22.01.2014, 16:06
(22.01.2014, 13:00)Bandit6644 schrieb: Ich verstehe das nicht? War der Test zu früh?
Man sagt ja, 4-6 Wochen nach der letzten Tabletteneinnahme! Möchte ehrlich gesagt nicht schon wieder sofort Antibiotika nehmen.
Die meisten sagen, man sollte frühestens 4-6 Wochen nach der letzten Antibiotikaeinnahme einen erneuten Test machen. Aber leider hat so gut wie niemand eine Erklärung dafür.
Während der Therapie ist ein Test völlig ohne Aussagekraft. Denn die Titer können während und einige Zeit nach der Therapie sogar öfters ansteigen!
Das nicht schlecht sein muss, sondern evtl. sogar ein Anzeichen für das Ansprechen der Therapie ist.
Denn unter einer Therapie werden, massenweise Borrelien abgetötet. Die sich vielfach in immunologischen Nischen, wie Gelenk- und Bindegewebe etc. verbergen und somit vom Immunsystem nicht erreichbar sind.
Diese abgetöteten Borrelien werden über das Blut abgeführt, dessen Antigene nun für das Immunsystem erreichbar sind. Das auf die Fremdkörper mit Reaktionen, wie einer erneuten Antikörperbildung reagiert und oft zu einer vorübergehenden Steigerung der Borrelien-Titer führt.
Das kann möglicherweise zu sehr heftigen Immunreaktionen führen, wie eine Herxheimerreaktion am Therapieanfang, die aber oft mild und unbemerkt verläuft.
Um kurzfristigen Immunreaktionen ausschließen, sollte man nach einer Therapie mind. 4-6 Wochen, oder besser noch länger warten bis sich das Immunsystem wieder normalisiert hat um halbwegs aussagefähige Werte zu erhalten.
Selbst danach sind Aussagen anhand der Titer nur sehr eingeschränkt möglich und sollten immer sehr kritisch im Gesamtzusammenhang mit der Klinik betrachtet werden.
Manche Ärzte werten den Titeranstieg kurz nach eine Therapie sogar fälschlich als Therapieversager. Das aber mit Vorsicht zu werten ist, da dieses, ebenso wie kurzfristige z.T. heftige Symptomschwankungen währen und nach der Therapie, auch ein positives Zeichen für das Ansprechen der Therapie bedeuten kann.
Prinzipiell ist deshalb der mittel bis langfristige Verlauf der Symptomatik und nicht irgend eine Zahl auf eine Laborzettel entscheidend.
Da der LTT das „zelluläre Immunsystem“ testet, reagiert dieser in der Regel wesentlich schneller auf Veränderungen, als der eher sehr träge ELISA und Westernblot. Der das „humorale Immunsystem“, testet, dessen langfristige Auswirkungen noch nach Monaten bis viele Jahre noch nachweisbar sind.