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Borreliose mit Wanderröte im Frühstadium
#1
Rainbow 

Hallo Zusammen,

Erstmal vielen Dank für dieses tolle Forum. Ich habe in den letzten Tagen viel hier gelesen und auch gelernt.

Ich persönlich bin Borreliose-Neuling (Männlich, 47 Jahre, 84 kg) und hoffe noch alles retten zu können.

Hier meine Geschichte:Shy

Anfang Oktober 2016 hatte ich einen Zeckenbiss neben dem Knöchel an der Innenferse. Geschätzt kann die Zecke maximal 12 h festgebissen gewesen sein, vielleicht aber auch deutlich weniger. Ich habe die Zecke mit einer Zeckenzange entfernt und vernichtet; ihr also keine weitere Beachtung geschenkt.

Nach ca. 8 Tagen fing der Zeckenbiss an sich zu röten. Bei meinem Erstbesuch beim Arzt nach ca. 9 Tagen hieß es noch, das dies eine normale Reaktion sei. Bei meinem 2. Arztbesuch nach 16 Tagen wurde es dann als Wanderröte (Erythema migrans) diagnostiziert. Zu dem Zeitpunkt war es ca. 4-5 cm im Durchmesser gross und halbwegs gleichmässig gerötet. Kein Jucken, keine Schmerzen. Ich hatte und habe keine weiteren Symptome, sondern fühlte mich eigentlich topfit.

Mein Hausarzt verschrieb mir dann eine 20er Packung Doxycyclin 200 und sagte mir, ich solle täglich eine Tablette für 14 Tage nehmen. Den Rest könne ich dann getrost weglegen. Er bereitete mich auch darauf vor das dann die Wanderröte noch leicht vorhanden sein könne.

Heute am 18. Tag nach dem Zeckenbiss habe ich nun die zweite Tablette genommen.

Ich habe mir folgenden Tagesplan vorgenommen:

Ich nehme die 200 mg Doxy Tablette morgens mit 0,25 l Leitungswasser zwischen zwei Marmeladen-Broten (ohne Butter). Nach ca. 10-15 Minuten trinke ich noch ca. 0,25 l Käutertee. Mittags esse ich normales warmes Mittagessen, jeglicher Art. Zwischendurch trinke ich ca. 1,5 l Leitungswasser mit Kohlensäure versetzt. Abends esse ich Brot auch mal mit einer Scheibe Käse und zum Abschluss esse ich einen Naturjoghurt zur Entlastung des Darms.

Ich vertrage die Tablette halbwegs gut, beobachte an den 2 Tagen an denen ich die Tablette nun genommen habe, das mir ca. 30 Minuten nach der Einnahme für ca. 15 Minuten leicht übel ist. Ab ca. 16:00 Uhr habe ich leichte Kopfschmerzen für den Rest des Tages im Hinterkopf. Die Zeit dazwischen ist halbwegs normal.

Ich habe meine Wanderröte mehrfach fotografiert. Irgendwie habe ich den Eindruck das sie morgens eher größer und kräftiger erscheint, als abends wo sie eher blass aussieht. Trotz der zweiten Doxy-Tablette kam sie mir heute eher um einige Milimeter größer vor, am Abend dann aber deutlich blasser.


Nun zu meinen Fragen an Euch:

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Da ich mich wahrscheinlich (glücklicherweise) noch in einem sehr frühen Stadium befinde, würde ich mich erstmal an die Vorgabe meines Arztes und der Packungsbeilage (tgl. 1 Tablette, 200 mg über 14 Tage) halten. Oder würdet ihr hier schonmal voll die Alarmglocken leuten und über größere Dosen 300/400 mg (Mein Gewicht ist 84 kg) über einen längeren Zeitraum nachdenken.

Was kann ich machen, wenn die Wanderröte nach 14 Tagen mit 1 Tablette 200 mg (also 31 Tagen nach Zeckenbiss) noch nicht weg ist. Habe ich dann evtl. schon zuviel Zeit verloren um dann auf stärkere bzw. andere Dosierung umzusteigen? Oder soll ich z.B. erstmal 7 Tage abwarten und ggf. nochmal meinen Arzt konsultieren um dann ggf. auf größere Dosierung umsteigen. Theoretisch hätte ich ja noch 6 Tabletten übrig.

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Klingt mein oben aufglisteter Essensplan sinnvoll? Sollte ich aus Eurer Sicht die ganze Zeit auf Milchprodukte verzichten oder dürfte es okay sein wenn ich täglich abends, also ca 12 h nach bzw. vor Tabletteneinnahme Käse und Joghurt esse? Gibt es ggf. noch etwas sinnvolles was ich für meine Darmflora machen könnte was die Wirkung von Doxy nicht beeinflusst?

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Macht es eigentlich einen Unterschied ob ich 1x 200 mg (morgens) oder 2x 100 mg (morgens und abends) einnehme?

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Wann sollte ich eine deutlichere Änderung meiner Wanderröte beobachten können? Wenn die Wanderröte nach den 14 Tagen Antibiose evtl. noch klein vorhanden ist, ist dies dann durchaus normal und nicht unbedingt ein Hinweis das die Borreliose noch da ist oder sollte ich sicherstellen das die Wanderröte auf jeden Fall weg ist und ggf. nochmal meinen Arzt konsultieren.

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Es wird immer viel von Frühstadium bzw. Stadium I geschrieben. Wie definiert sich dieses eigentlich über welchen Zeitraum.

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Vielen Dank für Eure Meinungen und Unterstützung. Gerne berichte ich hier über den weiteren Verlauf meines Falls,

Polarbear Icon_winken3
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Thanks given by: Waldgeist
#2

Nur kurz und auf die schnelle...meide Sonnenlicht (ist Fototoxisch,verbrennungen,selbst bei bedeckten himmel).
Gib im sucher mal Doxicyclin ein...gutes weiterkommen.- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Waldgeist , Polarbear
#3

(26.10.2016, 21:47)Polarbear schrieb:  würde ich mich erstmal an die Vorgabe meines Arztes und der Packungsbeilage (tgl. 1 Tablette, 200 mg über 14 Tage) halten. Oder würdet ihr hier schonmal voll die Alarmglocken leuten und über größere Dosen 300/400 mg (Mein Gewicht ist 84 kg) über einen längeren Zeitraum nachdenken.

Dazu paßt meine Antwort, die ich letztens hier gegeben hab:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...#pid110759




(26.10.2016, 22:00)anfang schrieb:  Gib im sucher mal Doxicyclin ein...
Damit kommt man aber nicht allzu weit. Tongue Ich spendiere ein Buchstaben_Y.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#4

Hallo Polarbear Heart lich Willkommen hier im Forum

Du bist ja schon recht gut informiert, das ist schön. Ich schließe mich Filenada an. Wir hier empfehlen in so einem Falle am liebsten die Behandlung nach den Leitlibie der ILADS oder der Deutschen Borreliosegesellschaft, um auf Nummer sicher zu gehen.
Ich stelle Dir das hier nochmal ein, obwohl Du es vielleicht schon kennst. Davon, weiche zumindest ich, in meiner Empfehlung nicht ab. (vielleicht kommen aber noch andere Meinungen) Ich weiß, viele Ärzte arbeiten mit 200 im Anfangsstadium. Oft dürfte dies warscheinlich reichen, hier scheiden sich die Geister. Du wiegst 85 kg, also würde ich lieber 400 als 200 Doxy zur Sicherheit nehmen. Vorallem wenn Du das Doxy gut verträgst.
Zitat:Doxy ist das Mittel der 1. Wahl im Frühstadium. Zur Dosierung kann ich dir sagen, dass sie geltender Lehrmeinung entspricht. Die Borreliose-Gesellschaft und ILADS empfehlen höhere und längere Dosierungen (400 mg pro Tag für 4 Wochen oder länger). Man sagt so 4 bis 5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag beim Doxy.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=9368

Hier die Leitlinie der DBG auf S. 15
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=9368
Ob Du mit Deinem Arzt darüber sprichst, oder bei der Dosierung bleibst, ist Dir selbst überlassen.

Doxy geht sehr auf den Magen, daher würde ich im Anschluß mehr trinken, als Du es tust, um zu verdünnen und den Magen zu schonen. Ich würde mit einem halben Liter mindestens nachspülen, besser mehr. Über den Tag verteilt zwei bis drei Liter. Vorallem wenn Du Dich doch entscheidest auf 400 Doxy zu gehen, empfehle ich einen Magenschoner, Pantropazol ca ein bis zwei Stunden vorher ein zu nehmen.

Zu den 200 auf einmal, kann ich nur soviel sagen, daß viele Spezies behaupten, mit hohen Spitzen in der Medikation, kann man fast mehr erreichen, als mit kleinen Einzeldosen. Das hat Dein Arzt anscheinend auch gedacht.

Ich stelle Dir jetzt nochmal die Einnahmepfehlungen zu Doxy mit ein.
Zitat:Bei Tetracyclinen,wie Doxi nicht in die Sonne gehen und kein Calcium oder andere Mineralien (Magnesium, Eisen, Zink, Aluminium) drei Stunden vorher oder nachher zu sich nehmen. Also auch keine Milch oder Käse, manche Mineralwasser). Mineralien können die Resorption von Tetracyclinen im Darm bis zu 50 % mindern.
Den Darm mit mehrmals täglich, mindestens zwei mal, Probiotika (positive Darmbakterien, gibt es in der Apo rezeptfrei) schützen, um Durchfälle zu vermeiden. z.B. Omni Biotic 10AAD . Es gibt aber noch viele Andere Produkte. Das ist ganz wichtig. Antibiotika töten nicht nur die schlechten Bakterien, ein paar Gute (Darmbakterien besonders) bleiben als Kollateralschaden, meist auch mit auf der Strecke. Bei der Einnahme darauf achten, dass man einen Abstand von mind. 3 bis vier Stunden zu den Ab einhält(also vor -und nach-). Sonst werden die guten Bakterien vom Ab sofort vernichtet und man nimmt die teuren Sachen, ganz umsonst.
Vor der Einnahme des Ab am besten etwas essen, viel trinken hinterher und nicht direkt vor dem hinlegen einnehmen, also ca. zwei Stunden davor. Zum Schutz für Speiseröhre und Magen.

Die Wanderröte sollte, in bestem falle, so lange behandelt werden, bis sie auch, nach dem Duschen, wo sie am längsten sichtbar ist, nicht mehr zu sehen ist. Hier noch was zur Wanderröte
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=9300


Hier stelle ich Dir Wege zu einer Selbsthilfegruppe, nach Postleitzahlengebiet ein.
http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=33

Du hast nach 16 Tagen reagiert, und hast daher gute Chancen, alles schnell und gut hinter Dich zu bringen. Das Frühstadium bezieht sich laut Leitlinien auf einen Zeitraum von vier Wochen nach erfolgter Infektion.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

^^Mitglied werden^^ und dabei helfen das Forum zu erhalten !!!!!!
Es ist leicht und bewirkt viel.
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Thanks given by: Regi , Waldgeist , leonie tomate , Polarbear , Filenada
#5

(27.10.2016, 04:33)Filenada schrieb:  Dazu paßt meine Antwort, die ich letztens hier gegeben hab:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...#pid110759

...dem würde ich mich anschließen.
Nicht oder falsch behandelt kann dir die Krankheit dein ganzes Leben rauben - warum also ein völlig unnötiges Risiko eingehen?
Deine Behandlung ist nach Meinung von Spezialisten zu kurz und unterdosiert. Da wären mind 400 mg doch deutlich angebrachter (ich nehme mit 54 kg übrigens 300), an deiner Stelle würde ich auch mindestens 4 Wochen therapieren. Das alles ist einfach nicht der Rede wert im Vergleich zu dem, was einen erwartet, wenn die Krankheit chronisch wird...
Und wie schlimm die Krankheit im chronischen Stadium werden kann, weiß dein Hausarzt offenbar nicht.
Ich sage das natürlich vor meinem Hintergrund als chronisch Kranke, da fehlt einem die Lässigkeit zu sagen, wird schon gut gehen...

Die Stadieneinteilung ist inzwischen überholt. Ich bin z.B. 8 Wochen nach Zeckenstich zackbums über Nacht schwer krank und zum Pflegefall geworden, da war nichts mit Stadium 1 und 2... Die Verläufe sind viel zu verschieden, als dass die Stadieneinteilung Sinn machen würde und es spielen viel zu viele Faktoren rein. Dass du keine Symptome hast, ist aber ein sehr gutes Zeichen.

Was die Milchprodukte angeht: 3 Stunden zu Magnesium, Calcium, Eisen.. reicht. Wenn du morgens und abends nimmst, kannst du dann mittags oder mit Abstand alles essen.
Doxycyclin ist sehr aggressiv zum Magen (was du spätestens bei angemessener Dosierung merken könntest), bei Magenprobleme ist morgendlicher Haferschleim sehr hilfreich (natürlich ohne Kuhmilch), oder auch Pantoprazol.
Ich glaube ich würde an deiner Stelle auch überlegen, prophylaktisch Darmschutz einzunehmen mit 3 Std Abstand (z.B. OmniBiotic, Dr. Wolz Darmflora select; evtl. noch Mutaflor dazu; bei Durchfall noch Perenterol).

Ansonsten mal wie vorgeschlagen Doxycyclin (mit nem spendierten Y!) im Forum googeln.
Das Meiden von Sonnenstrahlung ist ja momentan nicht so das große Problem Icon_winkgrin

Wie du taktisch angemessene Behandlung erreichen kannst, weiß ich leider nicht. Vielleicht kannst du ja mit deinem Hausarzt reden, wenn du ihm die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft mitbringst? Ich denke da musst du kreativ werden!
Einen Termin bei einem Spezialisten wirst du nicht schnell genug bekommen fürchte ich.

Was die Wanderröte angeht, würde ich persönlich auf alle Fälle therapieren wollen, bis die Wanderröte weg ist.

Alles Gute dir Icon_winken3
Katie

PS. Hat sich mit borrärger überschnitten, deswegen einiges doppelt...

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
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Thanks given by: borrärger , Regi , Waldgeist , Polarbear , Filenada
#6

Hallo Polarbär und willkommen im Forum

Zitat: Trotz der zweiten Doxy-Tablette kam sie mir heute eher um einige Milimeter größer vor, am Abend dann aber deutlich blasser.
Um den Verlauf des EM halbwegs seriös dokumentieren zu können, würde ich das EM am Rand markieren mit Kugi oder wasserfestem Filzstift.

Deine Fragen zur Therapie können nicht abschliessend beantwortet werden. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen falsch sein. Wir haben einfach zuwenig belastbare Daten zu Langzeitverläufen - von der miesen Diagnostik, die eine Therapiekontrolle unmöglich macht, mal ganz zu schweigen.

Ich wurde erst sehr spät diagnostiziert. Zur Zeit mache ich noch Schubtherapien. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich "meine" Borrelien von zu niedrig dosierten Therapien nicht beeindrucken lassen. Von daher tendiere ich eher zur höchstmöglich verträglichen Dosis. Ich habe aber auch schon von Betroffenen gehört, dass sie mit relativ niedrigen Dosen Herxheimer-Reaktionen bekommen, wobei die nicht leicht von Nebenwirkungen abzugrenzen sind. Beim Doxy ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass die Nebenwirkungen nach Absetzen bestehen bleiben.

Zitat:Klingt mein oben aufglisteter Essensplan sinnvoll? Sollte ich aus Eurer Sicht die ganze Zeit auf Milchprodukte verzichten oder dürfte es okay sein wenn ich täglich abends, also ca 12 h nach bzw. vor Tabletteneinnahme Käse und Joghurt esse? Gibt es ggf. noch etwas sinnvolles was ich für meine Darmflora machen könnte was die Wirkung von Doxy nicht beeinflusst?
3 Std. Abstand zum Doxy reicht. Diesen Abstand solltest du nicht nur bei Milchprodukten (Calcium) einhalten, sondern generell bei bei allen höher dosierten Mineralien (Magnesium, Eisen, Zink, Aluminium etc.). Ich schreib das für den Fall, dass du irgendwelche Nahrungsergänzung einnehmen solltest. Und Magnesium sowie Kalzium kann manchmal ziemlich hoch dosiert sowohl im Mineralwasser als auch Leitungswasser vorhanden sein. Wenn du ganz sicher gehen willst, kaufst du dir ein mineralarmes Wasser im Laden.

Den Kräutertee so kurz nach dem AB würde ich weglassen. Kräuter haben auch Wirkungen, die wir nicht abschätzen können. Wechselwirkungen zwischen pflanzlichen und chemischen "Mittelchen" sind bekannt. Aber Wasser würde ich nachtrinken, wegen der Übelkeit.

Brot und Marmelade ist Zucker. Mit Zucker fütterst du die Darmpilze, die bei AB-Einnahme eh schon Überhand gewinnen können, weil mit dem AB deren Gegenspieler (gutartige Darmbakterien) auch mit gekillt werden. Ich wäre mit Zucker eher zurückhaltend.

Zitat:Wann sollte ich eine deutlichere Änderung meiner Wanderröte beobachten können? Wenn die Wanderröte nach den 14 Tagen Antibiose evtl. noch klein vorhanden ist, ist dies dann durchaus normal und nicht unbedingt ein Hinweis das die Borreliose noch da ist oder sollte ich sicherstellen das die Wanderröte auf jeden Fall weg ist und ggf. nochmal meinen Arzt konsultieren.
Solange Symptome vorhanden sind, würde ich von einer weiterhin aktiven Infektion ausgehen.

Zitat:Was kann ich machen, wenn die Wanderröte nach 14 Tagen mit 1 Tablette 200 mg (also 31 Tagen nach Zeckenbiss) noch nicht weg ist. Habe ich dann evtl. schon zuviel Zeit verloren um dann auf stärkere bzw. andere Dosierung umzusteigen? Oder soll ich z.B. erstmal 7 Tage abwarten und ggf. nochmal meinen Arzt konsultieren um dann ggf. auf größere Dosierung umsteigen. Theoretisch hätte ich ja noch 6 Tabletten übrig.
Ich würde nicht abwarten. Ich würde sofort höher dosieren (4-5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag). Bei 84 kg macht das 320 bis 400 mg pro Tag. Ich würde auf jeden Fall 400 mg nehmen, sofern verträglich.

LG, Regi

Ich stelle dir nachfolgend einen allgemeinen Infotext zur Verfügung:
Zitat:Therapie

Ist die Therapie ausreichend?

Die Therapie der Borreliose ist unter den Experten umstritten. Die ultimativ richtige Therapie für den einzelnen Patienten kann man nicht festlegen. Das ist ein Fakt, womit Betroffene leider leben müssen. Im Frühstadium ist die Therapie einfacher und es braucht keinen Spezialisten sofern nach der Therapie alle Symptome weg sind. In späteren oder chronischen Stadien kann die Therapie schwieriger werden, wo ein Spezi nötig ist. Am Schluss ist die Therapie, egal ob Früh- oder Spätstadium, eine Rumpröbelei, da zuverlässige Langzeitstudien und Tests für die Therapiekontrolle fehlen. Grundsätzlich war eine Therapie erfolgreich, wenn keine Symptome mehr vorhanden sind und diese auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wiederkommen.

Wenn ein Arzt im Frühstadium 200 mg Doxycyclin täglich für 10-21 Tage verschreibt, dann handelt er richtig nach geltender Lehrmeinung. Gestützt auf umfangreiche Praxiserfahrung verschreiben Spezis längere und höher dosierte Therapien. Was richtig oder falsch ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Es gibt Betroffene, bei denen eine Therapie nach geltender Lehrmeinung wirksam ist und es gibt Betroffene, bei denen das nicht der Fall ist. Wir haben keinerlei verlässliche Daten, wie oft das Eine oder Andere eintritt. Unakzeptabel ist der Umstand, dass Patienten mit weiter bestehenden Symptomen nicht mehr ursächlich weiterbehandelt werden und entweder an zig Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen weitergereicht oder ihrem Schicksal überlassen werden.

Die Therapie in späteren Stadien gestaltet sich schwieriger. Da die Diagnose oft nicht zweifelsfrei gestellt werden kann, therapieren Ärzte ohne Spezialwissen meistens analog wie im Frühstadium. Wenns hilft, ist gut. Man sollte aber hartnäckig bleiben und einen Spezi aufsuchen, wenn die Symptome nicht beseitigt sind, denn dann wird die Therapie komplizierter.

Die Entscheidung liegt schlussendlich beim Patienten, welcher Expertenmeinung er vertrauen möchte. Traue ich den Leitlinien nach geltender Lehrmeinung? Oder traue ich den Leitlinien unserer Spezis, die durch jahrelange Erfahrung im Umgang mit Borreliosepatienten entstanden sind? Wer nach Leitlinien borrelioeserfahrener Spezis behandelt werden will, muss das beim Arzt nachdrücklich einfordern. Im Sinne aller Betroffener ist es besser, wenn man im Frühstadium seinen behandelnden Arzt von einer längeren und höher dosierten Therapie überzeugen kann, denn ein Spezi kann auch nichts anderes machen als Antibiotika verschreiben.Folgende Argumente können vielleicht überzeugen:
1. Die effektive Therapie der Borreliose ist umstritten und du möchtest lieber praxiserfahrenen Spezis vertrauen.
Hier nochmals etwas zur medizinischen Kontroverse:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente ... der_lb.pdf
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...-20071.pdf
(Diese Artikel sind ein Muss für alle Betroffenen)
2. Die Konsequenzen für eine versaute Gesundheit trägst du ganz allein (und deine Angehörigen mit), nicht der Arzt.
3. Biete dem Arzt an, schriftlich auf Haftungsansprüche zu verzichten, wenn er Bedenken hat, die AB könnten dir schaden.
4. Biete dem Arzt notfalls an, die Medikamente selbst zu bezahlen, wenn er Angst vor Problemen mit der Versicherung hat.
5. Sollte der Arzt mit den zunehmenden Resistenzen argumentieren, sag ihm, dass du nicht bereit bist, die Konsequenzen zu tragen, weil du für die zunehmenden Resistenzen nicht verantwortlich bist.

In späteren Stadien wird oft ein Spezi nötig, denn kaum ein Arzt traut sich, derart lange und hoch dosierte Therapien durchzuführen, wie sie von unseren Spezis empfohlen werden. Laborergebnisse können nichts über das Stadium aussagen. Besser man richtet sich danach, wie lange schon Symptome bestehen.


Auflistung der verschiedenen Behandlungsleitlinien:
Geltende Lehrmeinung in Deutschland:
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/inf...erapie.htm

Geltende Lehrmeinung in der Schweiz:
http://www.sginf.ch/files/klinik_und_therapie.pdf

Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Leitlinien von ILADS (International Lyme And Associated Diseases Society):
http://www.borreliose-verschwiegene-epid...Cbersetzt/

Weitere Empfehlungen:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_LB.pdf

Es ist jedem Betroffenen zu empfehlen, sich mit den verschiedenen Behandlungsoptionen und dem Expertenstreit auseinander zu setzen, sprich zumindest zu lesen. Fragen sind ausdrücklich erwünscht ;-)

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#7

Da ist doch alles geschrieben für den "Anfang".
Vielleicht eine andere Suche als in # 2
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=doxycyclin+onlyme

Wenn Regi + ... etwas vergessen haben sollten, könnte es hier stehen.
http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-...liose1.pdf

Alles Gute
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Thanks given by: borrärger , Polarbear
#8

Hallo Zusammen,

Vielen Dank für die vielen hilfreichen Rückmeldungen. Ihr seid schon eine tolle Eingreiftruppe hier. Icon_danke_ATDE

Ich habe mir noch einige interessante Informationen aus Euren Postings zusammenstellen können.

Morgen früh habe ich mir nochmal einen Termin bei meinem Hausarzt gemacht, mal sehen was sich dabei ergibt. Die Leitlinien der Borreliose Gesellschaft habe ich mir auf jeden Fall ausgedruckt.

Heute habe ich die 3. Tablette Doxy 200 mg eingenommen. Es war der 19. Tag nach dem Zeckenbiss.

Irgendwie scheint sich mein Erythema migrans mehrfach über den Tag zu verändern. Tendentiell könnte es leicht größer geworden sein, aber es ist definitiv blasser geworden. Ich habe das Gefühl das es vor allem dann blass ist, wenn es relativ kühl ist (z.B. im Büro) und eben kräftiger in der Farbe wenn es warm ist (z.B. im Bett).

Polarbear Icon_fliegebaseball
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Thanks given by: Regi , borrärger
#9

Zitat:Morgen früh habe ich mir nochmal einen Termin bei meinem Hausarzt gemacht, mal sehen was sich dabei ergibt. Die Leitlinien der Borreliose Gesellschaft habe ich mir auf jeden Fall ausgedruckt.
Sorry, aber mit dieser Strategie kommst du nicht weiter. Die Hausärzte halten sich an geltende Lehrmeinung und an die Fachinfo des Medikaments. DU musst dich informieren über Vor- und Nachteile der Therapieoptionen. Danach musst DU eine Entscheidung treffen. Dein Arzt spürt das, ob du dich entschieden hast (etwas einforderst) oder ob du eher auf seine Entscheidung/Verantwortung setzt. Entsprechend ist das Resultat.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: borrärger , Filenada , Polarbear
#10

Was ist denn eine Wanderröte, wieso ROT ? #8
Hier #18 der Versuch einer Erklärung.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...151&page=2
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Thanks given by: borrärger , Polarbear


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