06.02.2014, 19:14
Hallo chris,
mit IgM postiv/grenzwertig und Blot negativ spricht nicht für Borreliose, kann diese aber auch nicht ausschließen.
Zum Thema Neurologe. Du kannst dort hingehen und Neuroborreliose ausschließen lassen, niemals jedoch eine Lyme-Borreliose. Zur Differentialdiagnostik, zum Ausschluss anderer Erkrankungen muss das nicht falsch sein aber nicht zielführend zum Ausschluss einer Lyme-Borreliose. Dieser feine aber gravierende Unterschied ist vielerorts noch nicht angekommen, wird aber gerne als Argument verwendet, weitere Anstrengungen in diese Richtung abzuwenden.
Zum Thema Neuroborreliose, kurz gefasst:
Hinsichtlich Diagnostik und Therapie der Neuroborreliose bestehen große Unsicherheiten insbesondere bei vielen Ärzten, die mit infektiologisch-neurologischen Fragestellungen wenig vertraut sind. Die Leitlinie soll dazu beitragen, die Neuroborreliose sicher zu diagnostizieren und wirksam antibiotisch zu behandeln.
...
Eine teilweise unsachliche Berichterstattung – insbesondere in der Laienpresse und im Internet – hat zu einer weit verbreiteten Angst davor geführt, dass die Lyme-Borreliose zu chronischen Schmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen auch ohne Vorliegen aktueller typischer Lyme-Borreliose-Symptome führen könnte.
...
Bei einem vermeintlichen Post-Lyme-Disease-Syndrome oder bei Verdacht auf eine chronische Lyme-Borreliose mit unspezifischen Beschwerden sollte in erster Linie eine ausführliche Differenzialdiagnostik erfolgen (DD depressive Störung, Autoimmunerkrankung, chronische Infektion anderer Ätiologie, andere internistische chronische Erkrankung, Äthyl-/Drogenabusus).
Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, die Borrelienserologie nur bei begründetem Verdacht auf eine Borrelienätiologie durchzuführen. Unspezifische Symptome sind dagegen keine Indikation für eine Borrelienserologie, da der prädiktive Wert eines positiven serologischen Befundes hier sehr gering ist.
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-071.html

Vor dem Hintergrund, dass auch andere Infektionen eine Rolle bei dir spielen können, sehe ich hier zunächst keinen Sinn. Falls du dort auf den Kopf gestellt werden sollst, dann bitte nicht mit der Überweisung V.a. Neuroborreliose, denn damit gehst du baden. Ich fürchte dein HA ist überfordert mit der Situation. Du solltest ihm schonend beibringen, dass du dir eine Zweitmeinung einholen willst.
Grüße vom Urmel
mit IgM postiv/grenzwertig und Blot negativ spricht nicht für Borreliose, kann diese aber auch nicht ausschließen.
Zum Thema Neurologe. Du kannst dort hingehen und Neuroborreliose ausschließen lassen, niemals jedoch eine Lyme-Borreliose. Zur Differentialdiagnostik, zum Ausschluss anderer Erkrankungen muss das nicht falsch sein aber nicht zielführend zum Ausschluss einer Lyme-Borreliose. Dieser feine aber gravierende Unterschied ist vielerorts noch nicht angekommen, wird aber gerne als Argument verwendet, weitere Anstrengungen in diese Richtung abzuwenden.
Zum Thema Neuroborreliose, kurz gefasst:
Hinsichtlich Diagnostik und Therapie der Neuroborreliose bestehen große Unsicherheiten insbesondere bei vielen Ärzten, die mit infektiologisch-neurologischen Fragestellungen wenig vertraut sind. Die Leitlinie soll dazu beitragen, die Neuroborreliose sicher zu diagnostizieren und wirksam antibiotisch zu behandeln.
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Eine teilweise unsachliche Berichterstattung – insbesondere in der Laienpresse und im Internet – hat zu einer weit verbreiteten Angst davor geführt, dass die Lyme-Borreliose zu chronischen Schmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen auch ohne Vorliegen aktueller typischer Lyme-Borreliose-Symptome führen könnte.
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Bei einem vermeintlichen Post-Lyme-Disease-Syndrome oder bei Verdacht auf eine chronische Lyme-Borreliose mit unspezifischen Beschwerden sollte in erster Linie eine ausführliche Differenzialdiagnostik erfolgen (DD depressive Störung, Autoimmunerkrankung, chronische Infektion anderer Ätiologie, andere internistische chronische Erkrankung, Äthyl-/Drogenabusus).
Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, die Borrelienserologie nur bei begründetem Verdacht auf eine Borrelienätiologie durchzuführen. Unspezifische Symptome sind dagegen keine Indikation für eine Borrelienserologie, da der prädiktive Wert eines positiven serologischen Befundes hier sehr gering ist.
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-071.html

Vor dem Hintergrund, dass auch andere Infektionen eine Rolle bei dir spielen können, sehe ich hier zunächst keinen Sinn. Falls du dort auf den Kopf gestellt werden sollst, dann bitte nicht mit der Überweisung V.a. Neuroborreliose, denn damit gehst du baden. Ich fürchte dein HA ist überfordert mit der Situation. Du solltest ihm schonend beibringen, dass du dir eine Zweitmeinung einholen willst.
Grüße vom Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)