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Dg. Borreliose IgG LIA 120 U/ml, reicht DOXYCYCLIN 200?
#1

Hallo und guten Tag zusammen,
danke für die Aufnahme in dieses Forum. Ich möchte mich kurz vorstellen.
Bin 63 Jahre alt, männlich, im Herbst (am 30.11.2018) habe ich Diagnose Borreliose bekommen.
Laborbefund 30.11.2018
Borrelia b. (Lyme) Ak
Borrelia b. IgG LIA 120 U/ml positiv Grenzbereich: l0-15
Borrelia b. IgM LIA < 0.90 Index negativ Grenzbereich:0.9-1.1

Borrelia IgG Line Blot positive
Nachweisbare Banden:
(ospe), (p39), p41, p83, VlsE-Bg,VlsE-Bb,VlsE-Ba

IgG-Antikörper gegen Borrelien nachweisbar. Verdacht auf Spätmanifestation.
Frühes Infektionsstadium weniger wahrscheinlich. Eine endgültige Differenzierung zwischen florider Infektion und Residualbefund ist nicht möglich. Ggf. serologische Verlaufskontrolle.
Borrelienantikörper können auch nach spontan ausgeheilter oder erfolgreich therapierter Infektion mehrere Jahre persistieren.
Kreuzreaktion mit Treponemen möglich!

Mein HA hat mir ATB gegeben - 30 Stück DOXYCYCLIN 200 1A TAB. Die habe ich genommen.
Jetzt im Mai 2019 – nach einem halbem Jahr wurde eine neue Blutkontrolle durchgeführt.

Laborbefund 06.05.2019
Borrelia b. IgG LIA I 92.3 U/ml Grenzbereich: l0-15 positiv
Borrelia b. IgM LIA < 0.90 Index Grenzbereich: 0.9 -1.1 negativ
Wie im Vorbefund sind borrelienspezifische Antikörper nachweisbar.

Mein HA meint, alles wäre in Ordnung, und ich wäre geheilt. Angeblich sind die Borrelien tot. Ich fühle mich aber nicht wohl, habe Probleme mit Gelenken, Schwindel und Müdigkeit.

Wenn ich das richtig verstehe, habe ich die Borreliose schon länger, eventuell sogar 3 Jahre. Meine letzte Blutuntersuchung auf Borrelien wurde im Herbst 2015 durchgeführt, die war negativ.
Ich hatte mehrere Zecken gehabt, aber nie den roten Fleck nach dem Zeckenstich bekommen.

Was meint ihr? Welche Untersuchung wäre noch sinnvoll? Soll ich noch ATB nehmen?
       
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Thanks given by:
#2

Hallo Winnie,

zunächst herzlich willkommen bei uns im Forum.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass es bei jeder Therapie zu Fehlern kommen kann oder auch zu Therapieversagen. Wie sich das jetzt konkret bei dir verhält, kann ich leider schwer beurteilen. Gerade bei Doxycyclin kann es zu Wechselwirkungen kommen, die die Therapie unwirksam machen könnten. Direkt nach einer Therapie können jedoch auch Beschwerden bestehen bleiben, die sich entweder nach und nach noch bessern oder eben auch nicht.

Je nachdem, wie lange die Therapie jetzt her ist und wie sich die Beschwerden entwickeln, könnte man die Therapie mit anderen Mitteln antibiotisch oder alternativ noch mal angehen. Nach einem halben Jahr sollte es aber zu einer deutlichen Besserung gekommen sein, so meine Meinung.

Zunächst zu deinen Blutwerten. Den sicheren Beleg für eine Borrelieninfektion hast du - mit diesen Werten lässt sich jedoch nie mit Sicherheit sagen, ob die Infektion ausgeheilt ist oder nicht.

Weitere sichere Tests gibt es leider auch nicht. Möglicherweise könnte man über einen LTT versuchen Erkenntnisse zu gewinnen, das würde aber nur Sinn machen, wenn man einen Arzt hat, der sich damit auskennt und der einen dann auch für eine Weiterbehandlung unterstützen würde. Da müsstest du bei Bedarf auf die Suche gehen. Du könntest in regionalen Selbsthilfegruppen in deiner Region https://www.borreliose-nachrichten.de/bo...e-gruppen/ anfragen oder auch hier nochmal im Forum https://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15 in der entsprechenden Rubrik

Ich würde mich auf jeden Fall nicht drauf verlassen, dass die antibiotische Behandlung ausreichend war.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Winnie , mikky , Regi
#3

Hallo Winnie,
Borreliose ist noch nicht richtig erforscht. Die meisten Ärzte verschreiben einfach 3 Wochen Doxy und erwarten, daß der Patient dann wieder gesund ist. Es zeigt sich aber, daß das in vielen Fällen so nicht funktioniert, vor allem, wenn der Patient schon im Spätstadium ist. Und auch 4 Wochen bzw. 30 Tage, wie du sie bekommen hast, dürften meiner Meinung nach im Spätstadium zu wenig sein. Die meisten Leute brauchen AB's über einen Zeitraum von mehreren Monaten, manche sogar über Jahre.

Ob Doxi in deinem Fall überhaupt das richtige AB ist, ist ebenfalls umstritten. Es gibt bessere AB. Ich würde dir empfehlen, zu einem Borreliose-Spezi zu gehen, wie urmel57 schon geschrieben hat. Leider gibt es nicht viele, weshalb man weite Wege in Kauf nehmen muß. Außerdem muß man die meisten privat zahlen. Ich kann dir das trotzdem sehr empfehlen, einen solchen Arzt aufzusuchen. Wenn du möchtest, kann ich dir per PN links zu den 4 mir bekannten Spezis schicken.

Was die Testergebnisse betrifft, besagen die leider nur, daß du eine Borreliose gehabt hast. Ob du sie jetzt noch hast, können die nicht aussagen. Soweit ich weiß, gibt es keinen Test, der eindeutig belegen kann, ob du jetzt noch Borreliose hast oder nicht. Deshalb gehen die Spezis normalerweise nach Befinden statt nach Testergebnissen: Solange du Beschwerden hast, brauchst du AB. Hausärzte, die sich nicht auf Borreliose spezialisiert haben, sehen das in der Regel anders.
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Thanks given by: Winnie
#4

Hallo Winni,
mir ist heute nicht so nach Schreiben, darum in Stichworten.
30 Tage 200 mg DOXI ist lang aber waren 200 mg ausreichend?
Wenn Du über 70 Kg wiegst, stelle ich das mal als unzureichend hin.

Zecken können nicht nur Borrelien übertragen. Manchmal hat man Flöhe und Läuse.

Lightbulb
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177

Dann gibt es Patientenberichte, die sehr häufig von den Leitlinien abweichen.
Gerade wenn man wie bei Dir von einer Infektion schon vor Jahren ausgehen kann.
https://www.borreliose-nachrichten.de/symptom-tagebuch/
https://www.borreliose-nachrichten.de/14...nerhebung/

Es könnte ein schwerer Weg werden, mangelnde Forschung sehr unterschiedliche Behandlungsansätze.
Die 2 Lager geben einen kleinen Überblick.
https://www.borreliose-nachrichten.de/Sc...dation.pdf

Über Verlaufskontrollen
Zitat:Nach erfolgreicher Therapie fallen IgG- (und IgM-) Antikörper nur langsam ab. Eine kurzfristige Therapiekontrolle mittels Serologie ist deshalb nicht sinnvoll.
https://www.labor-enders.de/423.html

Bei Dir sind jetzt 6 Monate nach der Behandlung vergangen, es geht Dir aber nicht gut. Austherapiert oder diese tolle Bezeichnung kommt jetzt für sicher über 80 % der Ärzte ins Spiel.
(Kommentare)
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kra...liose.html

Das war damals in Deutschland noch nicht angekommen.
Zitat:Die CDC hat den Begriff Post Lyme Syndrom durch Lyme‐Borreliose ‐Syndrom‐nach‐Behandlung (PTLDS)
ersetzt. Auf ihrer Website räumen sie ein, dass die Ursache des Syndroms nicht bekannt ist.
Aus S.14
https://s4fa2f2b4453ebe51.jimcontent.com...202014.pdf
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Thanks given by: Winnie , Filenada
#5

Die Frage ist, wieviel Zeit lang zwischen Infektion (z.B. durch Erythema Migrans gekennzeichnet) und der Therapie mit 2x100mg Doxycyclin? Direkt nach Infektion z.B. bei vorliegendem Erythem kann Doxycyclin noch gut wirken (hier ist die Erfolgsquote noch hoch). Bei einer viel später durchgeführten Theapie (z.B. nach Monaten, wie Text verlinken Beitrag nach z.B. 16 Wochen) sinkt die Remissionsrate signifikat bzw. ein Therapieerfolg in Form von Heilung ist nur schlecht und kaum mehr drin. Wie begründe ich dies: einerseits durch eigene Erfahrung und andererseits durch Schilderungen von Patienten in SHG's und auch einiger Ärzte die sich mit der Materie tiefer befasst haben. Desweiteren gibt es mittlerweile Untersuchungen die dieses so untermauern: zu spät durchgeführte Doxycyclinbehandlung Man erzielt eine Reduzierung der Erreger und es kann einen besser gehen (auch bis hin zur Symtomfreiheit wenn es gut läuft), jedoch ist die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv sehr hoch, wenn zu spät therapiert wurde. Diese Aussage gibt natürlich nur meinen persönlichen Kenntnissstand/Erfahrung wieder und ist generell von Einzelpersonen "mit Vorsicht zu betrachten". Wie die Vorredner schrieben, ist die LB im Spätstatium ziemlich schlecht untersucht und sichere Therapien gibt es aktuell nicht. Desweiteren hängt ein Therapieerfolg und ein Verlauf der Erkrankung von Vorbehandlungen, Manifestierungsgrad, Dauer der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab (insbesondere Zustand des Immunsystems). Liegt die Erkrankung schon länger vor, wäre Doxycyclin 2x100mg auf jeden Fall nicht mein Mittel der Wahl (wenn überhaupt...dann eher 3x100mg o. 4x100mg und nicht nur 15d sondern mind. 4Wo. besser etwas mehr).
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Thanks given by: Winnie , Filenada
#6

Hallo Winnie,
ich war 'ne Weile nicht hier, deshalb melde ich mich als Nachzügler.

(28.05.2019, 13:51)Winnie schrieb:  Mein HA hat mir ATB gegeben - 30 Stück DOXYCYCLIN 200 1A TAB. Die habe ich genommen.

Die anderen sind davon ausgegangen, daß Du pro Tag eine davon genommen hast. Ist das so korrekt? Oder hattest Du 15 Tage lang 2 x 200 mg?

Zitat:Mein HA meint, alles wäre in Ordnung, und ich wäre geheilt. Angeblich sind die Borrelien tot.

"Diesen" Hausarzt kenne ich auch... Icon_headbash Leider halten sich nicht alle Borrelien an die Lehrbuchvorgaben.

Zitat:Ich fühle mich aber nicht wohl, habe Probleme mit Gelenken, Schwindel und Müdigkeit.

Es muß nicht alles Borreliose sein. Wurde vor der Therapie eine sinnvolle Differentialdiagnostik gemacht?
Gerade Gelenkprobleme und Müdigkeit können zig andere Ursachen haben. Und es ist auch immer möglich, Flöhe UND Läuse zu haben.
Wie sieht's aus mit der Schilddrüse, mit Vitamin D, mit anderen Vitaminen und Mineralien, mit anderem in Frage kommenden parasitären Gesindel und und und?
In Sachen Schwindel würde ich auch einen auf die HWS spezialisierten Physiotherapeuten aufsuchen (die haben oft das - im wahrsten Sinne des Wortes - bessere Händchen dafür).
Das ist das, was mir jetzt auf die Schnelle eingefallen ist.

Was sagt denn Dein Doc dazu, wo Deine jetzigen Beschwerden/Symptome herkommen, wenn seiner Meinung nach alle Borrelien tot sind? Dann müßte er doch weitersuchen...

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Winnie , urmel57 , Regi


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