07.11.2012, 22:00
Zitat:Mich würden ja mal die Abstände Deiner Schübe interessieren.Und an welchen Symptomen Du einen Schub fest machst.
Hallo Stahlkocher!
Wie ich schon schrieb, ist der Verlauf bei mir immer ziemlich gleich. Erst tauchen nächtliche Kreislaufprobleme auf, zeitgleich oder kurz danach fängt es an, daß ich schlecht einschlafen kann. Dann werde ich seelisch labil. Zunächst habe ich die depressiven Verstimmungen nur nachts, wenn ich wach liege. Dann kreisen die Gedanken ziemlich verrückt und düster, wie ich es sonst nie habe. Tagsüber zeigt sich zunächst geschwächter Antrieb und steigende Gereiztheit. Außerdem taucht die Lyme - Arthritis wieder auf bzw. verstärkt sich.
Wenn ich dann nichts tue, um die Borrelien zu stoppen, werde ich gereizt bis hin zur Aggressivität. Ich bekomme richtige depressive Verstimmung bis hin zur handfesten Depression und Angstzuständen. Die Belastbarkeit nimmt ab, bis ich den ganzen Tag total erschöpft bin. Und die ganzen anderen Symptome tauchen auf, also Leistenstechen, Brustkorbschmerzen usw.
Was den Abstand angeht: Meine 1. Antibiose dauerte 4 Wochen. Da ging es nach 6 - 8 Wochen wieder los. Meine zweite Antibiose dauerte 5 1/2 Monate. Danach schaffte ich es 1 Jahr ohne Behandlung. Allerdings war ich in der Zeit nicht fit. Ich hatte Restsymptome, die auch zwischendrin mal zunahmen. Nach der letzten Antibiose wartete ich nicht ab, wie lange sie vorhält. Ich wollte direkt die Restbeschwerden angehen und nahm die Katzenkralle ein gutes Vierteljahr nach Beendigung der Kombiantibiose.
Zitat:Auch,ob Du noch Schaffen gehst.
Ich habe nie gearbeitet. Erst hatte ich zuviel damit zu tun, meine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen. Nebenher habe ich geheiratet, wir haben einen Hund und ein Pferd angeschafft und ich alles versucht, um den zweien und meinem Mann gerecht zu werden, den Haushalt irgendwie nebenbei zu schaffen und das alles irgendwie auszuhalten. Eine Ausbildung habe ich daher nicht geschafft.
Dann hatte ich genau ein Jahr, bis es mit der Borreliose losging. Da mein Mann arbeitet und genug verdient, habe ich mich entgültig zum Mut zur Lücke entschieden. Ich bin jetzt ganz froh darum. Bis ich mit Hund und Pferd das Nötigste getan habe, ist es schon Zeit fürs Mittagsessen. Dann ist im Haushalt noch kein Handschlag getan. Also auch wenn ich ganz fit bin, bin ich vollkommen ausreichend ausgelastet. Aber im Schub ist es Gold wert, weil ich kürzer treten und mich schonen kann, ohne Probleme zu bekommen.
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