28.08.2014, 09:32
(28.08.2014, 07:40)HuberSepp schrieb: Ich wage jetzt mal die kühne Behauptung, dass jede chronische Krankheit auch eine psychosomatische Seite hat.
Sicherlich, die Borreliose versorgt uns mit allerlei Beschwerden und Zipperlein, aber mal ehrlich: Sind wir nicht alle versucht, jedes, aber auch nur jedes kleine Ziepen auf die Krankheit zu schieben? Horchen wir nicht ständig in uns rein, ob das oder jenes gerade in Ordnung ist oder nicht?
Machen wir uns dadurch nicht kränker als wir sind?
Geh ich absolut einig mit dir.
Vor 2 Jahren war ich durch Tachykardien, die die Borreliose ausgelöst hat, komplett ausgeknockt. Habe da täglich mehr als 6 mal Anfälle gehabt bis kurz vor der Ohnmacht. Dieses Symptom hat mich ehrlich gesagt ins Mark getroffen. Von einem Tag auf den anderen war ich praktisch zu nix mehr fähig. Nach 14 Tagen Infusionen war das wieder weg und ich hab auch eine Notfallmedikation vom Kardiologen bekommen.
Aber eins ist geblieben...die Angst, dass das wiederkommt.
Und die hat mich tatsächlich eingeschränkt.
Man fährt plötzlich keine längeren Strecken mehr mit dem Auto, im Supermarkt kommt der Gedanke hoch: Was mach ich jetzt, wenn das wieder passiert?
Man fängt an, sich in Watte zu packen. Achtet besonders auf den eigenen Körper. Bin damals auch ein bisschen in einen Schonmodus gewechselt, der mir letztendlich gar nicht gut getan hat.
Letztendlich hat mich der Zwang, wieder funktionieren zu müssen und meine Aufgaben zu erledigen, da auch wieder rausgeholt.
Ich hab plötzlich eine längere Autofahrt ohne Probleme wieder geschafft, sogar ohne größere Schmerzen zu bekommen. Bekomme in den meisten Fällen auch meinen Alltag gemeistert. Durch die Atkivität und Ablenkung ging es mir besser und habe nicht auf jedes einzelne Symptom von meinem Körper geachtet.
Am Anfang braucht man für so einen Schritt mit Sicherheit auch ein bisschen Mut - aber für mich bedeutet das auch, Herrin über meine Mitbewohner zu sein.
Und letztendlich verhält es ich wirklich so, je aktiver und abgelenkter ich bin, desto besser geht es mir... kann dadurch wieder vielel Schöne Sachen machen... die sich dann auch wieder positiv auf mich auswirken...
LG Niki