06.05.2015, 05:10
Ich kenne das. Ich habe auch einiges hinter mir.
2004 Therapiestart stationär im Krankenhaus, 6 Wochen Cefotaxim i.v.
Danach oral weiter für 7 Jahre mit verschiedenen Kombi- und Monotherapien, praktisch ohne Pausen.
Nach dem Krankenhaus berufliche Leistungsabklärung, die mich direkt in Rente führte.
Reha gabs bei mir nicht.
Eigenmächtiger Eingliederungsversuch (drei halbe Tage pro Woche) im 1. Arbeitsmarkt scheiterte nach 6 Monaten, obwohl ich auf die Zähne biss, wie verrückt.
Immer mal wieder neben AB Therapieversuche mit Karde, Cystus-Tee, NEM's, Bioresonanz etc. ppp.
Seit vier Jahren AB nur noch bei Schub für jeweils 10 - 14 Tage.
Laufend Psychotherapien mit Unterbrüchen
Physiotherapien, die mich immer wieder an den Rand des Burnouts führten.
Irgendwann vor ca. 3 Jahren wurde mir bewusst, dass es wohl besser ist, lernen damit umzugehen, statt dagegen zu kämpfen. Das bereue ich heute nicht. Dafür musste ich den Wunsch (nicht die Hoffnung!), gesund zu werden, loslassen. Mich daran orientieren, was ich noch kann und nicht an dem festhalten, was ich nicht mehr kann. Zusätzlich half mir, mich mit den Themen Urvertrauen, Selbstliebe und Gleichmut auseinanderzusetzen. Seit kurzem befasse ich mit dem Thema Selbstmitgefühl (nicht Selbstmitleid!), wo man daran arbeitet, den inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen. Hilft mir auch sehr gut. Dabei werde ich nicht leistungsfähiger und die Schmerzen werden nicht weniger. Aber das Ganze ist leichter zu tragen. Ich möchte damit nicht sagen, dass wir alle psychisch gestört sind. Viele Gesunde definieren sich über ihre Leistung. Der Unterschied ist, dass Gesunde noch Leistung bringen können, im Gegensatz zu uns.
Heute mache ich nur noch die Schubtherapien und schaue, dass ich ansonsten nur das Allernötigste an Pillen einwerfen und an Arztterminen wahrnehmen muss. Alle zwei Wochen gehe ich zum Psychotherapeuten. Im Juli mache ich jeweils "Urlaub". Das heisst, ich vereinbare keine Arzttermine, meide den Kontakt mit Betroffenen so gut es geht, leiste keine Arbeit für die Selbsthilfe und achte darauf, mich möglichst um mich und meine Bedürfnisse zu kümmern. Kurzum: Ich beschäftige mich so wenig wie möglich mit Krankheit. So wirklich Urlaub gibts für uns ja nicht
Eine grosse Herausforderung sind die Winter. Da ich wegen der Kälte und der daraus resultierenden Beschwerden kaum aus dem Haus gehe, bin ich stark von sozialen Kontakten isoliert. Dann fühle ich mich eingesperrt. Bis jetzt ist mir dafür nur eine Lösung eingefallen: Auswandern! Mein Psychiater empfiehlt der Rentenversicherung in seinem neuesten Bericht 1x wöchentlich eine psychiatrische Spitex (so ne Art psychiatrische Hauspflege).
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Erfahrungen Inputs geben, damit du die Krankheit besser tragen kannst. Nicht alles, was mir hilft, muss dir helfen. Umgehen mit der Krankheit bedeutet Rumpröbelei. Was hilft, wird beibehalten. Was nicht hilft, wird abgehakt.
LG, Regi
2004 Therapiestart stationär im Krankenhaus, 6 Wochen Cefotaxim i.v.
Danach oral weiter für 7 Jahre mit verschiedenen Kombi- und Monotherapien, praktisch ohne Pausen.
Nach dem Krankenhaus berufliche Leistungsabklärung, die mich direkt in Rente führte.
Reha gabs bei mir nicht.
Eigenmächtiger Eingliederungsversuch (drei halbe Tage pro Woche) im 1. Arbeitsmarkt scheiterte nach 6 Monaten, obwohl ich auf die Zähne biss, wie verrückt.
Immer mal wieder neben AB Therapieversuche mit Karde, Cystus-Tee, NEM's, Bioresonanz etc. ppp.
Seit vier Jahren AB nur noch bei Schub für jeweils 10 - 14 Tage.
Laufend Psychotherapien mit Unterbrüchen
Physiotherapien, die mich immer wieder an den Rand des Burnouts führten.
Irgendwann vor ca. 3 Jahren wurde mir bewusst, dass es wohl besser ist, lernen damit umzugehen, statt dagegen zu kämpfen. Das bereue ich heute nicht. Dafür musste ich den Wunsch (nicht die Hoffnung!), gesund zu werden, loslassen. Mich daran orientieren, was ich noch kann und nicht an dem festhalten, was ich nicht mehr kann. Zusätzlich half mir, mich mit den Themen Urvertrauen, Selbstliebe und Gleichmut auseinanderzusetzen. Seit kurzem befasse ich mit dem Thema Selbstmitgefühl (nicht Selbstmitleid!), wo man daran arbeitet, den inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen. Hilft mir auch sehr gut. Dabei werde ich nicht leistungsfähiger und die Schmerzen werden nicht weniger. Aber das Ganze ist leichter zu tragen. Ich möchte damit nicht sagen, dass wir alle psychisch gestört sind. Viele Gesunde definieren sich über ihre Leistung. Der Unterschied ist, dass Gesunde noch Leistung bringen können, im Gegensatz zu uns.
Heute mache ich nur noch die Schubtherapien und schaue, dass ich ansonsten nur das Allernötigste an Pillen einwerfen und an Arztterminen wahrnehmen muss. Alle zwei Wochen gehe ich zum Psychotherapeuten. Im Juli mache ich jeweils "Urlaub". Das heisst, ich vereinbare keine Arzttermine, meide den Kontakt mit Betroffenen so gut es geht, leiste keine Arbeit für die Selbsthilfe und achte darauf, mich möglichst um mich und meine Bedürfnisse zu kümmern. Kurzum: Ich beschäftige mich so wenig wie möglich mit Krankheit. So wirklich Urlaub gibts für uns ja nicht

Eine grosse Herausforderung sind die Winter. Da ich wegen der Kälte und der daraus resultierenden Beschwerden kaum aus dem Haus gehe, bin ich stark von sozialen Kontakten isoliert. Dann fühle ich mich eingesperrt. Bis jetzt ist mir dafür nur eine Lösung eingefallen: Auswandern! Mein Psychiater empfiehlt der Rentenversicherung in seinem neuesten Bericht 1x wöchentlich eine psychiatrische Spitex (so ne Art psychiatrische Hauspflege).
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Erfahrungen Inputs geben, damit du die Krankheit besser tragen kannst. Nicht alles, was mir hilft, muss dir helfen. Umgehen mit der Krankheit bedeutet Rumpröbelei. Was hilft, wird beibehalten. Was nicht hilft, wird abgehakt.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz