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Borreliose mit Wanderröte im Frühstadium
#6

Hallo Polarbär und willkommen im Forum

Zitat: Trotz der zweiten Doxy-Tablette kam sie mir heute eher um einige Milimeter größer vor, am Abend dann aber deutlich blasser.
Um den Verlauf des EM halbwegs seriös dokumentieren zu können, würde ich das EM am Rand markieren mit Kugi oder wasserfestem Filzstift.

Deine Fragen zur Therapie können nicht abschliessend beantwortet werden. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen falsch sein. Wir haben einfach zuwenig belastbare Daten zu Langzeitverläufen - von der miesen Diagnostik, die eine Therapiekontrolle unmöglich macht, mal ganz zu schweigen.

Ich wurde erst sehr spät diagnostiziert. Zur Zeit mache ich noch Schubtherapien. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich "meine" Borrelien von zu niedrig dosierten Therapien nicht beeindrucken lassen. Von daher tendiere ich eher zur höchstmöglich verträglichen Dosis. Ich habe aber auch schon von Betroffenen gehört, dass sie mit relativ niedrigen Dosen Herxheimer-Reaktionen bekommen, wobei die nicht leicht von Nebenwirkungen abzugrenzen sind. Beim Doxy ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass die Nebenwirkungen nach Absetzen bestehen bleiben.

Zitat:Klingt mein oben aufglisteter Essensplan sinnvoll? Sollte ich aus Eurer Sicht die ganze Zeit auf Milchprodukte verzichten oder dürfte es okay sein wenn ich täglich abends, also ca 12 h nach bzw. vor Tabletteneinnahme Käse und Joghurt esse? Gibt es ggf. noch etwas sinnvolles was ich für meine Darmflora machen könnte was die Wirkung von Doxy nicht beeinflusst?
3 Std. Abstand zum Doxy reicht. Diesen Abstand solltest du nicht nur bei Milchprodukten (Calcium) einhalten, sondern generell bei bei allen höher dosierten Mineralien (Magnesium, Eisen, Zink, Aluminium etc.). Ich schreib das für den Fall, dass du irgendwelche Nahrungsergänzung einnehmen solltest. Und Magnesium sowie Kalzium kann manchmal ziemlich hoch dosiert sowohl im Mineralwasser als auch Leitungswasser vorhanden sein. Wenn du ganz sicher gehen willst, kaufst du dir ein mineralarmes Wasser im Laden.

Den Kräutertee so kurz nach dem AB würde ich weglassen. Kräuter haben auch Wirkungen, die wir nicht abschätzen können. Wechselwirkungen zwischen pflanzlichen und chemischen "Mittelchen" sind bekannt. Aber Wasser würde ich nachtrinken, wegen der Übelkeit.

Brot und Marmelade ist Zucker. Mit Zucker fütterst du die Darmpilze, die bei AB-Einnahme eh schon Überhand gewinnen können, weil mit dem AB deren Gegenspieler (gutartige Darmbakterien) auch mit gekillt werden. Ich wäre mit Zucker eher zurückhaltend.

Zitat:Wann sollte ich eine deutlichere Änderung meiner Wanderröte beobachten können? Wenn die Wanderröte nach den 14 Tagen Antibiose evtl. noch klein vorhanden ist, ist dies dann durchaus normal und nicht unbedingt ein Hinweis das die Borreliose noch da ist oder sollte ich sicherstellen das die Wanderröte auf jeden Fall weg ist und ggf. nochmal meinen Arzt konsultieren.
Solange Symptome vorhanden sind, würde ich von einer weiterhin aktiven Infektion ausgehen.

Zitat:Was kann ich machen, wenn die Wanderröte nach 14 Tagen mit 1 Tablette 200 mg (also 31 Tagen nach Zeckenbiss) noch nicht weg ist. Habe ich dann evtl. schon zuviel Zeit verloren um dann auf stärkere bzw. andere Dosierung umzusteigen? Oder soll ich z.B. erstmal 7 Tage abwarten und ggf. nochmal meinen Arzt konsultieren um dann ggf. auf größere Dosierung umsteigen. Theoretisch hätte ich ja noch 6 Tabletten übrig.
Ich würde nicht abwarten. Ich würde sofort höher dosieren (4-5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag). Bei 84 kg macht das 320 bis 400 mg pro Tag. Ich würde auf jeden Fall 400 mg nehmen, sofern verträglich.

LG, Regi

Ich stelle dir nachfolgend einen allgemeinen Infotext zur Verfügung:
Zitat:Therapie

Ist die Therapie ausreichend?

Die Therapie der Borreliose ist unter den Experten umstritten. Die ultimativ richtige Therapie für den einzelnen Patienten kann man nicht festlegen. Das ist ein Fakt, womit Betroffene leider leben müssen. Im Frühstadium ist die Therapie einfacher und es braucht keinen Spezialisten sofern nach der Therapie alle Symptome weg sind. In späteren oder chronischen Stadien kann die Therapie schwieriger werden, wo ein Spezi nötig ist. Am Schluss ist die Therapie, egal ob Früh- oder Spätstadium, eine Rumpröbelei, da zuverlässige Langzeitstudien und Tests für die Therapiekontrolle fehlen. Grundsätzlich war eine Therapie erfolgreich, wenn keine Symptome mehr vorhanden sind und diese auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wiederkommen.

Wenn ein Arzt im Frühstadium 200 mg Doxycyclin täglich für 10-21 Tage verschreibt, dann handelt er richtig nach geltender Lehrmeinung. Gestützt auf umfangreiche Praxiserfahrung verschreiben Spezis längere und höher dosierte Therapien. Was richtig oder falsch ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Es gibt Betroffene, bei denen eine Therapie nach geltender Lehrmeinung wirksam ist und es gibt Betroffene, bei denen das nicht der Fall ist. Wir haben keinerlei verlässliche Daten, wie oft das Eine oder Andere eintritt. Unakzeptabel ist der Umstand, dass Patienten mit weiter bestehenden Symptomen nicht mehr ursächlich weiterbehandelt werden und entweder an zig Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen weitergereicht oder ihrem Schicksal überlassen werden.

Die Therapie in späteren Stadien gestaltet sich schwieriger. Da die Diagnose oft nicht zweifelsfrei gestellt werden kann, therapieren Ärzte ohne Spezialwissen meistens analog wie im Frühstadium. Wenns hilft, ist gut. Man sollte aber hartnäckig bleiben und einen Spezi aufsuchen, wenn die Symptome nicht beseitigt sind, denn dann wird die Therapie komplizierter.

Die Entscheidung liegt schlussendlich beim Patienten, welcher Expertenmeinung er vertrauen möchte. Traue ich den Leitlinien nach geltender Lehrmeinung? Oder traue ich den Leitlinien unserer Spezis, die durch jahrelange Erfahrung im Umgang mit Borreliosepatienten entstanden sind? Wer nach Leitlinien borrelioeserfahrener Spezis behandelt werden will, muss das beim Arzt nachdrücklich einfordern. Im Sinne aller Betroffener ist es besser, wenn man im Frühstadium seinen behandelnden Arzt von einer längeren und höher dosierten Therapie überzeugen kann, denn ein Spezi kann auch nichts anderes machen als Antibiotika verschreiben.Folgende Argumente können vielleicht überzeugen:
1. Die effektive Therapie der Borreliose ist umstritten und du möchtest lieber praxiserfahrenen Spezis vertrauen.
Hier nochmals etwas zur medizinischen Kontroverse:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente ... der_lb.pdf
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...-20071.pdf
(Diese Artikel sind ein Muss für alle Betroffenen)
2. Die Konsequenzen für eine versaute Gesundheit trägst du ganz allein (und deine Angehörigen mit), nicht der Arzt.
3. Biete dem Arzt an, schriftlich auf Haftungsansprüche zu verzichten, wenn er Bedenken hat, die AB könnten dir schaden.
4. Biete dem Arzt notfalls an, die Medikamente selbst zu bezahlen, wenn er Angst vor Problemen mit der Versicherung hat.
5. Sollte der Arzt mit den zunehmenden Resistenzen argumentieren, sag ihm, dass du nicht bereit bist, die Konsequenzen zu tragen, weil du für die zunehmenden Resistenzen nicht verantwortlich bist.

In späteren Stadien wird oft ein Spezi nötig, denn kaum ein Arzt traut sich, derart lange und hoch dosierte Therapien durchzuführen, wie sie von unseren Spezis empfohlen werden. Laborergebnisse können nichts über das Stadium aussagen. Besser man richtet sich danach, wie lange schon Symptome bestehen.


Auflistung der verschiedenen Behandlungsleitlinien:
Geltende Lehrmeinung in Deutschland:
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/inf...erapie.htm

Geltende Lehrmeinung in der Schweiz:
http://www.sginf.ch/files/klinik_und_therapie.pdf

Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Leitlinien von ILADS (International Lyme And Associated Diseases Society):
http://www.borreliose-verschwiegene-epid...Cbersetzt/

Weitere Empfehlungen:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_LB.pdf

Es ist jedem Betroffenen zu empfehlen, sich mit den verschiedenen Behandlungsoptionen und dem Expertenstreit auseinander zu setzen, sprich zumindest zu lesen. Fragen sind ausdrücklich erwünscht ;-)

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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