Liebe Oolong,
ich hatte auch mal für ein halbes Jahr Citalopram a 50mg (Jahr 2006). Es half nur mäßig, gerade so, dass ich von schwerst- auf mittelgradig depressiv kam.
Das ist immer noch erschreckend niedrig! Mein Hb taumelt gerade an der unteren Grenze von 12... Hast du deinen Ferritin-Wert checken lassen? Wenn der zu niedrig ist, kann das neben Erschöpfung, Kopfschmerzen, Herzproblemen, Atemnot auch zu verstärkter Schmerzwahrnehmung und Depressionen
führen. Evtl. könnte sogar eine Anämie vorliegen, wenn neben dem Hämoglobin- und Ferritin-Wert auch die Größe der roten Blutkörperchen / Erythrozyten (MCV) verringert ist.
Ich kann mich noch gut an deine schlimme "Weihnachts"-Zeit erinnern...
und halte es für möglich, dass durch den großen Blutverlust nun (immer noch) ein Mangel vorliegt, der durch normale Ernährung nicht mehr aufzuholen ist. Geschweige denn mit Medikamentenwechsel etc. Das ist und bleibt meine Vermutung - deshalb frage ich dich, da ich vergesslich geworden bin und dich leider nicht persönlich kenne:
Wurde dies alles bereits abgeklärt über aktuelle Blutwerte?
Sofern ja: Hast du bereits mit Eisen substituiert? Oral, i. v.?
--> Wenn Ersteres und die Werte nicht gestiegen sind: Vielleicht resorbiert der Darm es nicht bzw. die Lebensmittel-Kombis?
--> Wenn Letzteres: Dann müssten deine Eisenspeicher voll sein - d. h. die Depressionsverschlimmerung liegt wahrscheinlich an etwas anderem.
Fazit: M. E. wären folgende Ursachen für deine Depressionsverstärkung denkbar
- Mangel an Vitaminen, Spurenelementen und Blutbestandteilen
--> z. B. Ferritin, Hämoglobin, MCV, Vitamin C, Vitamin B 12
- zunehmende Non-Response / Abnahme deiner Serotonin-Rezeptoren i. S. einer Toleranzentwicklung allgemein gegen AD
--> dann brächte ein Medikamentenwechsel nicht viel, nur Dosissteigerung
- zunehmende Non-Response / Abnahme deiner Serotonin-Rezeptoren i. S. einer Toleranzentwicklung speziell gegen Cipralex / Citalopram
--> hier wäre eine Dosissteigerung kontraindiziert, dafür ein AD-Wechsel vllt. sinnvoll
- zunehmende Non-Response / Abnahme deiner Dünndarmzotten, Enzyme o. Ä. im Verdauungstrakt, sodass der Wirkstoff nicht mehr oral resorbiert wird
--> hier wären sowohl Dosissteigerung als auch der Wechsel zu einem anderen (oralen) AD nutzlos, evtl. parenterale Applikation
- Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper
--> Optimismus vs. Pessimismus, verdrängte Traumata, seelischer und / oder körperlicher Stress, Placebo- vs. Nocebo-Effekt, Wunde sehen und dadurch erst Schmerz wahrnehmen, sich Reinsteigern uvm.
- Hormon-Ungleichgewicht
--> Schilddrüse, Östrogen (eher bei Frauen), Testosteron (eher bei Männern), Vitamin D
Noch eine Frage bzgl. Dosissteigerung: Warum garantiert ausgeschlossen? Mir ist schon klar, nach 10 Jahren sollte man so etwas in der Praxis nicht tun! Obgleich die Dosis bei dir niedrig ist, hast du das Citalopram nun schon sehr lange eingenommen. Ich persönlich würde es nach so langer Einnahmezeit auch eher absetzen, wenn es nicht mehr wirkt, anstatt zu erhöhen! Dennoch würde mich interessieren, ob der Grund für die nicht durchführbare Steigerung doch ein anderer ist (als von mir angenommen).
Halt die Ohren steif, Oolong!
Viele Grüße,
Léon
ich hatte auch mal für ein halbes Jahr Citalopram a 50mg (Jahr 2006). Es half nur mäßig, gerade so, dass ich von schwerst- auf mittelgradig depressiv kam.
Zitat:Der Hb ist jetzt auf 8,0 und dieses Problem scheint behoben.
Das ist immer noch erschreckend niedrig! Mein Hb taumelt gerade an der unteren Grenze von 12... Hast du deinen Ferritin-Wert checken lassen? Wenn der zu niedrig ist, kann das neben Erschöpfung, Kopfschmerzen, Herzproblemen, Atemnot auch zu verstärkter Schmerzwahrnehmung und Depressionen

Ich kann mich noch gut an deine schlimme "Weihnachts"-Zeit erinnern...

Wurde dies alles bereits abgeklärt über aktuelle Blutwerte?
Sofern ja: Hast du bereits mit Eisen substituiert? Oral, i. v.?
--> Wenn Ersteres und die Werte nicht gestiegen sind: Vielleicht resorbiert der Darm es nicht bzw. die Lebensmittel-Kombis?
--> Wenn Letzteres: Dann müssten deine Eisenspeicher voll sein - d. h. die Depressionsverschlimmerung liegt wahrscheinlich an etwas anderem.
Fazit: M. E. wären folgende Ursachen für deine Depressionsverstärkung denkbar
- Mangel an Vitaminen, Spurenelementen und Blutbestandteilen
--> z. B. Ferritin, Hämoglobin, MCV, Vitamin C, Vitamin B 12
- zunehmende Non-Response / Abnahme deiner Serotonin-Rezeptoren i. S. einer Toleranzentwicklung allgemein gegen AD
--> dann brächte ein Medikamentenwechsel nicht viel, nur Dosissteigerung
- zunehmende Non-Response / Abnahme deiner Serotonin-Rezeptoren i. S. einer Toleranzentwicklung speziell gegen Cipralex / Citalopram
--> hier wäre eine Dosissteigerung kontraindiziert, dafür ein AD-Wechsel vllt. sinnvoll
- zunehmende Non-Response / Abnahme deiner Dünndarmzotten, Enzyme o. Ä. im Verdauungstrakt, sodass der Wirkstoff nicht mehr oral resorbiert wird
--> hier wären sowohl Dosissteigerung als auch der Wechsel zu einem anderen (oralen) AD nutzlos, evtl. parenterale Applikation
- Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper
--> Optimismus vs. Pessimismus, verdrängte Traumata, seelischer und / oder körperlicher Stress, Placebo- vs. Nocebo-Effekt, Wunde sehen und dadurch erst Schmerz wahrnehmen, sich Reinsteigern uvm.
- Hormon-Ungleichgewicht
--> Schilddrüse, Östrogen (eher bei Frauen), Testosteron (eher bei Männern), Vitamin D
Zitat:Steigerung geht nicht.
Noch eine Frage bzgl. Dosissteigerung: Warum garantiert ausgeschlossen? Mir ist schon klar, nach 10 Jahren sollte man so etwas in der Praxis nicht tun! Obgleich die Dosis bei dir niedrig ist, hast du das Citalopram nun schon sehr lange eingenommen. Ich persönlich würde es nach so langer Einnahmezeit auch eher absetzen, wenn es nicht mehr wirkt, anstatt zu erhöhen! Dennoch würde mich interessieren, ob der Grund für die nicht durchführbare Steigerung doch ein anderer ist (als von mir angenommen).
Halt die Ohren steif, Oolong!

Viele Grüße,
Léon