23.07.2024, 22:59
(22.07.2024, 18:04)Valtuille schrieb: Bei Borreliose gibt's das nicht. Selbst beim EM, was als Blickdiagnose beweisend für die Borreliose ist, gelingt der Nachweis via PCR oder Kultur in einer überschaubaren Quote von 70 %, das bei einem invasivem Verfahren (nichts mit Blutabzapften und Rachenabstrich). Bei allen anderen Manifestationen ist man noch übler dran. Das macht es alles andere als einfach, auch für neue Testverfahren. Das ist auch der Grund warum man sich so auf EM und frühe Neuroborreliose konzentriert. Da ist die sichere Diagnose halt vergleichsweise einfach und weniger umstritten.Der Direktnachweis wird aus bekannten Gründen bei unsichtbaren Symptomen schwierig bis unmöglich bleiben, bei sichtbaren Symptomen zu wenig sensitiv. Aber wurde schon mal intensiv nach einem Stoffwechselprodukt, speziell in späteren Stadien, gesucht? Borrelien sind gewiefte Verwandlungskünstler, organisieren sich in Biofilmen etc.. Da muss doch was anfallen und ein Stoffwechselprodukt würde Aktivität auch beweisen. Ich stelle mir das so ähnlich vor wie bei der pseudomembranösen Colitis, wo nicht das Bakterium sondern dessen Toxine nachgewiesen werden. Wer weiss, vielleicht macht ein solches Stoffwechselprodukt sogar ein Teil der Fälle mit PTLDS aus. Egal, was auch immer..... Kreativität ist gefragt.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz