Zitat:Nun ja, der Borreliosepatient lächelt milde und denkt sich seinen Teil...
@Katie Alba (Beitrag #5)
Hallo Katie, deine Erklärung finde ich sehr gut. Danke!
Und sie hat mich an folgendes erinnert. Vor reichlich 2 Jahren bekam ich von meiner neurol. Spezi eine Überweisung ins Schlaflabor (Text: Differenzialdiagnose: ausgeprägte Tagesmüdigkeit).
Ich war dafür 2 Nächte in der Klinik. Die Ärztin selbst hatte mich im Vorfeld telefonisch kontaktiert zwecks Termin und schon gefragt warum ich komme. Als sie Borreliose (im gleichen Klinikum festgestellt), und den "anderen Rest" hörte meinte sie, da kommt auf mich jetzt viel Vorarbeit zu. Ich werde mir alles anfordern....
Im Aufnahmegespräch stellte sie sich dann als Neurologin und Psychologin vor, die jetzt als Ärztin des Schlaflabores arbeitet.
Jedenfalls hat sie mit mir in den ersten zwei Tagen nebst körperlicher Untersuchung zwei sehr lange Gespräche (ca. 3-4h) geführt zu meiner Krankengeschichte und den vorliegenden Befunden dazu und hat versucht Zusammenhänge zu finden ect. Es war auf alle Fälle einmal kein oberflächliches Gespräch!
Leider sagte sie dann am 3. Tag auf dem Klinik-Gang zu Abschluss (kein Gespräch), von mir bekommen sie nur das Protokoll zur Polysomnographie mit einer Kurzzusammenfassung und den Laborbefund. Etwas anderes gibt es nicht!!!
Mir wurde weder das EEG (Kopf) ect. ausgehändigt. Leider war mir da noch nicht alles bewusst, was man daraus ev. ableiten/lesen kann usw. (Auf meine mehrmalige spätere Anforderung Einsicht in den Befund ect. zu nehmen kam nie eine Rückreaktion.)
Es gab somit nur die Zusammenfassung unter dem Protokoll: .... der Befund entspricht einem leichtgradigen Rückenlage-assoziierten Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die Tagesmüdigkeit ist damit nicht erklärbar und es spricht ev. für das Vorliegen einer psychischen Ursache. Man empfiehlt die Einleitung von Psychotherapie. (- Hat aber noch keiner eingeleitet.) ... Gewichtsabbau.... , allgemeiner Muskelaufbau, um die Kondition im Alltag zu verbessern - zwei weitere Empfehlungen.
(Im Gespräch hatte sie mehrmals betont, wir sprechen hier nicht vom Arbeitsalltag, sondern sie müssen erst mal im Alltag klar kommen.)
Ich habe mittlerweile den Verdacht das sie sich versucht hat aus einer Zwickmühle zu winden, weil sie sich ursächlich nicht festlegen wollte/konnte/durfte!
Denn im Vergleich zu den nachfolgenden Begutachtungen von Neurologe und Psychologe z.B. der RV hat sie damals wirklich versucht eine richtige Beurteilung zwecks Diagnose zu erstellen. Sie hätte sich auch viel weniger Zeit nehmen brauchen, um mir letztendlich diese kurze Zusammenfassung zu schreiben.
Nun kann wieder jeder zwischen den Zeilen lesen und sich raussuchen, was ihm in seine Diagnose passt. So sehe ich das jedenfalls. Hintergrund für das ganze Dilemma ist ggf. dein Beitrag:
Zitat: .....sondern vielmehr Ausdruck der Situation unseres Gesundheitssystems und des Verhältnisses der Fachrichtungen zueinander ist. Ich glaube, dass viele Ärzte sehr überfordert sind aufgrund ihrer Arbeitssituation, hinzu kommt noch der Allwissenheitsanspruch, den Patienten und Ärzte selbst an sich haben. Und wenn es dann für einen kranken Patienten keine schnelle Erklärung gibt, ist eine psychische Störung eine schnelle und "bequeme" Problemlösung.
LG freeNine
“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi
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