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Mein versuch mit Cannabis
#1

Hallo Ihr lieben,


ich wünschte so sehr ich könnte einfach nur mal schreiben, dass ein Versuch den ich mache gut und glücklich gelingt...

Ich hatte ja 2 Wochen lang einen doch recht heftigen bakteriellen Infekt mit AB Einnahme bis zum 16.7.

Am 18.7. habe ich mit einem Auto einen kleinen Ausflug zur Pfaueninsel mitgemacht, einfach das ich mal etwas anderes sehe.
Am 19.7. hatte ich sehr starke Schmerzen und da ich schon seit Wochen eine winzige Menge Cannabis daheim hatte ( aus seriöser Quelle), dachte ich mir ich könnte es jetzt doch einfach mal probieren...
Warum ich so dumm war und niemanden darüber informiert habe, gerade mit meiner Vorgeschichte, ich weiß es wirklich nicht... Ich wollte einfach nur das die Schmerzen aufhörenUndecided

Ich kochte nach Anleitung den Tee und gab sogar weniger Blätter hinein als empfohlen.
Eine Stunde nach der Einnahme wurde mein Kopf irgendwie klarer, der Körper leichter. Ich dachte noch, schön so kann es weiter gehen...
Keine Minute später schlug es um, in rasender Geschwindigkeit.
Ich schaffte es in letzter Minute das Telefon zu holen, rief Mutti an sie soll den Notarzt holen ich hätte Cannabis genommen und bin gleich nicht mehr ansprechbar.
Ich befand mich auf dem Weg in die Hölle.
Bewegungsunfähig, nicht mehr ansprechbar, Augen geschlossen, massiver Schwindel, Halluzinationen, Geräusche im Kopf, Tachikardien und Krämpfe, so fanden mich meine Mutter und die Feuerwehr vor.
Ich beschreibe die nächsten Stunden mal als eine Art Wachkoma.
Ich hörte fast alles was gesagt wurde, war aber im Körper gefangen und konnte auf nichts reagieren.
Ich hatte heftige neurologische Ausfälle. Pupillen weit,Augen zum Teil verdreht, keine Reaktion auf Schmerzreize und Reflexe. Kein Händedruck.
Die Wahrnehmungen hatten sich total verändert, die Zeit kam mir unendlich lange vor bis wir in der Klinik waren, Berührungen waren sehr unangenehm.
Die Nadeln die in die Haut kamen, sahen vor meinem geschlossenen Auge aus wie ein Dolch und so fühlte es sich auch an.
Ein Katheder wurde gelegt um ein Drogenscreening zu machen, bitte nie wieder.
Irgendjemand schüttete aus versehen Wasser ins Bett, naja, nur Wasser... Für mich war es schlimm Stunden darin zu liegen mit verändertem Empfinden.
Ich bekam mit wie 3 verschiedene Personen über mich sprachen, nu die wird jetzt den besten Trip ihres Lebens haben... Wenn die wüssten ...

Ich lag dann 17 Stunden auf der Intensivstation der Notaufnahme.
Ich musste im Bett pinkeln, ich wurde gelagert und unten gewaschen. Das der Urin aber bis zum Rücken gelaufen war ... konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht sagen...
10 Stunden nach der Einnahme konnte ich das erste mal kurz die Augen öffnen und etwas nuscheln.
Eigentlich hieß es ich solle verlegt werden, wohl in die Neurologie.
Der Oberarzt der dann am Nachmittag kam war da anderer Meinung.
Der Überwachungsmonitor spukte wieder akzeptable Werte aus, ich könne nach Hause.
Ich sagte ich wüßte nicht wie das gehen soll, konnte noch nicht mal alleine auf der Bettkante sitzen. Und ich hätte Sorge bei meiner Vorgeschichte...
Es wurde ein Krankentransport gerufen und ich musste heim.
Schon auf der Fahrt wurde meine Atmung schlechter, der Sani sagte noch er könne nicht verstehen das ich so entlassen werde. Tja...
Zuhause der erste Asthmaanfall seit 2 Jahren( nehme ja 3 Sprays).
Meine Mutter musste anfangs bei mir schlafen, ich konnte nichts alleine.
Der Pflegedienst kam öfter um sie zu entlasten.
Mit der Atmung wurde es immer schlimmer, mehrmals täglich Asthmaanfälle. Donnerstag bekam ich dann den Zustand den ich schon öfter hatte in ähnlicher Form.
Tachikardien, Flush, unheimliche Hitze im Körper und das Gefühl zu verbrennen.
Dazu eine massive Atemnot und eiskalte, nasse Hände und Füße und ständiges schwarz werden vor Augen. Temp. 37,8°C .
Ich wollte nicht schon wieder den Arzt rufen.
Ich bin also auf allen Vieren ins Auto gekrochen und wurde zu einem mir unbekannten Internisten gefahren.
Dort durfte ich mich gleich hinlegen.
Die Lungenfunktion fiel kriminell aus. Der Blutdruck zu hoch, dann wieder zu niedrig.
Ich hatte die Wahl, zurück in die Klinik oder Cortison als Versuch.
Mir wurde Cortison i.V. gegeben.
Nach 40 min. wirkte es, es war eine Befreiung.
Jetzt muss ich Tabletten weiter nehmen, leider wirken diese nicht so gut wie i.V.

Ich habe einen riesen Mist gemacht, dass einfach so alleine zu probieren und noch dazu so kurz nach dem Infekt der mich schon sehr geschlaucht hat.
Jetzt bin ich froh das ich schon 10 min. am Stück sitzen kann, wieder etwas Essen kann ( habe wieder 3 Kg abgenommen).
Ich hoffe das meine Augen und die Koordination der Finger wieder besser werden, dass hier war jetzt eine richtige HerausvorderungRolleyes

Also Leute, bitte macht das niemals im Selbstversuch...
Ich werde sehen ob ich es als Verordnung ohne THC bekommen kann, dann würde ich mich evtl. nochmal unter ärztlicher Aufsicht daran wagen.

Warum reagiert mein Körper immer so, es ist zum verzweifeln...

Liebe Grüße Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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#2

Hallo Jo,

oh mein Gott, was für eine Horrorgeschichte, du Arme.
Ich hoff da kriegt man nicht noch Ärger, wegen Drogen und so.

Ja manchmal frag ich mich auch warum man auf alles so
extrem reagiert.

Wünsch Dir eine bessere Zeit

Gruß AuchDa
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#3

Hei Jo,

Ich hab mir nur schon Sorgen gemacht, weil du so still warst.

Mach dir bitte keine Vorwürfe. Ich kann es gut verstehen, wenn man auch mal was ausprobiert - dass das gleich so reinhaut, kann man ja nicht wissen. Du bist eben ein besonderer Mensch.

Menschenunwürdig ist allerdings das, was du beschreibst, was dir danach widerfahren ist. Das hat kein Mensch verdient und sei es der süchtigste Junkie...

Jede Katze und jeder Hund im Tierheim wird liebevoller betreut.....

Gute Besserung Heart

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#4

Oh Jo,

der blanke Horror, was Du schreibst. Ich wünsche dir, dass es bald vorbei ist und Du wieder auf den "Vor-Junkie Stand" kommst. Interessant ist, dass Cortison so gut wirkt bei Dir...

lg luddi

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


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#5

Oh je, liebe Jo. Ich wünsch dir, dass du mit diesem THC-Flash bald durch bist.Icon_unknownauthor_troest
Das mit dem Tee hätte ich dir auch sagen können. Ich habe ähnliche Erfahrungen in meiner wilden Teeniezeit in den späten 60gern gemacht. Damals gehörte es einfach dazu, wenn man sich der Protestbewegung zugehörig fühlte.
Ich reagierte auch sehr stark auf Cannabis & Co. Wenn dieses auch noch als Kekse oder Tee (also schlecht dosierbar) konsumiert wurde, dann gab es Mega-Horrortrips so wie du es beschreibst - während andere cool und selig vor sich hin "rauschten".

Alles Gute für dich!

LG, ticks
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OnLyme-Aktion.org
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#6

Liebe Johanna,

das ist ja Wahnsinn. Ich habe mir auch schon Sorgen gemacht und irgendwie Schlimmes geahnt, weil ich lange im Forum nichts von Dir las.

Ich habe im Alter von 48 Jahren ja das erste Mal in meinem Leben mit Cannabis-Öl experimentiert. Es war sehr gut zu dosieren, ich habe aber sofort gemerkt, wenn es "wirkte", d.h. trockener Mund und leichter Schwindel. Ließ mich gut schlafen und vor allem traumlos. Wenn ich allerdings zuviel genommen habe, schossen mir komische Bilder durch den Kopf (ich kann mich an einen grell beleuchteten, rauschenden Zug und an eine schwarze geteerte Hand, die aus dem Boden ragte, erinnern. Gruselig!).

Da es bei mir in der Dosis kaum Einfluß auf die Schmerzen hatte, war mir das Risiko viel zu groß, es mit einer höheren Dosis zu versuchen. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie andere Leute just for fun dieses Zeug nehmen. Okay, ich hätte mich auch nie getraut, mich zu betrinken. Wäre mir auch schon viel zu gefährlich.

Aber Urmel hat recht, irgendwie reagiert Dein Körper sehr befremdlich. Könnte nicht mal eine Dir vertraute, gesunde Person das Zeugs probieren - und zwar genauso, wie Du es zubereitet hast? Oder gibt es vielleicht eine andere Anlaufstelle, die das Kraut mal labortechnisch unter die Lupe nimmt? Sorry, ich habe keine Ahnung, aber es klingt schon sehr dramatisch für nur Cannabis-Tee. Vor allem die Asthma-Anfälle - ich dachte, Cannabis könnte die eher ausbremsen. Was hat denn das Drogen-Screening genau ergeben?

In welcher Dosierung nimmst Du denn jetzt Cortison? Schön, daß es wenigstens etwas hilft.

Erstmal liebe Grüße, fühl Dich gedrückt,
IrisBeate

Absence of proof is not proof of absence (William Cowper).
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Thanks given by: johanna cochius
#7

Ich habe über 30 Jahre regelmäßig gekifft und kenne ein paar die es seit Jahrzehnten täglich machen, aber so eine Story habe ich noch nie gehört. Deine Schilderungen klingen nicht nach der Wirkung von Gras.

Wenn du von einer winzigen Menge sprichst, gehe ich davon aus du meinst eine Menge von vielleicht einem Gramm? Das wirkt höchstens zwei, drei Stunden. Und Cannabis soll gut für Asthma sein (wenn man es nicht mit Tabak raucht).

Ich habe aber im Zuge meiner Borreliose aufgehört zu kiffen (wie mit fast allem was Spaß macht). Bei Herzbeschwerden ist es nicht so gut und ich habe mich am Schluss nur schlecht gefühlt.

Aber ich kann kaum glauben, dass ein bisschen THC so eine Wirkung hat. Dir muss jemand etwas anderes gegeben haben oder du hast es völlig überdosiert, was aber nicht einfach ist. Es sei denn du hattest irgendetwas angereichertes wie z.b. Öl.
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Thanks given by: huwe17 , johanna cochius , borrärger
#8

(26.07.2015, 21:56)Mainz06 schrieb:  Wenn du von einer winzigen Menge sprichst, gehe ich davon aus du meinst eine Menge von vielleicht einem Gramm? Das wirkt höchstens zwei, drei Stunden.

Da widerspreche ich laut.
Mir scheint, es gibt da Schnellmetabolisierer und Langsametabolisierer oder was auch immer. Etwas, was eine erhöhte Sensibilität zur Folge hat.

LG, ticks
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OnLyme-Aktion.org
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#9

Oh Weiha, Johanna,

puuh, dass ist schon ne harte Nummer, wie es Dir ergangen ist.

Sch... Horrortrip, das kann passieren. Jedenfalls kann ich Dir sagen: Es geht vorbei!!!!!!!!!!!!!

Zur Info: Es gibt auch med. Cannabis. Dronabinol oder Sativex. Da ist der psychogene Anteil weggenommen.

VG
Linus
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Thanks given by: johanna cochius , borrärger
#10

Mensch, Johanna, ich hatte gerade noch etwas anderes hier nachschauen wollen und bin dabei auf deine letzte Geschichte gestoßen. Das tut mir so leid! Sad
Und ich fasele hier in einem anderen Thread herum, wie 'schlecht' es mir geht - dafür schäme ich mich gerade fast.

Jeder Spruch und Ratschlag mag dir sicher anhand deiner Erlebnisse vollkommen banal erscheinen, aber ich gebe auch noch mal meinen Senf dazu:

Auch wenn du deinen 'Stoff' aus einer sicheren/vertrauenswürdigen Quelle hattest, so kann doch niemand bei diesen naturgewachsenen Substanzen mit Sicherheit abschätzen, wie intensiv ihr Wirkstoffgehalt tatsächlich ist. Das schwankt stark, je nach Art, Anzuchtbedingungen etc. Das ist ähnlich wie z. B. auch bei Pilzen, deren teilweise psychoaktive Substanzen (gutes Beispiel: Fliegenpilz) völlig unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Wenn dann u. a. der Körper durch andere schwerwiegendere Erkrankungen beeinträchtigt ist, kann das sicher einen unkalkulierbaren Horrorcocktail verursachen.

Es tut mir so leid, dass dich diese verdammte Krankheit zu diesem Selbstversuch verleitet hat (ich bin übrigens kein Außenstehender, der niemals gekifft hat - nur habe ich das u. a. wegen unkalkulierbarer Wirkungen nach wenigen Malen vor X Jahren wieder aufgegeben).
Ich wünsche dir alles Gute, und dass es dir bald besser geht!

'Du hast keine Chance, aber nutze sie.'

Herbert Achternbusch, Die Atlantikschwimmer
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Thanks given by: leonie tomate , johanna cochius , Nala


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