (abtötend). Da muss das das Immunsystem mithelfen. Mit AB werden auch gutartige Darmbakterien abgetötet, was die Darmflora zusätzlich durcheinanderbringt. Jedenfalls können wir dir keine Tipps geben, wenn du nur ein Symptom ohne nähere Angaben in den Raum wirfst. Wenn du nicht informieren möchtest, dann rate ich dir dringend, der Sache selbst nachzugehen. Jedenfalls würde ich dringend empfehlen, dich während und eine Zeit lang nach der AB-Therapie streng low Carb zu ernähren, da die meisten Kohlenhydrate Darmpilze (Candida!) füttern, die weniger Gegner haben, weil AB die gutartigen Bakterien in der Darmflora dezimiert. Probiotische Nahrungsmittel und Präparate könnten da gegensteuern.
Zitat:Durchfall fällt mir noch ein. Sehr unangenehm, darum nochBei solchen Tipps würde ich darauf hinweisen, dass Flohsamenschalen mit Abstand zu Medikamenten eingenommen werden müssen, da nicht klar ist, ob es zu Resorbtionsminderungen kommt.
https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Flohsamen
Zitat:Amoxi hab ich Mal bekommen und sehr stark drauf reagiert, allerdings wurde dann eine EBV Infektion festgestellt...(Wechselwirkung)Es wurde vermutet, die Reaktion wäre aufgrund des AB aufgetreten? Könnte je nach Symptomen auch eine Herxheimer gewesen sein, wenn du schon mehrere Zecken hattest und vermutest, dass das nicht deine erste Borreliose ist. Ob das möglich ist, kannst nur du dir selbst beantworten, denn du schweigst dich über den genauen Verlauf der Reaktion aus.
Wikipedia Herxheimer Reaktion
Zitat:Cefriaxon IV wäre mein Rat.Warum? Und wie soll er da rankommen mit der Wanderröte? Bereits bestehende, ältere Borreliose ist ja nur ein Verdacht, der durch nichts zu beweisen ist. Denkst du, dass ein Newbie weiss, was IV bedeutet? Ausserdem töten auch AB intravenös (IV) gutartige Darmbakterien ab. Ist sicher besser magenverträglich, aber wenn die Beschwerden ihre Ursache in einer gestörten Darmflora haben (aus welchem Grund auch immer), nützt das meiner Meinung nicht viel.
Zitat:Weiter habe ich im Hinterkopf, Angst vor Darmproblemen. Berechtigt, aber sehr viele Kommentare hier beschreiben was man dagegen tun kann, in der Regel sie nicht auftreten zu lassen.Es bestehen bereits Magen-Darm-Probleme. Die berechtigte Angst ist, dass sie sich verschlimmern könnten.
Zitat:Clarithromycin als AB rausgesucht, da es anscheinend am besten verträglich zu sein scheint.Meines Wissens spricht gegen das AB, dass es kaum klinische Studien über die Wirksamkeit gibt. Im Labor sollen Borrelien darauf empfindlich sein. Aber ob sie das auch im Körper sind? Dafür bräuchte es klinische Langzeit-Studien. Wenn deine damalige Reaktion auf Amoxicillin nicht eine allergische Reaktion war, würde ich zu Amoxi tendieren.
Spricht etwas gegen das AB?
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz