20.06.2018, 15:01
Aus dem aktuellen IMD-Newsletter:
Zitat:Neue Studien zeigen, dass gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel auch von Patienten mit normaler Nierenfunktion nicht vollständig ausgeschieden werden. Man beobachtet vielmehr eine Akkumulation des im Körper verbleibenden Gadoliniums in verschiedenen Organen. Eine aktuelle Publikation beschreibt nun die Belastung des Liquors mit einem makrozyklischen gadoliniumhaltigen Kontrastmittel, das vor allem zur Darstellung von Blutgefäßen verwendet wird und als nicht-blut-hirn-schrankengängig gilt (Nehra et al., Radiology, 8. Mai 2018, Online-Vorabpublikation). Untersucht wurden 68 Patienten, deren MRT-Untersuchung zum Zeitpunkt der Lumbalpunktion weniger als 30 Tage zurücklag, und 14 Kontrollprobanden ohne vorherige MRT. Gadobutrol war im Liquor aller Patienten nachweisbar. Die Konzentrationsspanne war jedoch von 0,2 bis 1500 µg/L weit gefasst und korrelierte mit dem Gesamtproteingehalt des Liquors, einem Maß für die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke. Diese Daten deuten darauf hin, dass makrozyklische Kontrastmittel entgegen früherer Annahmen bei allen Patienten mit dem Liquor ins ZNS gelangen, und dass Patienten mit reduzierter Blut-Hirn-Schrankenfunktion (typisch u. a. bei entzündlichen Erkrankungen) besonders gefährdet sind. Im Labor kann Gadolinium sowohl in Blut und Urin als auch, sofern Restmaterial aus anderen Untersuchungen verfügbar ist, im Liquor bestimmt werden.
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