(20.02.2015, 12:31)Lychee schrieb: Weiters wollte ich euch fragen, ob ihr ceftriaxon infusionen (von denen ich immer öfters lese!) für die ,bessere´Therapie als die orale Standardtherapie Mino + Azi + Metro haltet? Ich spreche hier wirklich von einer Infektion, die mindestens 8 Jahre zurückliegt.
Gleichzeitig befürchte ich, dass die 2. Variante zu ,soft´ist, und meine Borris sich dran gewöhnen...
Meinungen :)? Erfahrungen? :)
Hallo Lychee,
Von einem besser und schlechter kann man da eigentlich nicht sprechen. Ebenso ist die Kombi Mino, Azi und Metro alles andere als eine Standardtherapie und schon gar nicht soft - im Gegenteil.
Ceftriaxon ist nach wie vor das Medikament bei Neuroborreliose, weil man dadurch einen hohen Wirkspiegel im Liquor bekommt. Es wirkt aber nur gegen die Spirochätenformen der Borrelien. Verzystete, intrazelluläre Formen werden nicht angegriffen. Ebenso besteht der Verdacht, dass es die Borrelien dazu anregt, sich in verzystete Formen umzuwandeln.
Bei starken neurologischen Symptomen und unklarer Lage, ob es sich um eine Beteilgung des ZNS handelt, ist immer auch eine Behandlung mit Ceftriaxon in Erwägung zu ziehen.
Meine Erfahrung mit dem Medikament war, dass es eine hervorragende Wirkung bei aktiver Infektion hat, bei nur geringfügigen Beschwerden hat es mich überhaupt nicht weitergebracht.
Mit der Kombi aus Azi, Mino und Metro werden wohl alle Formen der Borrelien angegriffen. Darum wird die Kombi zunehmend von Spezialisten eingesetzt. Aber eine Standardtherapie ist das bei Weitem nicht. Gerade bzg. Metro muss man eine Langzeitanwendung persönlich abwägen. Da muss man schon mit großen Nebenwirkungen rechnen. Es gibt Patienten, bei denen diese Kombi gut angeschlagen hat. Aber die Lösung des Problems Borreliose ist der Langzeiteinsatz von Metro und Tini auch nicht.
Es gibt da also leider keine besser und schlechter, jeder reagiert anders auf die Medikamente und was dem einen hilft, kann bei dem nächsten schon keine Wirkung zeigen.
LG Niki