Hallo Ihr,
Ihr unterscheidet nicht zwischen Korrelation und Kausalität.
Die genannten Studien können nur Korrelationen feststellen - aber sie können nicht zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden. Solche Studien führen nie zu einer medizinischen "Tatsache" - das haben doch viele hier am eigenen Körper erlebt. Eine einzelne Studie kann nichts abschliessend beweisen. Wenn das so wäre, könnte man auch die Borrelioseforschung einstellen.
Ich meine mit "Nachweis" keinen statistischen Zusammenhang einzelner Studien, sondern einen evidenzbasierten Wirkungsnachweis von künstlich erhöhten VitD-Leveln. Und dafür ist die Studienlage verdammt uneinheitlich - teilweise sogar negativ.
Man kann daraus keine Pauschalaussagen ableiten (z.B. ist es schlichtweg falsch zu sagen, hohe VitD-Level schützen vor Krebs). Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln dürfen deswegen auch nicht mit solchen Aussagen werben, weil dies falsch und unseriös ist. Wenn das alles so eindeutig und bewiesen wäre, hätten wir doch längst eine flächendeckende VitD-Verordnung. Die Krankenkassen könnten so einfach Geld sparen - die wären am schnellsten dafür. Anhänger von Verschwörungstheorien sehen so etwas natürlich anders.
Das sind Zusammenhänge - die auch ganz andere Ursachen haben können. Das ist ja das komplizierte daran. Es gibt z.B. auch eine Studie, die hat nur die Menschen EINES Breitengrades untersucht. Dabei hatten die Menschen mit höheren VitD-Leveln im Blut sogar ein höheres Risiko an MS zu erkranken. Aber das sagt alleine nichts aus. Das kann nur die Grundlage für weitere Forschung sein. Deswegen sehen sich ja Fachgesellschaften zu solchen Pressemitteilungen (s.o.) genötigt.
Wenn das für Dich so eindeutig ist und so gut funktioniert -- dann freu Dich und nimm das VitD einfach weiter (würde ich auch so machen). Ich habe auch lange VitD genommen und hatte leider keine Wirkung. Wobei ich auch ohne VitD-Tabletten keine von den genannten Erkrankungen habe. 60 ng/ml ist ein künstlich hoher Wert, den man ohne Tabletten nirgends in der gesunden deutschen Bevölkerung finden wird. In den 90er Jahren wurde der untere Referenzwert für VitD von 10 ng/ml auf 20 ng/ml angehoben. Später erfolgte eine weitere Anhebung von 20 ng/ml auf 30 ng/ml. Da sich die medizinischen Erfolge jedoch kaum bestätigt haben, hat man letztes Jahr den empfohlenen Wert wieder auf 20 ng/ml abgesenkt.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22274617
Wohlgemerkt - das ist keine einzelne Studie, sondern eine Metaanalyse aller bisherigen Erkenntnisse. Viele der hier verlinkten Studien findet man dort wieder. Daraus wurde diese Leitlinie erstellt, der sich die DGE angeschlossen hat.
http://www.dge.de/modules.php?name=News&...e&sid=1193
Den Wert von 20 ng/ml kann man auch ohne Tabletten erreichen - auch ohne am Äquator zu leben. Ich möchte weder die Serumwerte eines Amazonasindianers noch die eines Eskimos haben - ich möchte auch nicht deren Lebenserwartung haben. Den Vergleich finde ich immer sehr problematisch - da die geringe Lebenserwartung oft vergessen wird.
Man weiß einfach nicht welcher VitD-Spiegel wirklich "optimal" ist. Man hat nur Vermutungen und kann daraus Wahrscheinlichkeiten ableiten. Wenn man wirklich nicht die Möglichkeit hat sich genug im Freien zu bewegen - dann braucht man natürlich VitD-Tabletten. Aber vielleicht müssen es ja nicht gleich 60 ng/ml sein. Vielleicht reichen ja auch 20 ng/ml. Wichtig ist auf diese Kontroverse hinzuweisen und nicht eine Seite als "bewiesen" zu bezeichnen.
lg moritz
Ihr unterscheidet nicht zwischen Korrelation und Kausalität.
Die genannten Studien können nur Korrelationen feststellen - aber sie können nicht zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden. Solche Studien führen nie zu einer medizinischen "Tatsache" - das haben doch viele hier am eigenen Körper erlebt. Eine einzelne Studie kann nichts abschliessend beweisen. Wenn das so wäre, könnte man auch die Borrelioseforschung einstellen.
Ich meine mit "Nachweis" keinen statistischen Zusammenhang einzelner Studien, sondern einen evidenzbasierten Wirkungsnachweis von künstlich erhöhten VitD-Leveln. Und dafür ist die Studienlage verdammt uneinheitlich - teilweise sogar negativ.
Man kann daraus keine Pauschalaussagen ableiten (z.B. ist es schlichtweg falsch zu sagen, hohe VitD-Level schützen vor Krebs). Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln dürfen deswegen auch nicht mit solchen Aussagen werben, weil dies falsch und unseriös ist. Wenn das alles so eindeutig und bewiesen wäre, hätten wir doch längst eine flächendeckende VitD-Verordnung. Die Krankenkassen könnten so einfach Geld sparen - die wären am schnellsten dafür. Anhänger von Verschwörungstheorien sehen so etwas natürlich anders.
Zitat:Um so höher der Breitengrad, um so niedriger der VitD Spiegel, um so höher die Raten von Krebs, Multiple Sklerose, Grippen, Autoimmunerkrankungen, usw.Alles Fakten, durch mehrere Studien bestätigt.
Das sind Zusammenhänge - die auch ganz andere Ursachen haben können. Das ist ja das komplizierte daran. Es gibt z.B. auch eine Studie, die hat nur die Menschen EINES Breitengrades untersucht. Dabei hatten die Menschen mit höheren VitD-Leveln im Blut sogar ein höheres Risiko an MS zu erkranken. Aber das sagt alleine nichts aus. Das kann nur die Grundlage für weitere Forschung sein. Deswegen sehen sich ja Fachgesellschaften zu solchen Pressemitteilungen (s.o.) genötigt.
Zitat:Ich selbst habe jetzt einen 25-OH-VitD Spiegel von ca. 60 ng/ml nach 40.000 I.E. VitD3/Tag im Herbst und Winter (in den Jahren ohne VitD Substitution lag der Spiegel unter 20 ng/ml) und habe seitdem keinerlei Infektionen der oberen Atemwege, also kein Schnupfen, Sinusitis, Bronchitis, Angina, usw.
Wenn das für Dich so eindeutig ist und so gut funktioniert -- dann freu Dich und nimm das VitD einfach weiter (würde ich auch so machen). Ich habe auch lange VitD genommen und hatte leider keine Wirkung. Wobei ich auch ohne VitD-Tabletten keine von den genannten Erkrankungen habe. 60 ng/ml ist ein künstlich hoher Wert, den man ohne Tabletten nirgends in der gesunden deutschen Bevölkerung finden wird. In den 90er Jahren wurde der untere Referenzwert für VitD von 10 ng/ml auf 20 ng/ml angehoben. Später erfolgte eine weitere Anhebung von 20 ng/ml auf 30 ng/ml. Da sich die medizinischen Erfolge jedoch kaum bestätigt haben, hat man letztes Jahr den empfohlenen Wert wieder auf 20 ng/ml abgesenkt.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22274617
Wohlgemerkt - das ist keine einzelne Studie, sondern eine Metaanalyse aller bisherigen Erkenntnisse. Viele der hier verlinkten Studien findet man dort wieder. Daraus wurde diese Leitlinie erstellt, der sich die DGE angeschlossen hat.
http://www.dge.de/modules.php?name=News&...e&sid=1193
Den Wert von 20 ng/ml kann man auch ohne Tabletten erreichen - auch ohne am Äquator zu leben. Ich möchte weder die Serumwerte eines Amazonasindianers noch die eines Eskimos haben - ich möchte auch nicht deren Lebenserwartung haben. Den Vergleich finde ich immer sehr problematisch - da die geringe Lebenserwartung oft vergessen wird.
Man weiß einfach nicht welcher VitD-Spiegel wirklich "optimal" ist. Man hat nur Vermutungen und kann daraus Wahrscheinlichkeiten ableiten. Wenn man wirklich nicht die Möglichkeit hat sich genug im Freien zu bewegen - dann braucht man natürlich VitD-Tabletten. Aber vielleicht müssen es ja nicht gleich 60 ng/ml sein. Vielleicht reichen ja auch 20 ng/ml. Wichtig ist auf diese Kontroverse hinzuweisen und nicht eine Seite als "bewiesen" zu bezeichnen.
lg moritz