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Nachweis, ob Antibiotikum gewirkt hat
#1

Hallo zusammen,

ich bin die Anna und leider neu hier. Mein Vertrauen zu Ärzten ist -
aufgrund mangelnder Hashimoto-Behandlung - fast minus unendlich.

Daher möchte ich mich gern informieren, was ich tun kann, um meinem Arzt sozusagen auf die Finger zu schauen.

Vor 4-6 Wochen hatte ich mir in der Kniekehle eine Zecke entfernt. Nach ca. 3 Wochen bekam ich plötzlich aus dem Nichts starke Halsschmerzen, die Tage darauf Schnupfen und Nasennebenhöhlen. War aber schnell wieder weg.

Jetzt habe ich an der Stelle eine Wanderröte. Ich habe sie erst letzten Donnerstag wirklich bemerkt, obwohl ich schon eine Woche vorher zweimal meinte, einen roten Fleck zu haben, weil ich die Beine übereinander geschlagen hatte. Dummerweise habe ich da überhaupt nicht an die Zecke gedacht.

Ganz kurzfristige Kopfschmerzen über den Tag verteilt hatte ich die ganze letzte Woche, sich steigernd von Tag zu Tag. Die sind mittlerweile besser, dafür habe ich bei 25 Grad im Schatten oft eine Gänsehaut.

Am Feitag war ich dann beim Arzt, der mir Docycyclin 200, 20 Stück, zwei mal tägl. 1/2 Tablette, verschrieben hat.

Nun meine Arztkontrollfragen.

Bluttest unnötig, da Wanderröte, diese Aussage des Arztes ist richtig, nicht wahr?

Er sagte, die Kopfschmerzen seien nicht damit zu erklären. Das stimmt nicht?

Ich sagte,dass ich vor langer Zeit schon mal "alte Antikörper" hatte.
Behandelt wurde ich noch nie.
Arzt: Antikörper wären nicht aussagekräftig, man könne nie sagen, ob akut oder nicht akut - das stimmt auch wieder?

Des weiteren könne in einem Jahr ein neues Stadium z. B. mit Nervenschmerzen eintreten und später noch weitere Symptome bis hin zu Lähmungen dazukommen - das ist auch korrekt? Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Stadium zwei und drei auch eintreten?

Im Netz habe ich mich jetzt so weit informiert, dass die Ärzte Doxy 200 verordnen, die Borreliose Gesellschaft aber Doxy 400 noch dazu über einen längeren Zeitraum als die Ärzte die Doxy 200 empfiehlt.

Wie kann ich nun sicherstellen, dass die Borrelioseerreger nach der Antibiose dauerhaft beseitigt und verschwunden sind?


Liebe Grüße
Anna
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist
#2

Hallo,

auch ich bin neu hier (seit ein paar Tagen) und habe quasi das gleiche "Schicksal". Ich werde seit dem 13.07. mit Doxy 2 x 100 mg behandelt, weil ich eine Wanderröte mit 6 x 6 cm durchmesse hatte und zusätzlichen gesundheitlichen Problemen. Danach sollte die Einnahme beendet sein und ich gesund!!!!! Auch bei mir ist es so, dass eine Untersuchung im Jahre 2012 (ich habe extra nachgeschaut) ergeben hat, dass ich erhöhte Titer habe, ein Zeckenstich war mir nicht erinnerlich, worauf mir gesagt wurde, kann ja schon ewig her sein. Stimmt! Aber was heißt das für mich??? Ferner waren damals die ANA WErte positiv, was immer das heißt. Aufgrund der jetzt stattgefundenen Untersuchung bin ich jedenfalls auf Borrelien positiv und hoffe, dass das alles noch verhältnismäßig gut für mich ausgeht. Habe zwar schon längere Zeit (auch vor der jetzigen Wanderröte) Gelenk-und Nervenschmerzen, was man aber auf eine Arthritis schiebt. Man muss den Ärzten ja irgendwie Glauben, aber es ist alles ziemlich verwirrend. Vielleicht bekommst Du ja wenigstens ein paar Rückmeldungen dazu.

LG
Fury
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist
#3

Hallo Fury,
es wäre schon gut, wenn es bestimmte Kriterien gäbe, anhand derer man dann weiß, ob das Doxycyclin in der Dosis gewirkt hat.

Mein Arzt meinte ja auch, drei Wochen die Dosis und fertig. Aaaber, dann kam er damit, was dann in einem Jahr und noch später alles dazukommen kann.
Wie jetzt - vorbei oder doch Spätfolgen möglich?

Ich habe Schmerzen in den Daumensattelgelenken,rechts mehr als links, aber nicht immer bzw. wenn, nicht immer gleich stark.
Der Orthopäde hat geröntgt ,die Röntgenbilder zeigten eine leichte Arthrose an, rechts nicht so ausgeprägt wie links. Er war fast schon beleidigt, weil ich darauf beharrte, dass die Schmerzen rechts stärker sind.
Manchmal habe ich so einen ziehenden Schmerz, das fühlt sich an, als ob er einmal durch den ganzen Körper zieht. In Wirklichkeit schmerzt aber nur die Beine vom Knie abwärts und die Arme vom Ellbogen zur Hand.
Ob ich da doch auch schon vorher mal eine Borreliose hatte?

LG
Anna
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist
#4

Hallo Anna,

tja, ich habe links auch angeblich Arthrose und Arthritis im Daumensattelgelenk, aber die schlimmsten Schmerzen sind die ausstrahlenden Nervenschmerzen in den Fingern. Das ist teilweise die Hölle! Jetzt fängt seit einiger Zeit der rechte Ellenbogen an.....was soll ich sagen.....keine Ahnung. In der Klinik haben sie mir zusätzlich die Wanderröte mit Sulmycin Salbe mit Celestan-V verbunden, was eigentlich wohl falsch sein soll-wegen Cortison und weil man mit dieser Salbe wohl keinen luftdichten Verband macht! Was soll man dazu sagen? Der eine Arzt so und der andere wieder anders! Kann nur hoffen, dass das Antibiotika jetzt trotzdem wirkt!!!!!! Da könnte man sich doch aufregen oder? Fünf Ärzte und fünf Meinungen-aber nur meine!!!!! Gesundheit!

Was die Dauer der Therapie angeht, scheinen sich unser beider Ärzte ja nicht zu widersprechen. Na wenigstens etwas!

Fury
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist
#5

Ja, aber woher wissen wir denn dann, ob die Therapie wirklich Erfolg hatte?
LG
Anna
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist
#6

Ehrlich gesagt Anna, ich weiß es nicht. Wenn ich meinen Hausarzt löchere, wirkt er genervt. Ich bin der Meinung, dass der "normale" Hausarzt sich vielleicht mit diesem komplexen Thema nicht gut auskennt und sogenannte "Fachärzte" muss man erst einmal finden und die warten auch nicht unbedingt ums Eck!!! Ich für meinen Teil werde nach der Antibiotika Therapie irgendwie versuchen, mein Immunsystem wieder flott zu kriegen und gegen die Schmerzen werde ich mal Weihrauchtabletten probieren......

Bis dato sind jedenfalls meine Beschwerden geblieben (bis auf die ständige Atemnot) und keinen Fatz besser bis auf dieses Erythem migrans, das ist tatsächlich blasser und kleiner geworden.

Fury
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist
#7

Man kann es nicht wissen, ob die Therapie gewirkt hat in dem Sinne, dass alle Borrelien tot sind. Deshalb würde ich auch vorsichtshalber 400 mg Doxy nehmen. Die Ärzte tun auch immer so, als ob mit 3 Wochen Doxy alles im Lot wäre, es gibt aber bis zu 40% Therapieversager selbst im Frühstadium.
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Thanks given by: Hanna , borrärger , Waldgeist
#8

Eine sichere Therapiekontrolle ist derzeit nicht möglich. Wichtig ist die klinische Kontrolle. Hat Patient noch Symptome, ist er noch krank. Wenn nicht, dann nicht.

Die Therapie sollte solange fortgeführt werden bis die Wanderröte komplett weg ist (Kontrolle nach einem heissen Bad oder Dusche) und auch keine Allgemeinsymptome mehr vorliegen. Bei ungenügendem Ansprechen nach 4 Wochen evtl. das AB wechseln.


Zitat:Bluttest unnötig, da Wanderröte, diese Aussage des Arztes ist richtig, nicht wahr?
Richtig.

Zitat:Er sagte, die Kopfschmerzen seien nicht damit zu erklären. Das stimmt nicht?
Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen sind möglich. Evtl. auch eine Mehrfachinfektion (z.B. Rickettsien bei Kopfschmerzen) möglich.

Zitat:Arzt: Antikörper wären nicht aussagekräftig, man könne nie sagen, ob akut oder nicht akut - das stimmt auch wieder?
Richtig. Deshalb ist auch eine Therapiekontrolle mit Tests nicht möglich.

Zitat:Des weiteren könne in einem Jahr ein neues Stadium z. B. mit Nervenschmerzen eintreten und später noch weitere Symptome bis hin zu Lähmungen dazukommen - das ist auch korrekt? Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Stadium zwei und drei auch eintreten?
Ja, das Fortschreiten in ein späteres Stadium ist trotz AB möglich. Wie häufig das ist, kann nicht sicher beantwortet werden. Man geht von ca. 10 % Therapieversagern aus. Wieviel das in der Realität sind, kann man nicht sagen, da Patienten mit unspezifischen Symptomen als Ausdruck eines Fortschreitens der Krankheit epidemiologisch nicht erfasst werden.

Zur Dosierung: Ob die 200 mg ausreichen oder nicht, kann nicht sicher beantwortet werden. Ich persönlich vertraue eher den Empfehlungen der DBG und ILADS, da geltende Lehrmeinung bei mir auf ganzer Linie versagt hat. Ich persönlich würde im Frühstadium eher auf die Empfehlungen der DBG und/oder ILADS setzen. Die Entscheidung liegt schlussendlich bei dir. Ob eine höhere Dosierung besser hilft als die Standarddosierung kann man nicht sicher beantworten. Ist vielleicht abhängig vom Körpergewicht des Patienten und allfälligen Ko-Infektionen. 400 mg Doxy täglich kann schon ziemlich schlauchen und die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen wird grösser. Wichtig ist auch, dass die Resorbtion von Doxy nicht gemindert wird. Kennst du die Verhaltensregeln bezüglich Ernährung. Weisst du über die Sonnenempfindlichkeit als Nebenwirkung Bescheid?

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#9

Zu den Kopfschmerzen: Ich hatte nach Grippesymptomen wochenlange Dauerkopfschmerzen und von einem Neurologen "virale Menigitis" diagnostiziert (durch Augenschein) bekommen. Ein ähnlicher Verlauf wie bei der FSME (gegen die ich Jahre zuvor geimpft wurde), diese Symptome tauchen auch in den Aufzählungen des RKI auf - werden aber als selten beschrieben.

Insofern sind starke (Dauer?)Kopfschmerzen durchaus ein typisches Symptom des frühen Stadium.

Da du aber auch eine Wanderröte hast/hattest ist die Diagnose eigentlich schon.

Was die Therapie angeht gibt es Ansätze, die im Verlauf der Antikörper IgG und IgM eine Interpretation der Krankheit vermuten. Aber dazu müsstest du über einen langen Zeitraum regelmäßig diese Werte ermitteln und wirklich erwiesen ist das nicht, bzw. gibt es zahlreiche Erkrankte die gar keine Antikörper bilden.

Üblich ist es, wie schon von Regi geschrieben, solange zu behandeln bis die Symptome verschwunden sind.
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Thanks given by: leonie tomate , borrärger , Waldgeist
#10

Danke für eure Antworten.
Das ist ja das reinste Zeckenroulette. Ich hasse diese Viecher. Habe mindestens zwei pro Jahr und da hier im Kreis FSME ist bin ich zumindest dagegen geimpft.

Das Kopfweh ist nicht schlimm und meist immer nur ganz kurz.

Ich sollte also das aktuelle Antibiotikum oder ein anderes weiter nehmen, bis die Wanderröte weg ist. Okay, das muss ich dann nur dem Arzt beibringen.

Warum kennen die Ärzte die Richtlinien der Borreliosegesellschaft nicht?
Ist eher eine rhetorische Frage, mit der Schilddrüse sind viele auch auf dem gefühlten Stand von vor 300 Jahren. Da habe ich innerhalb der Praxis schon den Arzt gewechselt, weil er mich so angeschrien hatte. Hoffentlich kann ich den neuen überzeugen, weiter das AB zu verschreiben, wenn die Röte in 15 Tagen noch da ist.

Ja, Arzt und Apothekerin haben mich zu Calcium und Sonne informiert. Magnesium sollte aber auch mit Abstand zum AB eingenommen werden, das habe ich erst hier gelesen.

LG
Anna
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Thanks given by: borrärger , Waldgeist


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