Long-Term Outcomes in Patients with Early Lyme Disease: More False Hope?
Raphael B. Stricker and Lorraine Johnson
Author Affiliations
International Lyme and Associated Diseases Society, Bethesda, Maryland
Reprints or correspondence: Dr Raphael B. Stricker, 450 Sutter St, Suite 1504, San Francisco, CA 94108 (rstricker@usmamed.com).
In ihrem kürzlich erschienenen Artikel, stellen Kowalski et al [1] fest, dass, wenn Patienten für eine frühe Lyme-Borreliose mit Kurzzeit-Antibiotika-Therapie behandelt werden, ein Therapieversagen "äußerst selten" sei. Leider ignoriert die Gestaltung ihrer Studie prominente Anzeichen einer unzureichenden Behandlung einer Infektion mit Borrelia burgdorferi, der spirochetale Ursache der Lyme-Borreliose.
Die Studie umfasste zwei Teile: eine Überprüfung der Patientenakte von 607 Patienten mit gesicherter oder wahrscheinlicher früher Lyme-Borreliose und einem Fragebogen über anhaltende Symptome bei diesen Patienten. Therapieversagen wurde definiert als ein anhaltendes Erythema migrans oder schwere Symptome einer progressiven B. burgdorferi-Infektion, wie Arthritis, Meningitis, Fazialisparese oder Radikulopathie, trotz Gabe von Antibiotika.
Die Autoren stellen fest, dass 2 Jahre nach der Diagnose die "versagensfreie" Behandlungsrate 98,9% -99,2% betrug. Diese Schlussfolgerung ist irrtümlich aus mindestens 2 Gründen. Zunächst nur 299 der 607 Patienten beantworteten den Fragebogen bei der Folgebefragung. So war nach Intent-to-treat-Analyse die versagensfreie Behandlung nicht höher als 49% bei einem Follow-up von 4,5 Jahren , auch mit der verwendeten restriktiven Definition der Krankheit.
Zweitens ist die Definition von Therapieversagen zu streng und versäumt, die häufigsten Symptome der Lyme-Borreliose, wie musculoskeletale Schmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und neurokognitiven Dysfunktionen [2-6] zu berücksichtigen.
Dieses Problem wird durch die Ergebnisse des Fragebogens unterstrichen, der 4,5 Jahre nach der Diagnose gefunden hat, dass
41-53% der Patienten an Muskel-/Gelenkschmerzen, 36-38% der Patienten an neuropathischen Symptomen, 26-32% der Patienten unter Erschöpfung, 37-38% der Patienten l unter Schlafstörungen
und 13-28% der Patienten unter neurokognitive Störungen litten
(Table 1).
Eine signifikante Zahl der Patienten hatten also persistente subjektive Symptome nach einer kurzen Antibiose im Frühstadium.Diese Ergebnisse stimmen mit einer neuen norwegischen Studie über Neuroborreliose überein, in der 48% der behandelten Patienten persistente Symptome nach 1 Jahr Beobachtung hatten.
Andere Studien haben eine ähnliche hohe Zahl von chronischen Symptomen bei Patienten, die mit kurzen Antibiosen im Frühstadium behandelt wurden, beobachtet im Vergleich zu gesunden Probanden.
Obwohl Kowalski und Kollegen behaupten, dass es keine "überzeugende wissenschaftliche Beweise" für eine persistente B. burgdorferi-Infektion bei Patienten mit chronischer Lyme-Symptomen gibt, unterstreicht ihre Dokumentation von anhaltenden Beschwerden nach einer Kurzzeit-Antibiotika-Therapie die wahrscheinliche infektiöse Ursache dieser Symptome aufgrund eines Therapieversagen , wie dies in Wüstenrennmäusen, Hamstern, Mäusen, Hunden, Pferden, Affen und Menschen gezeigt wurde [8-10].
Raphael B. Stricker and Lorraine Johnson
Author Affiliations
International Lyme and Associated Diseases Society, Bethesda, Maryland
Reprints or correspondence: Dr Raphael B. Stricker, 450 Sutter St, Suite 1504, San Francisco, CA 94108 (rstricker@usmamed.com).
Zitat:To the Editor—In their recent article, Kowalski et al [1] conclude that when patients are treated for early Lyme disease with short-course antibiotic therapy, treatment failure is “exceedingly rare.” Unfortunately, the design of their study ignores prominent signs of inadequate treatment of infection with Borrelia burgdorferi, the spirochetal agent of Lyme disease.
In ihrem kürzlich erschienenen Artikel, stellen Kowalski et al [1] fest, dass, wenn Patienten für eine frühe Lyme-Borreliose mit Kurzzeit-Antibiotika-Therapie behandelt werden, ein Therapieversagen "äußerst selten" sei. Leider ignoriert die Gestaltung ihrer Studie prominente Anzeichen einer unzureichenden Behandlung einer Infektion mit Borrelia burgdorferi, der spirochetale Ursache der Lyme-Borreliose.
Zitat:The study included 2 parts: a medical record review of 607 patients with definite or probable early Lyme disease and a survey questionnaire about persistent symptoms in these patients. Treatment failure was defined as a persistent erythema migrans rash or hard signs of progressive B. burgdorferi infection, such as arthritis, meningitis, facial palsy, or radiculopathy, despite administration of antibiotic therapy.
Die Studie umfasste zwei Teile: eine Überprüfung der Patientenakte von 607 Patienten mit gesicherter oder wahrscheinlicher früher Lyme-Borreliose und einem Fragebogen über anhaltende Symptome bei diesen Patienten. Therapieversagen wurde definiert als ein anhaltendes Erythema migrans oder schwere Symptome einer progressiven B. burgdorferi-Infektion, wie Arthritis, Meningitis, Fazialisparese oder Radikulopathie, trotz Gabe von Antibiotika.
Zitat: The authors state that at 2 years after diagnosis the “treatment failure-free” rate was 98.9%–99.2%. This conclusion ismisleading for at least 2 reasons. First, only 299 of the 607 patients responded to the follow-up survey questionnaire. Thus, by intent-to-treat analysis the treatment failure-free rate was no more than 49% at 4.5 years of follow-up, even with the restrictive definition of disease used.
Die Autoren stellen fest, dass 2 Jahre nach der Diagnose die "versagensfreie" Behandlungsrate 98,9% -99,2% betrug. Diese Schlussfolgerung ist irrtümlich aus mindestens 2 Gründen. Zunächst nur 299 der 607 Patienten beantworteten den Fragebogen bei der Folgebefragung. So war nach Intent-to-treat-Analyse die versagensfreie Behandlung nicht höher als 49% bei einem Follow-up von 4,5 Jahren , auch mit der verwendeten restriktiven Definition der Krankheit.
Zitat:Second, the definition of treatment failure is too stringent and fails to consider more common symptoms of Lyme disease, such asmusculoskeletal pain, fatigue, insomnia, and neurocognitive dysfunction [2–6].
Zweitens ist die Definition von Therapieversagen zu streng und versäumt, die häufigsten Symptome der Lyme-Borreliose, wie musculoskeletale Schmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und neurokognitiven Dysfunktionen [2-6] zu berücksichtigen.
Zitat:This problem is underscored by the results of the survey questionnaire, which found that at 4.5 years after diagnosis 41%–53% of patients had frequent musculoskeletal pain, 36%–38% had neuropathic symptoms, 26%–32%had excessive fatigue, 37%–38% had insomnia, and 13%–28% had neurocognitive dysfunction (Table 1).
Dieses Problem wird durch die Ergebnisse des Fragebogens unterstrichen, der 4,5 Jahre nach der Diagnose gefunden hat, dass
41-53% der Patienten an Muskel-/Gelenkschmerzen, 36-38% der Patienten an neuropathischen Symptomen, 26-32% der Patienten unter Erschöpfung, 37-38% der Patienten l unter Schlafstörungen
und 13-28% der Patienten unter neurokognitive Störungen litten
(Table 1).
Zitat:Thus, a significant number of patients had persistent subjective symptoms after short-course treatment for early Lyme disease. This finding conforms with that of a recent Norwegian study of neurologic Lyme disease [7], in which 48% of treated patients had persistent symptoms at 1 year of follow-up. Other studies have shown a similar excess of chronic symptoms in patients treated for Lyme disease with short-course antibiotic regimens, compared with matched control subjects [2–6].
Eine signifikante Zahl der Patienten hatten also persistente subjektive Symptome nach einer kurzen Antibiose im Frühstadium.Diese Ergebnisse stimmen mit einer neuen norwegischen Studie über Neuroborreliose überein, in der 48% der behandelten Patienten persistente Symptome nach 1 Jahr Beobachtung hatten.
Andere Studien haben eine ähnliche hohe Zahl von chronischen Symptomen bei Patienten, die mit kurzen Antibiosen im Frühstadium behandelt wurden, beobachtet im Vergleich zu gesunden Probanden.
Zitat:Although Kowalski and colleagues claim that there is no “convincing scientific evidence” for persistent B. burgdorferi infection in patients with chronic Lyme symptoms, their documentation of persistent symptoms after short-course antibiotic therapy underscores the probable infectious cause of these symptoms due to treatment failure, as has been shown in gerbils, hamsters, mice, dogs, horses, monkeys, and humans [8–10].
Obwohl Kowalski und Kollegen behaupten, dass es keine "überzeugende wissenschaftliche Beweise" für eine persistente B. burgdorferi-Infektion bei Patienten mit chronischer Lyme-Symptomen gibt, unterstreicht ihre Dokumentation von anhaltenden Beschwerden nach einer Kurzzeit-Antibiotika-Therapie die wahrscheinliche infektiöse Ursache dieser Symptome aufgrund eines Therapieversagen , wie dies in Wüstenrennmäusen, Hamstern, Mäusen, Hunden, Pferden, Affen und Menschen gezeigt wurde [8-10].
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008