(14.06.2013, 16:31)Borri schrieb: Wie macht ihr das bzw habt ihr das gemacht? In so eine psychosomatische Reha gehen obwohl ihr euch sicher seid, dass eure Beschwerden von Borre u Co kommen und ihr wisst, dass dort mit großer Sicherheit wahrscheinlich eh nicht darauf eingegangen wird? Erwähnt ihr trotzdem etwas bzgl Borre und Co? Oder gebt ihr euch als wüsstet ihr von nichts? Wie macht ihr es mit der Borre-Behandlung während ihr in sowas seid und wie geht bzw ging es für euch diesbezüglich nach dem Klinikaufenthalt weiter?
Daß der Schwerpunkt dermaßen auf Psycho liegt, weiß man ja erstmal nicht, das kriegt man mit, wenn man seinen Therapieplan ausgehändigt kriegt.
Das ist anders, wenn jemand zur Reha nach einem Unfall, einer Op, bei "anerkannten Diagnosen" wie Diabetes, Rheuma, Schlaganfall oder so fährt. Mit Borreliose ist es schon schwierig.
Meine erste Reha 1994 hatte ich über den Orthopäden (chronische Rückenschmerzen, Verdacht auf Morb. Bechterew), die Borreliose bei mir war noch nicht erkannt. Bei chronischen Schmerzen machen sie überall Psychotherapie und Muskelaufbau usw.
Die zweite über meinen Borreliose-Spezi, hatte aber keine vorzeigbare Wanderröte und Liquor negativ (der Test war gleich am dritten Tag, weil ich wegen Borreliose dorthin bin, Blutwerte hatte ich mit, spielten aber keine Rolle), also war ich "Gast" für die bewilligten 3 Wochen Reha.
Einzige Therapie: meine Bekehrung durch Einzel- und Gruppentherapie zwecks Schmerzverarbeitung durch positive Gedanken ...
Ich konnte nicht abbrechen, weil 2002 bei uns gerade keine Züge führen, Jahrhundertflut.
Die dritte Reha wegen Borreliosesymptomen wie Trigeminusneuralgie und Bannwarthsyndrom. Chronische Borreliose gab es dort nicht, nur verspannt wegen Streß usw.
Psychotherapie wegen kognitiver Unterforderung, Hypochonder.
Vierte Reha wegen Bourn Out (Bei der Diagnose gibt es kaum Ablehnung vom Leistungsträger und die Genehmigung erfolgt recht schnell. Dieses Vorgehen kam von meiner Ärztin, ich fühlte mich so, daß mir alles egal war und durfte mit dem Taxi zur Reha fahren, sonst nicht reisefähig.)
Das ganze Fitnesstraining fiel für mich flach, da körperlich nicht möglich. Borreliose kein Thema, auch meinerseits nicht direkt thematisiert, nach den zurückliegenden Erfahrungen. Zum Glück kam kein akuter Schub, wo ich AB gebraucht hätte, Schmerzmittel konnte man bekommen, sonst würden ja viele im Bett bleiben müssen. Einzel-und Gruppenpsycho gegen Ärztehopping usw., Lieblingsschwerpunkt "Der Schmerz ist mein Partner, wie gehe ich mit ihm um". Reha auf eigenen Wunsch abgebrochen.
Achtung, keine Reha ablehnen bei Arbeitslosigkeit, das kann zu Leistungskürzung führen wegen fehlender Mitwirkung bei der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit!
Gruß Oolong
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.
Wolfgang Amadeus Mozart