01.03.2016, 05:29
Zitat:Ich habe mittlerweile festgestellt, dass es mit gesunden, fitten Menschen wohl schwer umsetzbar sein würde.Wie hast du festgestellt, dass das mit gesunden Menschen nicht umsetzbar sein soll? Durch austesten oder durch nachdenken? Gesunde Menschen könnten dir helfen, wo du nicht mehr kannst. Du könntest dort helfen, wo gesunde Menschen anstehen, weil du mit der Krankheit Dinge gelernt hast, die ein gesunder Mensch wohl nie lernen wird. Ich denke, in einer WG mit Gesunden ist es wichtig, seine Grenzen zu kommunizieren, und zwar mit Bestimmtheit und im Bewusstsein, dass man das darf und man dadurch nicht wertlos ist. Menschen sind unvorstellbar hilfsbereit. Wenn man unsicher ist bei bevorstehenden "Projekten" (z.B. Spieleabend, Partyvorbereitung, Wohnungsreinigung etc.), kann man ja sagen: Ich probiere es, kann es aber nicht versprechen. Dann ist man nicht unter Druck und auch nicht schon zum Vornherein raus. In der Regel steht man sich selbst im Weg. Man glaubt nämlich, dass andere von einem denken, was man selbst von sich denkt. Da hilft mir die Vorstellung, wie ich auf jemanden reagieren würde, der mir kommuniziert, dass irgendetwas nicht mehr kann. Ich würde diese Person keinesfalls verurteilen.
Vielleicht wäre es das Beste mit Gleichgesinnten, die ähnlich erkrankt sind so etwas zu verwirklichen?
Ob es mit "Gleichgesinnten" besser laufen könnte, müsste man probieren. Ich sehe da halt die Gefahr, dass man sich gegenseitig runterzieht. Muss aber nicht sein.
Die Chemie muss schon stimmen, wenn man zusammenzieht. Denke mal darüber nach, wer in deinem Bekanntenkreis für eine WG in Frage käme. Dann macht mal gemeinsam Urlaub in deiner oder seiner/ihrer Wohnung unter Alltagsbedingungen. Dann merkt man schnell, ob man mit den gegenseitigen Marotten zurecht kommt.
Alternativ gäbe es vielleicht die Möglichkeit einer begleiteten WG. Ich weiss nicht, ob es das bei euch in D auch gibt und in welcher Form. Bei uns gibts das vorwiegend für ex Drogensüchtige, ex Straftäter oder psychisch Kranke und ist schweineteuer.
Zitat:Ob eine größere WG oder abgetrennte Wohnungen innerhalb eines Gebäudes besser wären, ist mir auch noch nicht klar.Abgetrennte Wohnung birgt einfach das Risiko, dass man sich nicht traut, die anderen zu "belästigen". Dann ist man wieder gleich weit wie vorher, ausser es ist einfach ein abgetrenntes Zimmer mit eigenem Bad. Dann begegnet man sich regelmässig in den Gemeinschaftsräumen. Eine grössere WG fordert vermutlich mehr Kompromisse als eine kleine WG.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
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