12.08.2023, 19:43
Nach langer, langer Zeit... Hallo, ihr Lieben :)
Da ich immer mal wieder Nachrichten bekomme und jedes Mal denke, ich müsste doch mal ein Update schreiben, setze ich mich jetzt endlich mal dran. Inzwischen ist meine Infektion über fünf Jahre her.
Das Wesentliche vorab: Es geht mir gut!
Mein Leben führe ich wieder so wie vor der Borreliose - ich arbeite, gehe joggen, schreibe Romane, wandere und bin insgesamt einfach gerne und viel aktiv. Einschränkungen gibt es nicht, in dem, was ich tue, und das ist das Wichtigste für mich :)
Als "geheilt" betrachte ich mich aber in dem Sinne nicht, denn dass da immer noch irgendwo Borrelien im Körper schlummern, merke ich schon immer mal wieder. Meine Knie tun gelegentlich ein bisschen weh, weshalb ich zum Laufen inzwischen eine Bandage trage, und manchmal habe ich auch einfach Muskelkater oder fühle mich total platt, obwohl es dafür gar keinen Grund gibt. Ganz selten wird auch mal eine Stelle ein bisschen taub. Das beste Mittel dagegen ist für mich: ignorieren! Es geht im Laufe des Tages normalerweise wieder weg und passiert nur alle paar Monate mal. Zu meinem Mann sage ich dann oft, dass ich mich heute borreliosig fühle ;)
Beim Arzt war ich zuletzt im Frühjahr 2021. Nachdem es mir lange richtig gut gegangen war, hatte ich da irgendwie einen Rückfall, fühlte mich tagelang benebelt, hatte taube Stellen... Zuerst dachte ich schon an eine Neuinfektion. Die Bluttests gaben aber alle Entwarnung und der Arzt empfahl, Ruhe zu bewahren, Karde einzunehmen und abzuwarten. (Ich weiß, die Wirkung von Karde ist umstritten.) Nach ein paar Wochen war alles wieder weg, bis auf Schmerzen und Sehunschärfe im linken Auge. Ich habe mich vom Augenarzt auf den Kopf stellen lassen, der aber nichts finden konnte, und die Optikerin war ebenfalls ratlos (Stärke passt, Sehfähigkeit bei 100%, trotzdem vom Gefühl her unscharf auf links). Da andere Ursachen ausgeschlossen waren, habe ich auch das dann einfach ausgesessen - es ging weg und kam bisher nicht wieder.
Kurzum: Die Borrelien sind sicherlich noch da, aber offenbar kann mein Körper inzwischen damit umgehen - und mein Kopf kann es auch. Ich mache mich nicht mehr verrückt und verzichte auf weitere Antibiosen, um keine schlafenden Hunde zu wecken. Denn das Wichtigste ist ja: Ich kann mein Leben wieder so leben, wie ich möchte, und betrachte mich selbst als gesund. Meinem Arzt, der mir das ermöglicht hat, bin ich unendlich dankbar.
Dass es in gewisser Weise trotzdem ein Leben vor und eins nach der Borreliose gibt, ist eben so. Auf jeden Fall habe ich meine Lektion gelernt und suche mich täglich sehr akribisch nach Zecken ab ;) Die eine oder andere hatte ich in den letzten Jahren - da ich gerne draußen bin und Shorts und Barfußlaufen im Sommer für mich pure Lebensqualität sind, lässt sich das nicht völlig vermeiden. Aber ich finde sie ja dann immer direkt.
Ich hoffe, bei euch allen geht es auch bergauf!
Ganz liebe Grüße an dieses wunderbare Forum, ohne das ich bestimmt nicht wäre, wo ich heute bin
Da ich immer mal wieder Nachrichten bekomme und jedes Mal denke, ich müsste doch mal ein Update schreiben, setze ich mich jetzt endlich mal dran. Inzwischen ist meine Infektion über fünf Jahre her.
Das Wesentliche vorab: Es geht mir gut!

Mein Leben führe ich wieder so wie vor der Borreliose - ich arbeite, gehe joggen, schreibe Romane, wandere und bin insgesamt einfach gerne und viel aktiv. Einschränkungen gibt es nicht, in dem, was ich tue, und das ist das Wichtigste für mich :)
Als "geheilt" betrachte ich mich aber in dem Sinne nicht, denn dass da immer noch irgendwo Borrelien im Körper schlummern, merke ich schon immer mal wieder. Meine Knie tun gelegentlich ein bisschen weh, weshalb ich zum Laufen inzwischen eine Bandage trage, und manchmal habe ich auch einfach Muskelkater oder fühle mich total platt, obwohl es dafür gar keinen Grund gibt. Ganz selten wird auch mal eine Stelle ein bisschen taub. Das beste Mittel dagegen ist für mich: ignorieren! Es geht im Laufe des Tages normalerweise wieder weg und passiert nur alle paar Monate mal. Zu meinem Mann sage ich dann oft, dass ich mich heute borreliosig fühle ;)
Beim Arzt war ich zuletzt im Frühjahr 2021. Nachdem es mir lange richtig gut gegangen war, hatte ich da irgendwie einen Rückfall, fühlte mich tagelang benebelt, hatte taube Stellen... Zuerst dachte ich schon an eine Neuinfektion. Die Bluttests gaben aber alle Entwarnung und der Arzt empfahl, Ruhe zu bewahren, Karde einzunehmen und abzuwarten. (Ich weiß, die Wirkung von Karde ist umstritten.) Nach ein paar Wochen war alles wieder weg, bis auf Schmerzen und Sehunschärfe im linken Auge. Ich habe mich vom Augenarzt auf den Kopf stellen lassen, der aber nichts finden konnte, und die Optikerin war ebenfalls ratlos (Stärke passt, Sehfähigkeit bei 100%, trotzdem vom Gefühl her unscharf auf links). Da andere Ursachen ausgeschlossen waren, habe ich auch das dann einfach ausgesessen - es ging weg und kam bisher nicht wieder.
Kurzum: Die Borrelien sind sicherlich noch da, aber offenbar kann mein Körper inzwischen damit umgehen - und mein Kopf kann es auch. Ich mache mich nicht mehr verrückt und verzichte auf weitere Antibiosen, um keine schlafenden Hunde zu wecken. Denn das Wichtigste ist ja: Ich kann mein Leben wieder so leben, wie ich möchte, und betrachte mich selbst als gesund. Meinem Arzt, der mir das ermöglicht hat, bin ich unendlich dankbar.
Dass es in gewisser Weise trotzdem ein Leben vor und eins nach der Borreliose gibt, ist eben so. Auf jeden Fall habe ich meine Lektion gelernt und suche mich täglich sehr akribisch nach Zecken ab ;) Die eine oder andere hatte ich in den letzten Jahren - da ich gerne draußen bin und Shorts und Barfußlaufen im Sommer für mich pure Lebensqualität sind, lässt sich das nicht völlig vermeiden. Aber ich finde sie ja dann immer direkt.
Ich hoffe, bei euch allen geht es auch bergauf!
Ganz liebe Grüße an dieses wunderbare Forum, ohne das ich bestimmt nicht wäre, wo ich heute bin
