Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Werte vom Immunlabor
#1

Hallo!

Ich habe heute Ergebnisse meiner immunologischen Blutuntersuchung bekommen, zu denen ich gern eure Meinung bekommen würde. Rolleyes  Ich schreibe hier nur die Auffälligkeiten auf, alle anderen Werte sind im Normbereich:

Serologie:
MCV                               + 104                 Referenz: 83 – 103
Neutrophile Granulozyten -29,6                                55 – 70
Lymphozyten                  +54,7                               20 – 40
Basophile Granulozyten    +5,8                                  0 – 1

Immunologie:
Cyt. T-Zellen-CD-16/56, CD3 rel. + 7,4                       0 - 5
                                         abs + 145                      0 - 100


Immunfixation-Elektrophorese
Beurteilung:

IgG-Subklasse 3                    – 0,19                         0,24 – 1,25 
"IgG-3 wird gegen Proteinantigene gebildet. Bei Mangel treten rezidivierende Atemwegsinfekte, Sinusitis, Otitis, Asthma bronch. auf. Bei Kombination mit IgG-1-Mangel kommt es zu besonders schweren Verläufen."


Interleukin-2-Rezeptor           +889                           223 – 710
"Erhöhte Werte sind bei einer Reihe von Autoimmunerkrankungen, z.b. Sarkoidose, aber auch bei Tumoren des lymphatischen Systems, schweren Infektionserkrankungen oder Abstoßreaktionen nach Transplantation zu erwarten."

Interleukin-8                       +5238,0                       < 62
"Erhöhte IL8-Werte werden insbesondere bei Psoriasis, zystischer Fibrose, idiopathischer Lungenfibrose, Pleuraerkrankungen, rheumatoider Arthritis und septischen Prozessen sowie bei Gewebsverletzungen beobachtet."

Klinische Chemie:
Transferrin-Rezeptor-Ferritin-Ratio +2,1                   < 1,5
Hinweis auf insuffiziente Speichereisenreserve

Vit D3 25-OH                                – 18,3               < 20 absoluter Mangel
TSH basal                                    + 2,8                   0,3 – 2,5


Blutproben wurden 4 Tage nach Antibiose entnommen. Es ging mir relativ gut, im Vergleich zu Monaten zuvor kann ich von deutlicher Besserung sprechen (subjektiv). Dennoch bleibt das Gefühl (unerklärliche Schwächezustände usw.), dass es nicht lange anhält.
Morgen habe ich einen Termin bei Rheumatologen wegen Gelenkprobleme. Soll ich ihn damit konfrontieren? In erster Linie interessiert mich aber eure Meinung. Abgesehen vom Vit D3 Mangel und TSH basal Werten, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll.

Viele Grüße!
Zitieren
Thanks given by:
#2

Ich würde dir dringend empfehlen die Werte mit dem Labormediziner durchzusprechen. Oder hast du das schon gemacht? War sichergestellt, dass das Blut spätestens am nächsten Tag im Labor ist? Sonst sind ggfs. auch Laborfehler relevant.

Ich würde das auf jeden Fall zum Rheumatologen mitnehmen, da ja die Zytokine für was Autoimmunes sprechen können. Wahrscheinlich kennt er sich damit nicht aus, aber das könntest du ja dann als Aufhänger nehmen, dass er dich in 'ne ordentliche Uni-Rheumatologie schickt. Ich bin bei den Immunparametern jetzt auch überfragt.

Das hohe MCV kann z.B. von einem B12-Mangel kommen.
Zitieren
#3

Frag den Rheumatologen, ob er IL8 und sIL2r (Interleukin-2-Rezeptor) nochmal kontrollieren kann. Zumindest das augenscheinlich extrem hohe IL8 riecht für mich nach einem Problem in der Präanalytik.
Zitieren
Thanks given by:
#4

(19.08.2020, 22:30)claudianeff schrieb:  Blutproben wurden 4 Tage nach Antibiose entnommen.
Das könnte die Abweichungen im Blutbild (MCV, Neutropenie, erhöhte Basophile) erklären, insbesondere wenn du mit Ceftriaxon behandelt worden bist. Ich würde das auf jeden Fall nachkontrollieren; soll der Rheumatologe mitmachen (großes Blutbild - macht er wahrscheinlich eh).
Zitieren
#5

Danke Markus!
Nein, mit dem Laborarzt habe ich noch nicht gesprochen, ich habe im Labor gesagt, dass ich mich bei Bedarf zurück melde. Aber in den Kommentaren steht schon einiges, da überlege ich, ob ich nicht gleich zum Hämatologen gehe. Wobei ich tippe nach wie vor, dass die Werte auf Borreliose + starke Autoimmunprozesse zurück zu führen sind. 

Zitat:War sichergestellt, dass das Blut spätestens am nächsten Tag im Labor ist?


Ja, ich habe das Labor am nächsten Tag angerufen, um mich zu versichern, dass die proben geliefert wurden. So war auch die Absprache mit dem Labor.


Zitat:Das hohe MCV kann z.B. von einem B12-Mangel kommen.


Ist seit Jahren erhöht, obwohl ich B Komplex hochdosiert einnehme.  Der Spezi sagte (glaube ich), Anämie. 

Was meinst du mit dem Problem in der Präanalytik?..
Ja, ich nehme die BU morgen zum Rheumatologen mit. Fragen kann man.

Danke nochmals!
Zitieren
Thanks given by:
#6

B 12 solltest Du vielleicht mal testen lassen. Hier noch was zu den Tests
https://www.vitaminb12.de/mangel/urintest/
Es nutzt nichts wenn Du B12 Komplex einnimmst, wenn B12 vom Magen nicht aufgenommen werden kann. Das kann u.a. von Protonenpumpenhemmern oder Gastritis A kommen. Bei mir ist das der Fall. Ich habe eine Störung des intrinsischen Faktors.
Da gibt es im Zusammenhang mit B12 auch die sogenannte perniziöse Anämie, das habe ich auch, hängt alles zusammen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pernizi%C3...n%C3%A4mie
Bei mir wurde das alles mal getestet, ich glaube im Rahmen einer Magenspiegelung kann aber nicht mehr sagen ob direkt dadurch oder durch ergänzende Blutwerte.
B 12 gibt es Spritzen die man sich selbst machen kann, vielleicht notwenig wenn ein größerer Mangel vorliegt, das könntest Du mit dem Ha besprechen.
Ich nehme dieses hier, Tropfen unter die Zunge. Bei der hier vorgeschriebenen Dosis bin ich eher schon überdosiert. Alle zwei Tage ein Tropfen reicht bei mir. Methylcobolamin, ein bestimmtes B12 wurde mir von H.S. empfohlen.
https://www.heilkraft-der-natur.de/produ...cts_id=609
Allerdings ist der MCV Wert auch nur ein bischen verrutscht bei Dir, aber andere Blutwerte dafür ganz schön. Wer weiß schon ob die Ab die Werte verschieben oder irgendwas im Blut zerstören können, oder immernoch chronische Entzündungsprozesse ablaufen. Huh
Bis die B12 Blutwerte verrutschen dauert es eine ganze Weile, dies waren bei mir immer noch okay, als klar war dass ich keines mehr aufnehmen kann. Also warscheinlich war das relativ neu aufgetreten.

Auch mit dem Vit.D ist es nicht so einfach, ich habe dazu schon viel geschrieben
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid140865
Solltest Du dazu noch wissen wollen was ich jetzt nehme und wie dann schreib mich einfach an.

Ich würde auch erst mal Markus Empfehlungen nachkommen hier steht dann noch dass die Leber Il8 erhöhen kann
https://www.thieme-connect.com/products/...31-1285708
wie aussagekräftig das ist kann ich nicht beurteilen. Leberwerte werden bei Dir bestimmt regelmäßig gemacht, würde ich höchstens mit dem Doc sprechen ob man mal eine Sono machen sollte.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

^^Mitglied werden^^ und dabei helfen das Forum zu erhalten !!!!!!
Es ist leicht und bewirkt viel.
Zitieren
#7

Wie du vermutet hast, Markus, konnte der Rheumatologe heute nicht viel dazu sagen, er wollte den Bericht vom Immunologen in der Hand haben. das Labor habe ich angerufen, sie schicken mir den Bericht nächste Woche. Der Gesprächstermin mit dem Laborarzt... hmm. Was soll er noch sagen?.. Icon_denker  Die Erhöhung vom IL8 und vom IL2 weisen klar auf einen entzündl. Prozess hin. Angesicht der klinischen Zeichen sollte da auch kein Zweifel bestehen. Darum ging es anfangs: starke Schmerzen in beiden Kniegelenken, die auch nach der letzten Antibiose geblieben sind. Röntgen und MRT zeigten diverse Schädigungen und fast vollständig zerstörten Knorpel am rechten Knie. Noch vor ein paar Jahren war der Knorpel intakt, trotz anhaltender Schwellung, und das andere Knie war fast schmerzfrei. Kein Übergewicht, keine außergewöhnliche Belastungen, nicht mal genetische Veranlagung kann dafür verantwortlich gemacht werden. Warum die Antibiosen an dieser Stelle zu wenig gebracht haben, das frage ich mich allerdings auch. 
HIER wurde schon mal von solchen problemen berichtet und z.T. erklärt, . hier:
 https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...0#pid13210

Zitat:Die Schwere der Lyme-Arthritis heißt nicht, dass eine hohe Erregerlast besteht [Bild: icon_kruecken.gif] , generell ist Erregeranzahl ja relativ gering bei Lyme.
Entscheidend ist da das Immunsystem, das sich ja im Grunde selbst entzündet, was die schlauen Borrelien dann nutzen.
Wenn man das Ausstoßen der MMPs stoppt oder reduziert, stoppt man also die Knorpeldegeneration (was einige Kräuter können). 

Also steht die Frage: Welche Therapie?..
  1. der Immunologe kann, denke ich, kaum was dazu sagen.
  2. der Rheumatologe wird OP + Immunsupressiva vorschlagen (heute wurde das nicht thematisiert, weil ich ihn mit den Werten vom Immunlabor überrascht habe)
  3. Spezi: Antibiose oder/und IgY (Immunglobulintherapie)

    Die Überweisung ins Krankenhaus hat der Rheumatologe mir gegeben, nach einigem Druck meinerseits. Auf dem Schein steht die Diagnose: Autoimmunopathie, unklare IL8-Erhöhung. Wie ich die Krankenhäuser hasse... Noch muss ich das richtige aussuchen.So sieht es im Moment aus.
Danke und viele Grüße!
P.S. Ein link hat nicht funktioniert, jetzt nachgebessert.
Zitieren
Thanks given by: borrärger , Waldgeist , johanna cochius
#8

(19.08.2020, 23:26)claudianeff schrieb:  Aber in den Kommentaren steht schon einiges, da überlege ich, ob ich nicht gleich zum Hämatologen gehe.
Ich glaube kaum, dass der hier viel weiterhelfen kann. Das ist zu speziell. Ich fand das Gespräch mit dem Immunologen hilfreich, es kostet halt ca. 50 €. Würde das aber machen und vorab alle Fragen aufschreiben. Bei mir meinte er dann, dass meine Immunabweichung eher gegen etwas Autoimmunes spricht und es am ehesten irgendeine chronische Infektion ist. Das hat mich in meiner Meinung nochmal bestärkt.

(19.08.2020, 23:26)claudianeff schrieb:  Ja, ich habe das Labor am nächsten Tag angerufen, um mich zu versichern, dass die proben geliefert wurden.
Weißt du, ob das Blut vor dem Versand abzentrifugiert und abpipettiert wurde? Für IL8 ist das notwendig. Vielleicht kommt der sehr hohe Wert sonst auch da her.

Der lösliche Interleukin 2-Rezeptor ist soweit ich weiß ein sehr spezifischer Wert bei Autoimmunkrankheiten. Da der bei dir erhöht ist, steht vielleicht sogar eine Autoimmunerkrankung und nicht so sehr eine Infektion im Rahmen des Geschehens. Würde das mit Rheumatologen und Immunologen mal besprechen.
Zitieren
Thanks given by: borrärger , Waldgeist , claudianeff , micci
#9

Die Beiträge haben sich überschnitten. Was der Immunologe sagen kann? Ob es aus seiner Sicht infektiös oder autoimmun bedingt ist. Das hat ja dann erhebliche therapeutische Konsequenzen. Therapeutisch würde er vermutlich auch hochdosiert Immunglobuline befürworten, aber finanzierbar ist das nicht wirklich (mal so 10 000 € für nen Therapieversuch). Die herkömmlichen Immunsuppressiva sehe ich sehr kritisch, wenn eine Infektion noch im Raum steht.
Zitieren
Thanks given by: Waldgeist , claudianeff , borrärger , micci
#10

(20.08.2020, 18:35)Markus schrieb:  Ich fand das Gespräch mit dem Immunologen hilfreich, es kostet halt ca. 50 €. Würde das aber machen und vorab alle Fragen aufschreiben. Bei mir meinte er dann, dass meine Immunabweichung eher gegen etwas Autoimmunes spricht und es am ehesten irgendeine chronische Infektion ist. Das hat mich in meiner Meinung nochmal bestärkt.

Habe ich schon mal gesagt (geschrieben), dass ich deinen Drang, weiter zu forschen bewundere? Wenn noch nicht, dann an dieser Stelle. Das hilft nicht nur, einiges besser zu verstehen, das motiviert zum handeln (und bei CFS ist es, würde ich meinen, die beste Therapie).  Smile


Zitat:Weißt du, ob das Blut vor dem Versand abzentrifugiert und abpipettiert wurde?

Vor dem Versand?!. Nach Anweisung des Labors ging es direkt nach der Blutentnahme zur Post, per Expreßversand ins labor.

Zitat:Für IL8 ist das notwendig. Vielleicht kommt der sehr hohe Wert sonst auch da her.

Die im Labor müssen schon wissen, wie man mit Röhrchen umgeht. Ich kann das im Gespräch mit dem Arzt vielleicht klären, schreibe mir auf den Zettel. Aber bevor ich nachfrage, muss ich noch das Aussprechen üben - „abpipettiert“. Meine Güte...Wo ich schon den Polygonum cuspidatum als Kupidonum polyganum manchmal bezeichne, wird das nicht so einfach...  Biggrin

Zitat:Der lösliche Interleukin 2-Rezeptor ist soweit ich weiß ein sehr spezifischer Wert bei Autoimmunkrankheiten. Da der bei dir erhöht ist, steht vielleicht sogar eine Autoimmunerkrankung und nicht so sehr eine Infektion im Rahmen des Geschehens.

Wie oben schon geschrieben, hängen bei der Lyme Arthritis Autoimmunprozesse eng mit dem Infektionsgeschehen zusammen. Die Erhöhung der beiden IL8 und IL2 sind für mich – zumindest im Moment – ein starker Hinweis auf diesen Zusammenhang.


Zitat:Allerdings ist der MCV Wert auch nur ein bischen verrutscht bei Dir, aber andere Blutwerte dafür ganz schön.

Borrärger, was meinst du mit „schön“? Ich finde sie nicht ganz so schön... Sad
Übrigens haben sich MCV und viele andere Werte im Verlauf der Antibiosen gebessert. Ich hoffe, wenn etwas mehr aus den Immunwerten abgelesen wird, dann könnte man vielleicht erfahren, woran es liegt, dass die Eisenwerte immer „verrutschen“.

Zitat:Therapeutisch würde er vermutlich auch hochdosiert Immunglobuline befürworten, aber finanzierbar ist das nicht wirklich.

Bei mir sollte auch in diese Richtung gehen:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid159663

Wenn ich das finanziell schaffen würde, würde ich die Therapie ausprobieren. Allerdings will ich zuerst den Laborarzt befragen und eventuell in die Uniklinik gehen (ob er das auch empfiehlt?).

Danke euch für den Austausch! 
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste