Das dumme an der Sache an dem Nutzhanfsamen ist, dass dieser selbst nicht oder nur wenige der Stoffe besitzt, die man für die Wirkung haben möchte.
Was also logischerweise folgen müsste, ist illegal. Wobei die über das Gesetz wachenden staatlichen Institutionen nicht über die Sinnhaftigkeit entscheiden. Ob uns das passt oder nicht, macht da keinen Unterschied. Der Gesetzgeber, der sich von unabhängigen Experten beraten lassen sollte, ist da gefragt.
Rein technisch dürfte die Herstellung eines standardisierten Extraktes für einen erfahrenen Extrakthersteller kein großes Problem darstellen. Das Problem liegt dann an den Zulassungsverfahren, die auch klinische Prüfungen verlangen, die sehr teuer sind. Sollte der Wirkstoff, sprich Extrakt aus dem BTM-Gesetz herausgenommen werden, wären die Absatzmärkte bei entsprechend nachgewiesenem Nutzen wahrscheinlich groß genug, um ein halbwegs finanzierbares Produkt auf den Markt zu bringen.
Solange es aber als BTM gilt, ist das Ganze für die meisten Verordner mit viel zu großem bürokratischen Aufwand verbunden, als dass zu erwarten wäre, dass es da einen Durchbruch gäbe. Erschwerend kommt noch ein Patentschutz für das zugelassenen Präparat dazu.
Weitere interessante Hinweise zu weiteren erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Cannabis und dessen Inhaltsstoffe, ergänzend zu den hier im Thread bereits angeführten, sind hier zu finden:
http://www.cannabis-med.org/german/bulle...php?id=365
@ alex
Zitat:Auch hier sei bemerkt, dass CBD auch anti-diabetisch wirkt - und nicht wie viele Neuroleptika Diabetes hervorruft
dieser Aussage wird nach meinem Verständnis in dem obigen Link allerdings stark relativiert, denn eigentlich ist genau das Gegenteil davon zu erwarten

:
Zitat:Nach tierexperimenteller Forschung an einem Kinderkrankenhaus in Oakland (USA) erhöht die Hemmung des Endocannabinoidabbaus die Produktion von Triglyceriden in der Leber und verursacht eine Insulinresistenz. Diese Wirkungen wurden durch eine verstärkte CB1-Rezeptorsignalgebung verursacht. Bei der Insulinresistenz sprechen die Zellen nicht mehr adäquat auf Insulin an, das normalerweise dafür sorgt, dass Glukose in die Zellen gelangt. Insulinresistenz führt zu einer Erhöhung von Zucker im Blut
Last not least - wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Wirkung ist auch Nebenwirkung, was ich jetzt nicht wertend einbringen möchte, solange der Nutzen diese Nebenwirkungen rechtfertigt.
@pater papas: Danke für deinen Erfahrungsbericht. Es entzieht sich in der Tat der Logik, warum dir ein Medikament verweigert wird, das dir zur Linderung deiner Beschwerden dient. Hast du dazu deine Krankenkasse befragt?
@ dot: Leider entzieht sich auch mir deine Kritik an diesem Thread - ich finde es schade, dass diese so krytisch angebracht ist.
@allgemein: Cannabis und seine Zubereitungen sollten nicht die ursächliche Behandlung von Borreliose ersetzen. Seine Inhaltstoffe besitzen dieses Potential nicht. Es ist deshalb keine Alternativbehandlung sondern eine Palliativbehandlung, was einen großen Unterschied darstellt. Alledings ist auch die Palliativbehandlung ein wichtiges Thema, wenn dadurch Schmerz und Leid gemildert wird und eine der urärztlichsten Aufgaben, wenn keine ursächliche Heilung herbeigeführt werden kann.
Grüße vom Urmel