31.08.2013, 14:19
Zitat:Eine Polyneuropathie/Polyneuritis als Ausdruck einer Borrelieninfektion wird bei europäischen Patienten meist in
Assoziation mit einer Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) gesehen (Hopf 1975). Isolierte
Polyneuropathien/Polyneuritiden ohne weitere eindeutige Symptome der Lyme-Borreliose wurden bei amerikanischen
Patienten beschrieben, sind aber in Europa eine Rarität (Halperin et al. 1990, Logigian et al. 1999). Polyneuritiden, die
in Assoziation mit einer ACA auftreten, bessern sich – wenn auch langsam – nach antibiotischer Behandlung. Bei
Patienten mit Polyneuropathie/Polyneuritis und positiver Borrelienserologie im Blut kann nicht ohne Weiteres von
einem kausalen Zusammenhang zwischen neurologischer Symptomatik und einer Borrelieninfektion ausgegangen
werden (Mygland et al. 2006), da Borrelien-spezifische Antikörper je nach Endemiegebiet und Altersgruppe bei 5–25 %
der gesunden Personen gefunden werden (Kaiser et al. 1997). In diesen Fällen hängt die Wahrscheinlichkeit eines
kausalen Zusammenhangs davon ab, ob weitere klinische Symptome einer Lyme-Borreliose bestehen oder ob
andere häufige Ursachen von Polyneuritiden abgegrenzt wurden und typische Liquorveränderungen vorliegen.
Eine
B et eiligung des z ent ralen Nerv ens y s t ems
findet sich sehr selten im Rahmen einer Neuroborreliose und
verläuft meistens chronisch. Die häufigste Manifestation ist eine Myelitis mit
spastisch-ataktischem Gang und
Blasenstörung. Die Symptomatik kann sich über Tage oder mehrere Monate entwickeln. Bei einem Teil der Patienten
kommt es zu einer schweren Tetra- oder Paraparese. Bei 60 % der Patienten mit Myelitis finden sich zusätzliche
Zeichen einer Enzephalitis und bei 40 % eine Hirnnervenbeteiligung. Die Enzephalitis weist keinerlei klinische
Charakteristika auf, die für den Erreger spezifisch wären.
Auszug aus den Leitlinien - dabei bin ich echt gespannt, wie die Unfallversicherung bei uns sich da rausreden will.
Borreliose (mit Antikörpernachweis) unbestritten, alle vertraglichen Fristen eingehalten und typische "leitliniengerechte" Symptome nach den Leitlinien der DGN
Lymearthritis mit Bewegungeinschränkung der Kniegelenke - gesicherte Diagnose, chronische Lymphadenitis - gesicherte Diagnose, Polyneuropathie mit Ausfall der ASR beidseits und untermittellebhafte Auslösbarkeit aller Reflexe (mit Hypästhesie) - gesicherte Diagnose, Pseudoneurasthenie (CFS) nach Borreliose - gesicherte Diagnose, chonisches Abwehrschwächesydrom nach Borreliose - gesicherte Diagnose u.s.w. Dazu eine allumfassene gründliche Differenzialdiagnostik.
Wie dumm muss man da sein, sich bis zum Ende auf ein Gerichtsverfahren einzulassen.