Der Mai ist der Borreliose-Monat, d. h. Borreliose soll ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden. Einerseits um generell Zeckenstiche zu vermeiden. Andererseits um aufzuklären, was Borreliose alles ausrichten kann und warum es oft nur sehr schwer zu diagnostizieren und zu behandeln ist. Davon abgesehen sind Borreliose und andere Erkrankungen durch Zeckenstich ein weltweites Problem.
Und dann liest man wieder solch eine Praxis-Kolumne der Medical Tribune vom 20.5.2025
Chronisch überzeugt – können wir gegenhalten?
Vielleicht sollte das Thema endlich einmal allseitig beleuchtet werden?
Mir stellen sich zu obiger Kolumne folgende Fragen:
Werden die Patienten aus ihrer "Unzufriedenheit" mit der Kassenmedizin nicht direkt in die Arme der Alternativmedizin getrieben? -
Ein Patient, der durch chronische Krankheitssymptome ggf. nicht mehr Arbeiten kann oder seine Lebensqualität so gesunken ist, sucht Hilfe, denn er möchte wieder die alte Lebensqualität zurück. Und so greift er nach jeden Strohhalm.
Kann unsere Kassenmedizin die noch geben?.
Die Mediziner sind an Richtlinien und Budgets gebunden, Zeit zur intensiven Diagnostik fehlt, vieles überschreitet die Fachbereiche, Facharzttermine sind oft schwer zeitnah zu bekommen. Ein Kreislauf ohne Ende. Wo der chronisch Kranke Patient oft gar nicht hinein passt, weil akute Behandlungen an erster Stelle stehen. Und wenn er Pech hat, wird seine Symptomatik als Psychisch eingeordnet ...
Auf Grund der teils komplizierten Diagnose (ohne Wanderröte) sind Fehldiagnosen sowohl bei den Kassenmedizinern wie auch bei den Alternativmedizinern nicht ausgeschlossen.
Seit Jahren steht die Diskussion zur Standartisierung der Antikörpertests zur Borreliose. Siehe auch NRZ Borrelien. Man bekommt es nicht hin.
Für den Laien: In Deutschland werden ca. über 20 verschiedene Borrelienantikörper-Laborkits in der Kassenmedizin den Laboren angeboten, die qualitativ unterschiedlich sind und somit die Ergebnisse von Labor zu Labor nicht vergleichbar.
Warum werden die Patienten nicht aufgeklärt bzgl. Problemlage bzw. Situation der Diagnostik bzw. Behandlung in den Spätphasen der Infektion?
Die Lyme-Borreliose wurde vor 50 Jahren in Lyme in Amerika entdeckt. Corona vor 5 Jahren. Beides sind Infektionen und haben viele Parallelen.
Weder zu Long-Lyme noch zu Long-Covid gibt es Behandlungsempfehlungen. Zu Long-Covid wird Forschung angestrebt. Kleine Forschungsansätze bei Borreliose gibt es auch.
Aber eh diese mal in der Kassenmedizin als Ergebnis Einzug halten???
Die überarbeitete ICD11 allein zur Lyme-Borreliose könnte schon ein paar Verbesserungen für den Patienten bringen, wenn sie denn mal irgendwann in unser Gesundheitssystem in Deutschland eingepflegt werden würde und auch hier zu Anwendung käme.
Ich verweise auch auf die zwei aktuellen Dokumentarfilme, welche hier auch unter den News verlinkt sind:
"Chronisch krank - chronisch ignoriert" von Arte
bzw. "Doctors as Patients" aus den Niederlanden.
Beide Filme beschreiben u. a. auch das Schicksal von Patienten mit Borreliose.
Und dann liest man wieder solch eine Praxis-Kolumne der Medical Tribune vom 20.5.2025
Chronisch überzeugt – können wir gegenhalten?
Zitat:Von Kopfschmerzen über Müdigkeit – wann handelt es sich um Langzeitfolgen einer Lyme-Borreliose und wann nicht?
Zitat:Natürlich gibt es Fälle von Langzeitfolgen einer Lyme-Borreliose. Aber das sind Komplikationen einer lang andauernden Lyme-Borrelieninfektion, die zu spät erkannt und behandelt wurden. Dann spricht man allerdings von postinfektiösen Beschwerden oder Residuen der behandelten Akuterkrankung. Doch die Annahme der sogenannten „Fachkreise“, die sich auf diese Phänomene berufen, ist, dass die evidenzbasierte Medizin mit ihrer Diagnostik einfach nur zu ungenau sei, deswegen Infektionen übersehe und die herkömmlichen Antibiotika-Regimes außerdem unzureichend funktionierten.
Zitat:Bei wenigen Erkrankungen gibt es ein so ausgereiftes Netz der Alternativmedizin wie bei Borreliose. Unzählige Arztpraxen, Laienforen und Selbsthilfegruppen fühlen sich berufen, sich damit zu beschäftigen. Es gibt alternative Leitlinien wie die der Deutschen Borreliose-Gesellschaft und Handlungsempfehlungen der International Lyme and Associated Diseases Society – siehe die Empfehlungen an den Patienten oben. Überzeugen kann, wer etwas „tut“. Das beginnt mit Laborwerten, die eine scheinbare Diagnose bestätigen, und mündet in angeblich individuellen Empfehlungen zu einem doch allgemein bekannten gesunden Lebensstil.
Zitat:Diese Geschichte ist meines Erachtens ein schönes Beispiel dafür, wie unsere Patientinnen und Patienten aus Unzufriedenheit mit den Erklärungen der evidenzbasierten Medizin „neue Wahrheiten“ suchen – und finden.
Vielleicht sollte das Thema endlich einmal allseitig beleuchtet werden?
Zitat:Mit der schwer defizitären Gesundheitsversorgung von Menschen, die an Borreliose erkrankt sind, in der gesamten EU, also auch in Deutschland, hat sich im Jahr 2018 niemand geringeres auseinandergesetzt, als das Europäische Parlament (direkt gewählte Volksvertretung). Siehe "Petition zur Überprüfung von Borreliosetests-Mitmachaktion"
Mir stellen sich zu obiger Kolumne folgende Fragen:
Werden die Patienten aus ihrer "Unzufriedenheit" mit der Kassenmedizin nicht direkt in die Arme der Alternativmedizin getrieben? -
Ein Patient, der durch chronische Krankheitssymptome ggf. nicht mehr Arbeiten kann oder seine Lebensqualität so gesunken ist, sucht Hilfe, denn er möchte wieder die alte Lebensqualität zurück. Und so greift er nach jeden Strohhalm.
Kann unsere Kassenmedizin die noch geben?.
Die Mediziner sind an Richtlinien und Budgets gebunden, Zeit zur intensiven Diagnostik fehlt, vieles überschreitet die Fachbereiche, Facharzttermine sind oft schwer zeitnah zu bekommen. Ein Kreislauf ohne Ende. Wo der chronisch Kranke Patient oft gar nicht hinein passt, weil akute Behandlungen an erster Stelle stehen. Und wenn er Pech hat, wird seine Symptomatik als Psychisch eingeordnet ...
Auf Grund der teils komplizierten Diagnose (ohne Wanderröte) sind Fehldiagnosen sowohl bei den Kassenmedizinern wie auch bei den Alternativmedizinern nicht ausgeschlossen.
Seit Jahren steht die Diskussion zur Standartisierung der Antikörpertests zur Borreliose. Siehe auch NRZ Borrelien. Man bekommt es nicht hin.
Für den Laien: In Deutschland werden ca. über 20 verschiedene Borrelienantikörper-Laborkits in der Kassenmedizin den Laboren angeboten, die qualitativ unterschiedlich sind und somit die Ergebnisse von Labor zu Labor nicht vergleichbar.
Warum werden die Patienten nicht aufgeklärt bzgl. Problemlage bzw. Situation der Diagnostik bzw. Behandlung in den Spätphasen der Infektion?
Die Lyme-Borreliose wurde vor 50 Jahren in Lyme in Amerika entdeckt. Corona vor 5 Jahren. Beides sind Infektionen und haben viele Parallelen.
Weder zu Long-Lyme noch zu Long-Covid gibt es Behandlungsempfehlungen. Zu Long-Covid wird Forschung angestrebt. Kleine Forschungsansätze bei Borreliose gibt es auch.
Aber eh diese mal in der Kassenmedizin als Ergebnis Einzug halten???
Die überarbeitete ICD11 allein zur Lyme-Borreliose könnte schon ein paar Verbesserungen für den Patienten bringen, wenn sie denn mal irgendwann in unser Gesundheitssystem in Deutschland eingepflegt werden würde und auch hier zu Anwendung käme.
Ich verweise auch auf die zwei aktuellen Dokumentarfilme, welche hier auch unter den News verlinkt sind:
"Chronisch krank - chronisch ignoriert" von Arte
bzw. "Doctors as Patients" aus den Niederlanden.
Beide Filme beschreiben u. a. auch das Schicksal von Patienten mit Borreliose.
“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi
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