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Der PCR-Test war offenbar negativ. Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut, aber zumindest hieß es, die AB-Therapie sei erfolgreich gewesen und man hätte mir daher Überweisungen zum Neurologen und zum Orthopäden ausgestellt. Ich konnte mich bisher noch nicht aufraffen, Laborergebnosse und Überweisungen abzuholen (mache ich natürlich noch), und habe auch erstmal nicht vor, die Überweisungen zu nutzen. Wenn ich nicht sowieso schon den Termin beim Spezialisten in Aussicht hätte, wäre ich echt sauer und verzweifelt gewesen, so kann ich nur den Kopf schütteln.
Wie kommt man darauf, dass dieselben Symptome plötzlich eine andere Ursache haben sollen? Um das abwegig zu finden, braucht man nicht Medizin studiert zu haben. Entweder, es ist jetzt keine Borreliose - dann war es aber vorher auch keine. Und wenn es vorher Borreliose war (wovon ich nach wie vor ausgehe, denn Ausschlussdiagnostik wurde ja gemacht), dann ist es auch jetzt noch Borreliose. Alles andere ist doch an den Haaren herbeigezogen. Es lag ja nicht mal ein zeitlicher Abstand zwischen den Symptomen jetzt und denen vorher, denn komplett symptomfrei war ich ja nie.
Und überhaupt... wieso werde ich zum Neurologen geschickt, wo doch neurologisch schon alles Infragekommende ausgeschlossen wurde, oder zum Orthopäden, obwohl es die Blutbilder nicht nahelegen, aber die Borreliose wird wegen eines negativen Tests direkt komplett verworfen? Es ist nur noch lächerlich. Meinen Respekt euch allen, die ihr euch damit schon bedeutend länger herumschlagt - ich habe ja jetzt schon die Nase gestrichen voll!
Den Arzt in Kassel habe ich übrigens nochmal gegoogelt und er ist u.a. als Referent bei den Tagungen der Deutschen Borreliosegesellschaft gewesen, da sollte ich gut aufgehoben sein. Inzwischen ärgere ich mich, die Antibiose nicht verlängert zu haben, wie ihr teils ja geraten habt, denn ich könnte mir vorstellen, dass mir dann der Rückfall erspart geblieben wäre. Andererseits, selbst wenn ich so gedacht hätte, denke ich nicht, dass ich bei diesen Ärzten eine Chance gehabt hätte, noch ein Rezept zu bekommen...
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Die PCR aus Blut ist praktisch immer negativ. Das beweist also - wenn überhaupt etwas - nur die Unkenntnis des Arztes bezüglich dieser Erkrankung.
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@ Änns
Zitat:Könnte das ein Borrelien-Lymphozytom sein
Aus nächstem Link
"Die
Borrelien reichern sich in dem betroffenen Ohr an und verursachen eine leichte Schwellung des Gewebes."
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=90
Siehe auch hier ab S.16 (Langfassung PDF öffnen)
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-044.html
Dann sollte doch eine Gewebeprobe die "Jungs" ans Tageslicht bringen, oder?
Aus nächstem Link "Geeignete Untersuchungsmaterialien sind Hautbiopsien"
https://www.aerzteblatt.de/archiv/170775...d-Therapie
Zu Deiner Aussage "Die Nase voll".
https://www.braunschweiger-zeitung.de/mi...chten.html
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Danke!
Ich hatte auch schon was dazu gelesen, allerdings trafen die Beschreibungen / Bilder auf mein "Ding" ja nicht so richtig zu...
Was soll ich jetzt eurer Meinung nach am besten damit machen? Zum Hautarzt oder einfach beim Spezi-Termin demnächst ansprechen? An sich brauche ich ja nicht unbedingt noch einen Borrelien-Nachweis, da der erste Bluttest positiv war... oder? (Diese ganze Testerei jetzt im Nachgang war ja nicht von mir veranlasst, sondern von den Ärzten, die ohne erneute positive Testung ja nicht behandeln wollen, aber ich gehe mal davon aus, dass der Spezialist da ohnehin anderer Meinung ist und keinen erneuten Nachweis braucht.)
Ich überlege auch schon - macht es allgemein Sinn, sich für den Termin den Verlauf mit allen Symptomen und ihrer Entwicklung mal zu verschriftlichen, um nichts zu vergessen? Bei den bisherigen Ärzten hatte ich eher das Gefühl, dass es ihnen piepegal ist, was wann aufgetreten ist, was zuerst da war oder was mal da war und dann weggegangen ist, dafür wäre das Zeitverschwendung gewesen...
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06.08.2018, 18:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.08.2018, 18:24 von
Änns.)
Danke!
Die Hautärzte haben hier in der Gegend so lange Wartezeiten, dass ich das erstmal hintenan stelle. Ich brauche, ehrlich gesagt, jetzt auch erstmal eine Arzt-Pause nach dem ganzen Ärgern ;)
Dass so was in Deutschland möglich ist, ist wirklich verrückt. Heute war mein Krankenkassen-Vertreter da zwecks Wechsel zurück in die Private (glücklicherweise war mein Krankenstand von vorher noch "eingefroren", sodass die Borreliose für die Einstufung irrelevant ist) und er wies mich darauf hin, dass ich die Borreliose der Unfallversicherung melden sollte, denn es könnte ja sein, dass es irgendwann später deshalb zu einer Invalidität oder so was kommt. Warum hat er so was auf dem Schirm, aber Ärzte nicht?
Meine Freundin sagte, es könnte schon sein, dass das AB nicht richtig angeschlagen hat, denn Doxy hätte, so wie sie gelesen hat, eine Versagensquote von 10%. 10%! Und das offenbar ja auch nachlesbar in einer für Ärzte zugänglichen und seriösen Quelle. Wieso das so konsequent ignoriert wird, ist mir schleierhaft... Ansonsten kennt sie sich aber halt mit Borreliose nicht aus bzw. hat sich damit vorher nicht beschäftigt, sodass sie sich da kein Urteil zu meinen Symptomen etc. erlaubt.
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So, gestern war nun mein Termin bei dem spezialisierten Arzt... und ich bin jetzt echt froh und erleichtert, dass er meine Erwartungen nicht enttäuscht hat. Wenn man seine Hoffnungen in so einen Termin setzt und eine weite Fahrt in Kauf nimmt, ist es ja im Vorhinein eigentlich die größte Sorge, dass man nur wieder abgewimmelt wird, alles umsonst war und man sich wieder neu umschauen muss. Aber das war zum Glück nicht so.
Dass dieser Arzt da ganz anders rangeht, war eigentlich sofort klar, als mir direkt ein Fragebogen zu meinen Borreliosesymptomen (zum Ankreuzen), zu Zeckenkontakt, bisherigen Tests und gelaufener Medikation ausgehändigt wurde, der dann im Gespräch mit dem Arzt eine übersichtliche Grundlage war. Der Arzt hat sich meine mitgebrachten Laborergebnisse angesehen, auch direkt erklärt, dass der negative ELISA ohne Blot völlig unnütz sei und dass er auch nochmal Blut abnehmen und weitere Tests durchführen würde, u.a. auf Co.-Infektionen und auch einen LTT.
Allerdings, das fügte er dann direkt an, müssten wir die Ergebnisse in meinem Fall auch gar nicht abwarten, um schonmal mit der Behandlung zu beginnen - in dem Moment fiel mir echt ein Stein vom Herzen. Die Ergebnisse seien letztlich unerheblich, denn wichtig wäre, dass Symptome da seien, dass andere Ursachen ausgeschlossen wurden und es keine alternative Erklärung dafür gäbe als die Zeckenbisse. Weil das bei mir ja nun gegeben ist, hat er mir direkt ein Rezept für Minocyclin ausgestellt, womit ich gestern Abend dann schon angefangen habe.
Wie lang die Behandlung dauern wird und ob noch weitere Mittel dazukommen, wird sich im Verlauf klären. Bevor man direkt den Hammer auspackt, soll nach und nach geschaut werden, was nötig und sinnvoll ist - da bin ich auch ganz dankbar für. Ich schleiche das Mino jetzt erstmal ein (eine Woche 50mg jeweils morgens und abends, eine Woche 50mg morgens und 2x50mg abends) und in zwei Wochen telefonieren wir, wie es so ist, was bei den Laboren rausgekommen ist und wie es dann weitergeht. Er sagte aber sofort, dass es nicht unüblich wäre, dass die Behandlung 3-6 Monate dauert. Ansonsten hat er mir noch ein Paket an Vitamin- und Spurenstoffen zur Unterstützung empfohlen, das er mit einem Kollegen zu dem Zweck zusammengestellt hat - es soll das Immunsystem stärken und die Sauerstoffsättigung verbessern. Das habe ich mitgenommen, schaden wird es nicht.
Ich fühle mich da wirklich gut aufgehoben und hoffe jetzt einfach, dass alles gut klappt und wirkt und die Antibiose mich nicht so aus der Welt schießt. Bisher ist leichter Schwindel und eine leichte Verschlechterung der Missempfindungen das einzige, was ich merke, das ist ja nicht weiter tragisch. Nächste Woche trete ich meine neue Stelle in Vollzeit an und wäre da schon gerne klar im Kopf, zumal ich mich auch drauf freue und es meine absolute Traumstelle ist... Naja, abwarten, wird schon werden.
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Dies hört sich echt gut+Vertrauensvoll an - das ließt man zu selten.- anfang -
... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Das würde ich auch sagen. Hört sich so an, als ob du an einen guten Arzt geraten bist. Vielen Dank auch für den Bericht. Ich würde mich freuen, wenn du uns weiter auf dem laufenden hältst, wie es weitergeht.