[Iglu83]

Ich mache mir ständig selber Vorwürfe, nicht besser auf die Zecken aufgepasst zu haben. Warum bin ich denn auch so oft joggen gegangen? Warum habe ich nicht besser auf mich aufgepasst? Die meisten anderen schaffen es doch sich nicht infizieren zu lassen. Warum habe ich es nicht geschafft? Naja vielleicht habe ich ja auch keine Borreliose, vielleicht bin ich auch nur verrückt. Naja ich müsste dazu vielleicht meine ganze Krankengeschichte erzählen, aber die kann man auch in meinem Profil nachlesen.
LG Iglu

[zeitzone]

Und mir machen die anderen die Vorwürfe: weil ich gut aufpasse, nicht joggen gehe und Wald und Wiese meide wie die Pest!
Auch nicht besser, oder?? zeitzone

[urmel57]

Hallo Iglu,

es macht keinen Sinn, sich zu fragen, was gewesen wäre wenn..... .

"Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“

Sören Aabye Kierkegaard

.. und das am besten so, dass man möglichst was davon hat.

Liebe Grüße Urmel

[Iglu83]

Wie ist das zu verstehen Zeitzone? Hast Du denn auch Borreliose?Ich habe aber auch so gut es geht versucht, Wald und Wiese zu vermeiden. Aber geht nicht immer. Gerade wenn man viel draußen unterwegs ist. LG

[anfang]

Hätte - wenn und aber...hätte ich früher mal besser nachgedacht,meinen Kopf zum denken benutzt-u.s.w., wäre ich vielleicht Milliadäär....aabeeer...hab ich wohl nicht - wenn mir nicht dies+das dazwischen gekommen wäre...?
Warum nicht in Wald und Wiese gehen,wenns kein Spaß macht,kein Interesse,Idee,Motivation und keimnen Sinn darin sieht-und nur Zecken ausweichen willl-Bittschönst...die bringt dann der nächste Hundebesucher mit,der möglichkeiten gibts viel,da ist niemand gfeit.
ich bin trotzdem im tiefsten Busch unterwegs,da kommen selbst Förster und Waldarbeiter kaum hin.
Ich kann mit Fug+Recht sagen und behaupten - ich habe das Elend einer B-infektion in vielen Stadien...rauf+runter-hin+her,mit all seinen Tiefgängen wiederholt durchlebt(verkehrter Ausdruck-weiß nicht,wie soll ichs beschreiben).Mir würde es weher tun,dies alles zulassen..? Ich sage N E I N....bislang hatte ich keine Zecke mehr,oder dann auch nicht bemerkt-wie die,welche mich infizierte- wer weiß,was mir dadurch erspart blieb.Ich höre.... - anfang -

[carlinsche]

Hätte, hätte... Fahradkette würde meine Freundin sagen.
Du kannst dich mit Selbstvorwürfen zerfleischen. Keiner kann dich daran hindern.

Aber nützen wird es Niemandem.
So und nun den Blick nach vorne ! Die Vergangenheit kannst du nicht ändern.

Grüße vom Carlinsche

[Marion]

Tja, ich habe ein richtiges "Städterkind" (na ja ok, Städtchen ), die für meinen Geschmack viel zu wenig in Wald und Wiesen unterwegs war. Bissl in unserem Gärtchen, das den Namen eigentlich nicht verdient. Sie hatte in ihren 16 Jahren eine einzige (zumindest bemerkte) Zecke - das reicht.... Nein, wirklich, keiner sollte sich Vorwürfe machen!!!
Zugegeben: Manchmal kommt der Moment, an dem ich mit den Krankenhausärzten hadere, die vor 3 Jahren trotz Facialisparese und im Liquor festgestellter Neuroborreliose meinten, 2 Wochen Antibiose i.v. sind absolut genug. Und gaaaaaanz manchmal (und das schieb ich ganz schnell wieder weg) kommt der Moment, an dem ich MIR die Schuld gebe - hätte ich mich doch vor 3 Jahren schon besser informiert, wäre ich doch damals schon auf diese Gruppe Menschen hier gestoßen.
Zum Thema "Abwehr hat versagt": hab kürzlich bei einem Vortrag gehört, dass es durchaus denkbar wäre, dass eine Art "kleiner Gendefekt" dafür verantwortlich sein könnte, dass der Körper mit den Borrelien nicht fertig wurde. Also nicht mal da kann man von "persönlichem Versagen" sprechen. Find ich insgesamt eh sehr bedenklich, sich Schuld an Krankheit zu geben - wenn man nicht "mutwillig" den eigenen Körper kaputt macht....
Weg mit dem Gedanken - er hilft keinem und schon gar nicht beim Gesund- werden! Deshalb weg damit Iglu!!!

[zeitzone]

"Wie ist das zu verstehen Zeitzone? Hast Du denn auch Borreliose?"

Ja, hab ich, seit 41 Jahren, aber erst seit 10 Jahren diagnostiziert!
Ich kann mir beim besten Willen keine 2. Borrelien-Infektion leisten und ich bin selbst dafür verantwortlich, mich so gut es geht zu schützen.
Das Vermeiden von Gras und Unterholz gehört für mich dazu und ist auch machbar - schließlich bin ich keine Försterin.

Anfang schreibt: "Mir würde es weher tun,dies alles zu lassen".
Und mir tun Borreliose und Co. viel mehr weh, und das täglich, stündlich und minütlich seit Jahrzehnten. zeitzone

[Niki]

Ich habe mein Verhalten nicht sehr geändert...bin nach wie vor viel im Garten und in der Natur. Versuch mich aber mit entsprechender Kleidung zu schützen und such mich danach ab.

In ein Vermeidungsverhalten sollte man meiner Meinung nach nicht fallen. Dann dürfte man auch nicht mehr in ein Flugzeug oder Auto sitzen.

Und es gibt so viele andere Sachen außer Borreliose, die einen auch treffen können. Wenn man sich da nur verrückt macht, verliert man ganz viel Lebensqualität und verpasst viele schöne Erlebnisse.

LG Niki

[Oolong]

Es bringt nichts, mit unserer schlechten Gesundheit zu hadern, wo will man da anfangen und aufhören?

Noch so viel Risikominimierung, sich etwas einzufangen, garantiert trotzdem nicht, daß es einen trifft.

Ich verstehe diese Gedanken gut, nicht, weil ich mit meinem eigenen Schicksal hadere, sondern weil ich eins meiner beiden Kinder wegen einer Infektion verloren habe, die es sich geholt hat, während ich zu einer Kur war.

Es hat mich sehr viel Kraft gekostet, damit umzugehen und dieses Schicksal anzunehmen und meinen Frieden damit zu machen, um meiner Tochter eine gute Mutter sein zu können und mit meiner Borreliose halbwegs ein lebenswertes Leben führen zu können.

Solche Selbstvorwürfe kosten zu viel Lebenskraft, genau wie das Fallenlassen in ein Leben als Märtyrer, aber Verdrängen ist auch kein Weg.
Borreliose kann eine Lebensaufgabe und da lohnt es sich, Gedankenarbeit zu investieren, wir und die Zecke waren zur falschen Zeit am gleichen Ort.

Mit lieben Grüßen - Oolong .