[Liane 46]

Hallo,
ich möchte mich nun endlich mal melden. Ich war früher schon im Borrelioseforum. Hatte lange Zeit nicht reingeschaut, war so ziemlich am Ende. Dann hab ich euch hier gefunden und hatte Probleme mit dem Anmelden.
Ich habe ab und zu mitgelesen. Vielleicht kennt mich noch Jemand.
Ich hatte 2010 Rente beantragt, die abgelehnt wurde.
Auf Grund meines Widerspruches, war ich sieben Wochen zur Reha. Wurde im März 2011 als arbeitsunfähig entlassen und daraufhin wurde mir die Rente wieder abgelehnt. Ich hatte keine Kraft mehr und habe nichts mehr unternommen.
Bin seitdem bis heute krank geschrieben.
Die Arge hat mich zum ärztlichen Dienst geschickt und ich sollte daraufhin die Rente beantragen.
Habe Ende Juni die Rente beantragt und nun Bescheid erhalten.
Ich bekomme befristet, also drei Jahre Rente.
Ich kann es noch gar nicht fassen!
Also, niemals aufgeben !

LG Liane

[Filenada]

Herzlich bei uns und Glückwunsch zur Bewilligung - auch wenn der Grund alles andere als schön ist.

[Helena]

Liane, jetzt hast du erst mal drei Jahre Zeit zum Gesundwerden....
Herzlichen Glückwunsch!
Helena

[Rosa45]

Hallo Liane,

auch von mir ein Willkommen und schön, das Du hergefunden hast.

Ich kenne den Kampf gegen den ärztlichen Dienst der RV, denn wenn man so in die Einschätzungen dieser Einblick bekommt, dann fragt man sich doch echt mit welchem Gleitmittel die sich morgens die Schuhe anziehen.

Ich selbst bin auch seit 2009 erkrankt, wurde nach 18 Monaten im Dez. 11 ausgesteuert. Hatte dann als nichts mehr ging und eine Besserung nicht in Aussicht war im Feb. 12 EM Rente beantragt. Ablehnung im Okt. 12 - Widerspruchablehnung im Mai 13 mit der Begründung, man könne nicht tiefgründiger prüfen, da ich auf eine Entscheidung dränge!!!!
Dann Klage.

Deshalb alle Achtung, das Du jetzt die Zeit für Deine Genesung hast. Ich weiß wie wichtig das ist und wieviel der Kampf mit den Behörden an (eigentlich woanders gebrauchter) Kraft nimmt.

LG Rosa

[Rosa45]

Für alle, die vielleicht nochmals mitlesen und eventuell EM-Rente beantragen wollen ist eine rechtliche Arbeitsanweisung gerade bei Borreliose von entscheidener Bedeutung:

http://www.deutsche-rentenversicherung-r...6_43R2.5.4

Bei der Frage, wann eine Summierung ungewöhnlicher Leistungseinschränkungen vorliegt, lässt sich keine - auch nicht nach der Rechtsprechung des BSG - einheitliche Linie feststellen; somit sind letztlich die Besonderheiten des Einzelfalles entscheidend.
Von einem "atypischen Fall" (schwere spezifische Leistungsbehinderung oder Summierung ungewöhnlicher Leistungseinschränkungen) wird man nur dann ausgehen können, wenn qualitative Einschränkungen vorliegen, die einzeln oder in ihrer Summe (Mehrheit von wenigstens zwei ungewöhnlichen Leistungseinschränkungen notwendig) über das Maß hinausgehen, das im Regelfall zumindest noch mit der Ausübung leichter Arbeiten vereinbar ist. Die höchstrichterliche Rechtsprechung hat bisher jedoch insoweit keine generalisierenden Vorgaben und Maßstäbe aufgestellt, sondern im Sinne einer Kasuistik lediglich Einzelfallentscheidungen getroffen (vgl. hierzu auch Beschluss des Großen Senats des BSG vom 19.12.1996 (ISRV:RE:GS 4/95)).
Aufgrund der Rechtsprechung hat sich ein Einzelfallrecht entwickelt, in dem meistens nicht unterschieden wird, ob eine schwere spezifische Leistungsbehinderung oder eine Summierung ungewöhnlicher Leistungseinschränkungen vorliegt. Da diese beiden unbestimmten Rechtsbegriffe schwierig zu konkretisieren sind, richtet sich der anzustellende Prüfungs- und Begründungsaufwand - auch weiterhin - nach den konkreten Umständen des Einzelfalls.
Um die praktische Handhabung der Begriffe zu verbessern, hat das BSG in seinen Entscheidungen vom 19.10.2011 (ISRV:RE:B 13 R 78/09 R) und vom 09.05.2012 (ISRV:RE:B 5 R 68/11 R) eine Prüfung in mehreren Schritten empfohlen:
(1) Im ersten Schritt ist festzustellen, ob das Restleistungsvermögen dem Versicherten Verrichtungen oder Tätigkeiten erlaubt, die in ungelernten Tätigkeiten üblicherweise gefordert werden (z. B. Zureichen, Abnehmen, Transportieren, Reinigen, Bedienen von Maschinen, Kleben, Sortieren, Verpacken, Zusammensetzen von Teilen). Dabei genügt die Benennung von "Arbeitsfeldern" und "Tätigkeiten der Art nach". Können danach "ernste Zweifel" an der tatsächlichen Einsatzfähigkeit des Versicherten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter dessen üblichen Bedingungen ausgeschlossen werden, besteht kein Anspruch auf Rente wegen Erwerbsminderung.
(2) Bestehen allerdings derartige "ernste Zweifel", stellt sich im zweiten Schritt die Rechtsfrage, ob eine Summierung ungewöhnlicher Leistungseinschränkungen oder eine besondere spezifische Leistungsbehinderung vorliegt.
(3) Nur wenn eine "schwere spezifische Leistungsbehinderung" oder eine "Summierung ungewöhnlicher Leistungseinschränkungen" vorliegt, ist dem Versicherten im dritten Schritt mindestens eine konkrete Verweisungstätigkeit mit ihren typischen, das Anforderungsprofil bestimmenden Merkmalen (kein konkreter Arbeitsplatz) zu benennen, für die der Versicherte die notwendigen fachlichen Qualifikationen oder überfachlichen Schlüsselkompetenzen besitzt oder innerhalb von drei Monaten erwerben kann. Dabei ist zu beachten, dass nicht auf Tätigkeiten verwiesen werden darf, die auf dem Arbeitsmarkt nur in ganz geringer Zahl vorkommen, die an Berufsfremde nicht vergeben werden oder für Betriebsfremde unzugänglich sind, weil es sich um reine Schonarbeitsplätze oder Aufstiegspositionen handelt.

[Oolong]

Hallo Liane,

willkommen hier - du warst auch im alten Forum und wir hatten PN-Kontakt. Ich freue mich mit dir, daß du die Rentenbewilligung bekommen hast. Jetzt kannst du erstmal innerlich zur Ruhe kommen und dein Leben neu sortieren. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, genieße ihn und vielleicht kannst du dich in der neuen Situation gesundheitlich etwas aufbauen. Was in drei Jahren wird, wird die Zeit bringen, die Behörden sind jetzt außen vor.

Ich wünsche dir von Herzen eine gute Zeit und ich freue mich, daß du hierher gefunden hast, es grüßt dich die Oolong aus dem alten Forum.

[Ehemaliges Mitglied]

Liane, da waren wohl auch einige für Dich dabei.
http://www.focus.de/wissen/weltraum/tid-...66485.html

[Liane 46]

Vielen Dank für eure Wünsche!
Es freut mich wieder hier zu sein, wo man sich verstanden und ernst genommen fühlt.
Habe in den zwei Jahren so viel durch gemacht. Mir wurde die Borreliose gründlich ausgeredet, von meiner Hausärztin, Orthopädin und vor allem meiner Psychologin.
Meine Hausärztin hat ganz klar gesagt, mit der Borreliose will sie nichts zu tun haben, sie hat mich nur immer wieder krank geschrieben, weil es mir schlecht geht, also Psyche.
Bei meiner Psychologin durfte ich auch nicht davon anfangen, dann sagte sie, da wären die ganzen Jahre umsonst gewesen, sie hätte ja alles dafür getan, um mir die Borreliose auszureden.
Ich denke die Rente habe ich vor allem auf Grund der Psyche bekommen.
Habe auch versucht ohne AB auszukommen und das habe ich zwei Jahre geschafft.
Es ging alles so schleichend, dass man schon denkt es ist normal. Seit 2007 geht es mir schlecht und die Schmerzen sind einfach da und dann noch diese Angst und Panik und es fehlt die Kraft etwas zu unternehmen.
Ich hab mich immer mehr abgekapselt, weil ich mich von niemanden verstanden gefühlt habe.
Alles wird besser, wenn ich AB nehme.
Voriges Jahr im Herbst hatte ich wieder eine Zecke und mußte in die Notaufnahme, es war angeschwollen, starke Schmerzen und eine Rötung von mehreren cm. Da ich nur eine Woche AB bekommen habe und meine Hausärztin mir nichts verschreiben wollte, bin ich zu meinem Spezi, der mir AB verschrieb und mir ging es wieder besser. Zum ersten Mal nach so einer langen Zeit, hab ich das Leben wieder schön gesehen, es war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.
Nun hatte ich vor etwa 4 Wochen wieder eine Zecke, hab es noch im Garten gemerkt und deshalb sofort mit der Hand rausgezogen. Hatte dann auch wieder eine Rötung und nun geht es mir total schlecht. Hab gestern fast den ganzen Tag geschlafen, starke Glieder- und Muskelschmerzen.

Ja, Oolong, wir kennen uns und ich freue mich, dass du auch hier bist.

LG Liane