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Outing pro und contra
#1

Hey!

Ich steh grade vor einer Entscheidung, ob ich mich auf der Arbeit outen soll. Ich hatte letztens ein vertrauliches Gespräch bei einer speziell dafür eingerichteten Stelle des Personalamtes wegen meinen vielen Fehltagen (die aber nicht nur wegen Borre waren, aber hauptsächlich - wobei sich z.B. die Frage stellt, ob mein überlastetes Handgelenk wirklich einfach nur überlastet ist...). Das Gespräch war sehr gut und da hab ich auch alles erzählt. Übrigens war das kein "heißer Stuhl", sondern eher: hängen die Krankheiten mit dem Dienst zusammen, kann die Stadt irgendwas tun, damit die Arbeit besser geht, etc. -sind sie zu verpflichtet, glaub ich.

Ich erfuhr dabei, dass meine Chefs sich ärgern, dass ihre Leute ihnen nicht vertrauen und sie nichts erfahren würden, wenn mal wer länger oder öfter krank ist. Naja, sie dürfen ja auch nicht fragen. Ich sag auch meistens nix, außer, es ist was unverfängliches oder offensichtliches... Ich vertraue ihnen nämlich wirklich überhaupt nicht. Dass meine Arbeit leidet, bekommt intern niemand mit, und dass ich leide, natürlich auch nicht (Enzelbüro). Die Personalamtsfrau hat gemeint, ich solle mal überlegen, ob es nicht doch gut wäre, es den Chefs zu sagen. Ich bin hin und her gerissen. Meine Arbeit würde nicht leichter und weniger, aber evtl. hätte ich mehr Verständnis und vielleicht auch Unterstützung bei den Arztterminen. Denn bisher geht die Zeit dafür von meiner Arbeitszeit ab und ich bin dick im Minus.

Ich brauche auf gar keinen Fall Angst um meinen Job zu haben, der ist mir sicher. Ich hätte nur keinen Bock, dass mich demnächst jeder Kunde auf meine Krankheit anspricht. Obwohl ich mich sehr gewundert habe, dass nach 7 Wochen krank sein wegen Fußbruch kein anderer als mein Chef wusste, was es war, also auch kein Kollege... Ich hätte eher davor Angst, dass mein Chef mir gar nichts mehr zutraut und anfängt, mich zu kontrollieren :(

Ich werde mal schauen und nix überstürzen. Falls jemand von euch seine Erfahrungen schildern oder Tipps geben will - gerne!

LG Couch Icon_winken3

Ich bin dabei: OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: Mona68
#2

Couch,
ich habe meinen Arbeitgeber bereits vor langem über meine Krankheit informiert. Letztendlich hatte ich keine andere Wahl ich war nicht arbeitsfähig.
Für einen Arbeitgeber sind zwei Punkte interessant: Wie du durch deine Erkrankung bei der Arbeit eingeschränkt bist (Fehlzeiten, vollständige oder teilweise Minderung der Erwerbsfähigkeit) und wie die Prognose für die Zukunft ist. Aus dieser Sichtweise ist es letztendlich irrelevant um welche Erkrankung es sich handelt. Der Arbeitgeber kann ja letzen Endes auch keine eigene medizinische Beurteilung vornehmen - Arbeitgeber aus dem medizinischen Bereich mal ausgenommen.
Natürlich habe ich durch meine Erkrankung berufliche Nachteile und es hatte für mich ernste Folgen die ich nicht öffentlich machen werde. Es ist aber nicht zu erkennen, dass hier anders als bei anderen Erkrankungen vorgegangen wird, letztendlich geht es darum, was du an Arbeit jetzt und in Zukunft für den Arbeitgeber leisten kannst.
Gruß
Ponti

#DER WILLE IN MIR IST STÄRKER ALS DIE BORRELIOSE IN MIR#
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#3

@Couch: Jeder muss halt selbst situationsbedingt entscheiden, ob er sich outet / outen kann. Ich hab mir den Kram bei der Arbeit im Gelände aufgegabelt, kann das allerdings nicht nachweisen. Mittlerweile dürfte ich so ziemlich die bekannteste Borre-Kranke in meinem kleinen Bundesland sein, weil ich es jedem auf die Nase binde. Sooo ganz ungefährlich ist das allerdings nicht für mich, denn wenn man mir nicht mehr zutraut, meine Projekte zu erledigen, kann das übel werden. Aber so denke ich, dass man auch als Einzelperson durch das Outing zur Bewusstseinsbildung beitragen kann.
LG
Claire

Mitglied der Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org Ohne diesen Verein gäbe es das Forum hier nicht!
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#4

Couch,
noch ein weiterer Aspekt zu dem Thema, stell dir vor der WW Lyme Protest wird ein großer Erfolg und du bist in der Zeitung [Bild: smiley_emoticons_mk_bildleser.gif], da möchtest du wahrscheinlich Chef und Kollegen informiert haben, bevor sie es in der Zeitung lesen [Bild: smiley_emoticons_mk_bildleser.gif]
Gruß
PontiIcon_winken3

#DER WILLE IN MIR IST STÄRKER ALS DIE BORRELIOSE IN MIR#
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Thanks given by: Amelie 46 , Extremcouching , Petronella
#5

Oh, Ponti - ich werde nicht zu erkennen sein!!! Biggrin

Ich bin dabei: OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate , Ponti
#6

Ich würde mich auf keinen Fall outen, never!!
Du kannst nie in einen Menschenreinschauen und bist niemals vor Überraschungen gefeit.Und ich spreche da nicht nur von 1 Enttäuschung, habe das mehrere Male erlebt.
Mein "supernetter" Ex-Chef z. Bsp., mit unheimlich viel Verständnis hat es tatsächlich geschafft, mich 2 Monate nach meinem "outing" rauszuschmeißen.
Um 14.oo Uhr hatten wir uns im Büro verabschiedet, ein gutes Wochenende gewünscht und zu Hause lag die "Einschreibekündigung".
Das war zwar letztendlich gut für mich, bin dann gleich auf Frührente gegangen, aber menschlich eine totale Enttäuschung.
Jeder ist sich selbst der Nächste, und 100 % funktionierende Berufssuchende gibt es ja bekanntlich genug.
Ich würde es nicht machen.
LG Suse
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Thanks given by: Extremcouching , Filenada
#7

Ich bin out und about Icon_charly_megaphon und das ist gut so wie es ist. Wenn dich dein Arbeitgeber los werden will, macht er das mit oder ohne Outing. Dummgeschwätz gibt es auch mit und ohne Outing, wobei deutlich die positiven Aspekte überwiegen und ich auch schon Kollegen dazu gebracht habe, sich auf Borre zu testen, dummerweise war der W-Blood dann negativ Sad und welche Erkrankung die betreffende Person hat, ist weiter unklar.
Bei Aktionen brauche ich mich nicht verstecken Icon_xmas_kilroy was auch ein gutes Gefühl ist, ich habe gerade diesen Aspekt auch mit meinem Arbeitgeber besprochen.
VG
Ponti

#DER WILLE IN MIR IST STÄRKER ALS DIE BORRELIOSE IN MIR#
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Thanks given by: Extremcouching , Petronella
#8

Klitzekleines Update: Vor drei Wochen bei der Mitteilung über die Verlängerung meiner Krankschreibung hab ich meinem unmittelbaren Chef übrigens gesagt, weswegen ich nicht arbeite. Reaktion darauf: einfach hingenommen ohne Kommentar. Bisher war ich noch nicht wieder im Dienst, kann auch noch etwas dauern.

Ich bin dabei: OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: Hibiskus


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