Es spricht schon einiges dafür, auch die gerade geposteten kognitiven Störungen, daß es ein Borrelioseschub ist. Bei mir sind sie fast völlig weg in guten Phasen und wieder da in Schüben, bzw. kündigen diese schriftlichen und mündlichen Sprachprobleme einen neuen Schub an, verbunden mit lauterem Tinnitus.
Hast du die alten positiven Werte schriftlich oder ist es der gleiche Arzt, der das damals festgestellt hat? Versuche auf Grundlage der alten Werte eine Therapie zu bekommen, falls die neuen negativ sind und sich die Symptome nicht anders erklären lassen.
Es gibt auch Ärzte (wie meine HÄ), die im Laufe der Jahre begriffen haben, daß die Zahlenhascherei bei Borr. nicht sehr aussagekräftig ist und bei Wiederauftreten alter Symptome AB geben.
Zu
Das Spiel mitspielen:Es ist ein Unterschied, ob man mit Therapie durch den behandelnden Arzt gegen die Krankheit vorgehen will oder eine Reha macht.
Geht es um die ordentliche Behandlung, dann dranbleiben und weiterkämpfen, Arzt wechseln, Befunde sammeln, Informationen einholen und wieder weiterkämpfen.
Eine Reha hat in unserem Falle nicht das Ziel, die Borreliose zu behandeln (ich kenne es nicht anders bzw. machen sie dort ihre eigenen Blut- und Liquorwerte und halten dies für das Vaterunser, im Falle negativer Werte ist man dann nicht Reha-Patient, sondern, wie es mir ging, "Gast").
Ziel einer Reha ist die Rehabilitation der Leistungsfähigkeit bei bestehender Leistungseinschränkung, also z.B. Muckibude, Schwimmhalle, Nordic Walking und jede Menge Theorie zum Umgang mit vorhandenen Schmerzen und anderen Symptomen und oft werden eben die Psychoschubladen weit geöffnet. Ein beliebter Satz ist z.B. im Falle von Erschöpfung "Sie wollen die Augen verschließen, wovor wollen Sie die Augen verschließen, suchen Sie in Ihrer Vergangenheit danach, was Sie nicht sehen wollen..." In diesem Falle funktioniert "Das Spiel mitmachen".
Bei der Einschätzung einer voraussichtlich bleibenden Leistungseinschränkung (also Abschlußbericht des Reha-Arztes, dieser Bericht hat im Falle einer möglichen Berentung
Gutachtenstatus) ist die Krankheit, die dazu geführt hat, sekundär. Sich da auf die (bei Ärzten in der Regel als gut behandelbar und als heilbar bewerteten) Borreliose zu versteifen, kann sich dabei voll negativ aus wirken. Wenn es erst einmal in die Richtung Psychosomatik läuft, ist die Karre ziemlich verfahren, weil alles Psychosomatische ja mit Verhaltenstherapie zu beheben ist

. Dann ist man unten durch.
Es ist als eine Frage von Strategie und Taktik, wie man vorgeht, auch wenn das ein Armutszeugnis für unser Gesundheitswesen ist. Ich hoffe, es war jetzt nicht zu viel Text, dein Anliegen war es mir aber wert, meine Erfahrungen mitzuteilen.
Alles Gute, Oolong