Hallo Jada,
ich denke, man sollte nicht zu sehr auf Ausschlusskriterien für ein EM schauen. Wenn man nun fordert, dass ein EM frühestens nach 7 Tagen eines Zeckenstiches auftreten kann, dann würden ja alle früher auftretenden Rötungen ausgeschlossen werden.
In der Regel ist es allerdings auch so, dass ein EM nicht innnerhalb von 4 Tagen verschwindet, so dass ein nach 3 Tagen beginnendes EM nach 7 Tagen deutlich ausgeprägt sein sollte. Von daher ist die Angabe mit 7-14 Tagen als häufigstes Auftreten sicherlich nicht falsch. Wie gesagt kann es aber auch mehrere Wochen bis zum Erscheinen dauern oder eben auch früher. Gemeinsam ist dem typischen erythema migrans, dann eben auch die Wanderung, das heißt Vergrößerung entweder in alle Richtungen, zum Teil auch nur einseitig oder unregelmäßig.
Es besteht bei der Lehrmeinung allerdings ein sehr starker Konsens, dass bereits nach 3 Tagen die beginnende Wanderröte erkennbar sein kann und die Ausmaße mindestens 5 cm betragen sollte.
Wie unsinnig all die Messerei und Zählerei sein kann, zeigt sich darin, dass die Wanderröte oft gar nicht erscheint - die Zahlen variieren von 10-50% - und dass untypische Rötungen aller Art existieren können.
Es besteht daher in der Frühphase der Infektion für die nicht typischen Wanderröten so gut wie keine diagnostische Möglichkeit. Das einzige wäre eine PCR-Bestimmung und Kulturanzucht nach Hautbiopsie beim Hautarzt. Diese sind allerdings auch nicht immer besonders sensitiv - sprich es gibt auch falsch negative Ergebnisse. Wenn man dazu die Wartezeiten beim Hautarzt für Kassenpatienten betrachtet, sind die diagnostischen Möglichkeiten mehr als mau......
Wenn nun kein Ausschlusskriterium für eine Antibiose besteht, dann wäre die Behandlung derartig auffälliger Stiche mit Antibiotika ein pragmatischer Ansatz - letztendlich kann das aber nur ein erfahrener Arzt zusammen mit dem Patienten entscheiden, insbesondere wenn noch weitere Symptome bestünden. Es ist dazu auch noch ein großer Unterschied ob eine Zecke gestochen hat oder vermutlich was anderes.
Von daher macht die Antikörperbestimmung nach 4-6 Wochen noch Sinn, wobei auch hier alte Infektionen neue vortäuschen können und diese ansonsten auch nicht so wirklich zuverlässig sind.
Wenn man das "Glück", hat eine typische Wanderröte zu entwickeln, sind die Chancen auf eine frühzeitige Behandlung am größten und damit auch die Heilungserfolge. Dieses "Glück" wurde hier vielen leider nicht beschieden......
Der Rest fällt dann erstmals meistens unter die Rubrik glauben und hoffen. Darunter fällt meiner Ansicht nach leider auch die Rötung die Sanny eingestellt hat und bei bestem Wissen und Gewissen, kann man hier absolut darüber nichts Definitives darüber aussagen. Eine Kristallkugel zum befragen wäre da sicherlich nicht schlecht
Liebe Grüße Urmel