[Iglu83]

Hallo Leute,

ich habe schon seit längerem Schmerzen im unteren Rückenbereich. War auch schon beim Röntgen. Der eine sagte Verschleiß an der Bandscheibe. Ein anderer Arzt sagte Blockade im Iliosasakralgelenk. Egal kommt aufs selbe raus von der Therapie, Muskelaufbau durch Bewegung, also Gymnastik. Ich habe über Morbus Bechterew einiges gelesen. Und die Beschwerden gleichen denen dieser Erkrankung sehr. Zum Beispiel Morgensteifigkeit, die sich durch Bewegung legt,Verschlimmerung durch Ruhe, vor allem beim Sitzen. Und so weiter. Früher in der Jugend hatte ich mal eine Skoliose, die aber behandelt wurde und habe nur noch eine geringfügig verkrümmte Wirbelsäule, also weiß ich nicht ob das die Ursache dafür ist. Und dann ist da ja noch Borreliose, die evtl in Frage kommen könnte. Hatte in meinem Leben zwei bekannte Wanderröten, die behandelt wurden. Kennt jemand hier auch solche Probleme.
Grüße Iglu!!

[FreeNine]

Hallo Iglu83,
deine Beschreibung kommt mir irgendwie bekannt vor. Vor ca. 5-10 Jahren hatte ich auch diese Beschwerden im unteren Rückenbereich über einen längeren Zeitraum (Jahre) - ich glaube auch nicht durchweg ständig, sondern zeitweise. Vor allem die von dir beschriebene Morgensteifigkeit im Rückenbereich kenne ich auch aus der Zeit. Zeitweise konnte ich nicht länger als 5-6 Stunden liegen/schlafen, dann habe ich es vor Schmerzen nicht mehr ausgehalten in diesem Bereich. Extra neue Matratzen und Lattenroste gekauft, brachte alles nichts.
Eine Skoliose von Kindheit an, so wie du sie beschreibst, habe ich auch.

Jedenfalls kann ich mich wiederum in den letzten Jahren diesbezüglich kaum noch an Beschwerden in der Art erinnern. Vielleicht haben sie sich mit den Antibiotikatherapien gegeben und es könnte einen Zusammenhang mit der lange nicht erkannten Borreliose bestanden haben. Allerdings habe ich auch einige Zeit danach im Fitnesszentrum Übungen zum Muskelaufbau ect. trainiert, bis es die Kraft nicht mehr hergab. Mittlerweile gehe ich nun schon über 3 Jahre regelmäßig zur Wassergymnastik. Aber ich glaube nicht, das das allein zu diesem Ergebnis geführt hat.
In der erstgenannten Zeit habe ich auch Diagnosen von Verschleiß, über Bechterow bis Rheuma erhalten?!

Dafür ist meine aktuelle Baustelle jetzt der Schulter- und Nackenbereich und die HWS, d.h. Blockaden in der Bewegung werden zur Zeit behandelt. Das komische ist, einen Tag geht's besser und dann wieder schlechter. Und seit den Ceftriaxon-Infusionen habe ich keine messerscharf stechenden Schmerzen mehr. Es ist zwar bei Bewegung bis an die Schmerzgrenze/den Punkt der Blockade, ein Schmerz da, aber der ist auszuhalten. Meine Therapeutin staunt da immer und meint, andere würden da schon lange "Stopp" rufen.

Ob es alles der Borreliose zuzuordnen ist, wird dir kaum einer beantworten können. Aber viele andere Diagnosen kann man bei genauer Untersuchung ausschließen.

Mein Zustand (Abnutzung) der HWS hatte sich z.B. binnen weniger Jahre enorm verschlechtert, so dass mein Orthopäde im Zusammenhang mit ständig erhöhten Entzündungswerten eine Klärung durch andere Fachkollegen forderte. Leider konnte/ wollte man ursächlich nichts finden und der Orthopäde weigerte sich diesbezüglich mich weiter zu behandeln?!

Also Du kannst es m.E. nur durch MRT, CT ect. genau abklären lassen, ob bzw. welche Diagnose dahinter steckt. Findet sich gar nichts für die Beschwerden, könnte es auch durch eine nicht ausreichend behandelte Borreliose bzw. einen Zusammenhang damit geben. Hast du denn noch andere Symptome, die zur Borreliose passen? Kenne jetzt deine Geschichte nicht im Einzelnen.

LG FreeNine

Ps. Habe gerade noch in dein Profil geschaut. Ja leider ist es so. Je mehr du solche unerklärlichen Beschwerden hast und wenn sie dann noch von Gelenk zu Gelenk wandern, ist die schnellste Diagnose, die Psyche. Das kenne ich. Mittlerweile freue ich mich, wenn man im Röntgenbild ect eine handfeste Veränderung feststellt. Leider ist es dann zwar einerseits nicht erfreulich, aber man kann die Tatsache nicht klein reden, auch wenn man für die eigenartigsten sichtbaren Diagnosen keine Erklärung hat

[Oolong]

doppelt

[Oolong]

Hallo Iglu,

da du mit zwei Wanderröten erwiesenermaßen mit Borreliose infiziert bist (oder warst und sie ist eben nicht völlig weg und wieder aktiv)
liegt das Bannwarthsyndrom nahe.

Das ist eine Entzündung ein-oder beidseitig neben den Wirbeln und kann an allen Wirbeln vom Nacken bis zum Steiß auftreten und an den Iliosakralgelenken, verursacht durch Borrelien. Betroffen sind die Nervenaustrittstell der Nerven, die fischgrätenförmig von den Wirbelgelenken ausgehen.
Es können heftige Schmerzen auftreten auch ähnlich Gürtelrose und nach längeren Schmerzen auch zur Pelzigkeit des betroffenen Rückenabschnittes oder der Lendengegend führen.

Hilfreich können Infiltrationen mit z.B. Lidocain sein, alle Formen von Prednisolon/Cortisopn wirken erstmal gegen die E ntzündung, geben aber den Borrelien eine größere Chance, ihr Unwesen zu treiben, deshalb contra.

Über Bannwarth hatten wir hier schon Beiträge. Es ist auch bei Ärzten wenig bekannt und wird von Orthopäden gern mit Wirbelblockaden und gereizten Wirbelgelenken verwechselt.

Ob Eisbeutel hilft bitte selbst ausprobieren, ich habe für den Nacken gefrorene Tücher aus dem TK verwendet.

Beste Grüße, Oolong.

[stüberin]

Morbus Bechterew ist inzwischen relativ sicher zu diagnostizieren.
Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew, DVMB
hat eine sehr informative Website http://www.bechterew.de und viele Ortsgruppen, wo man sich mit Betroffenen austauschen kann.